Waldbestand in dem als Urwald geplanten Teil des Stadtwaldes – Foto: Landeshauptstadt Saarbrücken
Saarbrücken bietet Land städtische Waldfläche an
Stadt erwartet Schutz für Saarforst zwischen Dudweiler und St. Ingbert
Saarbrückens Bürgermeisterin Barbara Meyer-Gluche hat dem saarländischen Umweltministerium diese Woche in einem Schreiben angeboten, den Urwald vor den Toren der Stadt um rund 100 Hektar zu erweitern.
Bei der vorgeschlagenen Fläche im Fischbachtal handelt es sich um städtischen Forst, der naturräumlich an den jetzigen Urwald angrenzt. Seine Fläche (derzeit 1011 Hektar) würde damit um rund 10 Prozent wachsen. Das Thema wird auch in der Sitzung des Umweltausschusses am Dienstag, 23. März, vorgestellt.
Urwald-Erweiterung gut für Natur-, Artenschutz und Klima
„Die Fläche, die wir zur Erweiterung des Urwaldes anbieten, könnte das größte zusammenhängende Naturschutzgebiet im Stadtwald werden. So würde sich ein hochwertiger Bereich des Waldes schützen lassen. Wir haben dort einen Altbestand, vorwiegend Buchen und Eichen. Auch für den Artenschutz wäre es positiv: Biber, Silberreiher und Eisvogel kommen auf dem Gebiet ebenfalls vor“, erklärte die Bürgermeisterin.
Mit der Erweiterung des Urwaldes würde die Stadt auch zum bundesweiten Ziel beitragen, mehr Wildnisgebiete zu schaffen. Das Ziel liegt bei rund zwei Prozent. Mit der Erweiterung könnte das Land voraussichtlich die Marke von einem Prozent erreichen.
Barbara Meyer-Gluche: „Auch im Hinblick auf den Klimawandel würden unsere Vorschläge einen Gewinn bedeuten. Wälder binden Kohlendioxid und sind aufgrund ihrer Kühlleistung wichtig für das lokale Klima – vor allem im Hinblick auf Hitzeperioden. Urwälder binden beziehungsweise halten auch verstärkt Niederschlagswasser im Falle von Starkregenereignissen zurück.“
Helmholtz-Zentrum: Ausgleich für Eingriff in die Natur erforderlich
Im Gegenzug zum Angebot der Urwald-Erweiterung fordert Meyer-Gluche für die geplante Baumaßnahme am Helmholtz-Zentrum vom Land, das Gebiet des Landesforstes zwischen Dudweiler und St. Ingbert zu schützen. Aus Sicht der Landeshauptstadt erfordert dieser Eingriff einen erkennbaren Ausgleich seitens des Landes, der über das gesetzlich geforderte Maß hinausgeht. Da das Land in bisherigen Gesprächen für diesen Bereich keine Umwidmung in einen Urwald in Aussicht gestellt habe, erwartet die Bürgermeisterin, die Fläche als Kompromiss in einen Erholungswald umzuwandeln und mindestens 40 Jahre auf Bewirtschaftung zu verzichten.