Umweltminister Jost überreicht Förderbescheid an die Gemeinde Schwalbach
Die Starkregenereignisse und Überschwemmungen in den Jahren 2006 bis 2008, die massive Schäden zur Folge hatten, sind vielen Einwohnern von Schwalbach und Ensdorf noch schmerzlich in Erinnerung. Um die Bürgerinnen und Bürger künftig besser vor Überflutungen zu schützen, ließen die beiden Gemeinden ein gemeinsames Hochwasserschutzkonzept für den Lochbach erarbeiten. Das 2010 vorgelegte Gesamtkonzept sieht eine Reihe aufeinander abgestimmter Maßnahmen vor, deren Umsetzung vom Ministerium für Umwelt und Verbraucherschutz mit insgesamt mehr als 3,7 Mio. Euro gefördert werden. Für die Offenlegung des Lochbachs am Marktplatz in Hülzweiler hat Umweltminister Reinhold Jost jetzt einen Zuwendungsbescheid über rund 1 Mio. Euro an den Schwalbacher Bürgermeister Hans-Joachim Neumeyer übergeben. „Überflutungen betreffen längst nicht mehr nur die klassischen Hochwassergebiete. Durch Starkregen können selbst kleine Rinnsale zu reißenden Sturzfluten werden. Zwar können wir Überschwemmungen nicht gänzlich verhindern, allerdings können durch bestmögliche Vorsorge größere Verluste und Schäden vermieden werden“, so Minister Jost.
Der Schutz der Bevölkerung vor Hochwasserschäden ist Teil der allgemeinen Daseinsvorsorge und Aufgabe der Städte und Gemeinden. Als freiwillige Leistung fördert das Land Vorsorgemaßnahmen mit bis zu 70 Prozent. „Wir beschäftigen uns im Saarland bereits seit vielen Jahren intensiv mit allen Möglichkeiten einer umfassenden Hochwasservorsorge. Auch die von uns erstellten Gefahren- und Risikokarten sind Teil dieser Strategie. Sie sollen den Betroffenen helfen, ihre Gefährdung durch Hochwasser zu erkennen. Zudem wurden im ganzen Land Hochwasserpartnerschaften gegründet. In Workshops wurden alle Aspekte der Vorsorge mit den Gemeinden diskutiert und Maßnahmen beschlossen, die in den so genannten Risikomanagementplan des Landes einfließen“, bekräftigt Jost.
Das als Reaktion auf die Schäden erstellte Hochwasserschutzkonzept der Gemeinden Ensdorf und Schwalbach sieht die Offenlegung des Lochbachs auf einer Länge von 250 Metern sowie flankierende Maßnahmen vor, die mit finanzieller Unterstützung des Umweltministeriums zum Teil bereits umgesetzt wurden. So wurden mehrere Kleinrückhaltebecken im Einzugsgebiet des Lochbachs errichtet, der Mönch (regulierbares Ablaufbauwerk) des Hülzweiler Waldsees erhöht und der Lochbach im Bereich des Ensdorfer Rathauses naturnah umgestaltet. Mit dem jetzt überreichten Zuwendungsbescheid wird im 3. Bauabschnitt die Offenlegung des Lochbachs in Hülzweiler finalisiert.