Ein Beitrag von Lothar Ranta
2020 konnten die dreitägigen Mittelaltertage im Deutsch-Französischen Garten (Deutsch Französisches Gymnasium) coronabedingt nicht stattfinden. Obwohl Corona auch in diesem Jahr unser Leben noch beherrscht und Veranstaltungen entsprechend organisiert werden müssen, gelang es dem Saarbrücker Eventmanager Gerd Drenkow wieder für drei erlebnisreiche Wochenendtage ein buntes Programm auf die Beine zu stellen.
Gerd Drenkow: „Wir wollen ein Leuchtturm für alle Besucher und Besucherinnen sein. Ein Licht am Horizont. Es wird ruhiger sein wie in den Vorjahren, aber es muss so sein. Viele aus der Mittelalter Szene sind gegangen oder haben die Zeit finanziell nicht überstanden. Deshalb wird es dieses Jahr etwas anders sein“.
Natürlich war die Organisation aufgrund der Corona-Maßnahmen eingeschränkt, um überhaupt die amtliche Erlaubnis zu erhalten. Neu war, dass für die Veranstaltung nur etwa die Hälfte des DFG zur Verfügung stand. Das Besuchergelände war mit Sichtschutz eingezäunt. Die Einhaltung der Coronaregeln wurde natürlich am Eingang kontrolliert und mit einem Stempel auf dem Arm erhielt man Einlass. Da der DFG direkt an der Grenze zu Frankreich liegt, kamen wie immer auch viele Nachbarn aus Frankreich.
Den meisten Standbetreibern kam es dabei weniger auf die Menge der Besucher an, sondern sie waren froh, dass die Veranstaltung dieses Jahr wieder stattfinden konnte. Die Öffentlichkeit hat allen gefehlt. An den Marktständen konnte man verweilen. Mit den Zauberern, Künstlern, dem Mausstand, die Orks (Herr der Ringe) oder dem Falkengehege (Fotos machen) kam man ins Gespräch. bei den Betreibern der Marktstände für mittelalterliche Utensilien konnte man sich für die reichhaltige Auswahl mehr Zeit lassen. Viele Menschen fühlten sich sogar wohler, da es kein Gedränge gab. Straßenkünstler wie der Mittelaltersänger „Janko-vom-See“ oder der Gaukler „Timelino“ erfreuten wie immer die Kinderherzen. Den ehrfurchtsvollen „Die Waldwesen“, zwei junge zierliche Frauen auf ihren Stelzen, wurde bereitwillig Platz für ihre Rundgänge gemacht. Sie kamen über 600 Kilometer mit ihrem großen Wohnmobil schon zum vierten Mal nach Saarbrücken.
Die Haupt- und Lesebühne war dieses Jahr der eigentliche Mittelpunkt. An allen drei Tagen gab es ein abwechslungsreiches Kulturprogramm. Mit Live Musik der „Fear Féasógach“ eine saarländische Irish Folk Band, „Die Streuner“, die bekannte Sängerin Katja Moslehner, Tanzshows mit „The Velvet Serpents“ und „Die Spilldeyvel“, war für Jeden etwas dabei.
Das ältere Publikum hatte eine große Auswahl vor der Lesebühne. Die Konzertmuschel ist bekannt für ihre ausgezeichnete Akustik. Aufmerksam hörte man den Vorträgen von Holly Loose, (Letzte Instanz), der bekannten saarländischen Krimiautorin Deana Zinßmeister oder der Schriftstellerin Lina Thiede zu.
Für Kinder gab es natürlich auch viel Abwechslung und manches zum Mitmachen. Der kräftige „William der Zauberer“ fühlte sich sichtlich wohl in der Schar der Kinder. Die Band „Dragol“ sieht man speziell als nicht alltägiges Musiktheater auf Mittelaltertagen. Ein Höhepunkt am Sonntagabend war die Gruppe „Waldkauz“ aus Hildesheim.
Es waren wieder schöne Mittelaltertage für den Veranstalter und die mehreren tausend Besucher bei herrlichem Wetter. Wer vielleicht wegen Corona nicht dabei war, kann sich schon das Datum für nächstes Jahr notieren.
Dieses Jahr stand die Veranstaltung unter dem Titel „Leuchtturm der Phantasie“. Im nächsten Jahr (12.08. bis 14.08.2022) lautet das Motto: „Die Fantasie wird niemals sterben“. Tickets für dieses „4tage Spezial“ gibt bereits ab November 2021unter www.mittelaltertage-sb.de