Im Duell der beiden Pokal-Überraschungsmannschaften hatte Viktoria Köln die Nase vorn. Die Domstädter gewannen letztlich verdient gegen einfallslose Saarbrücker, die zwar alles in die Waagschale warfen, aber zu wenig Gefahr vor dem Tor von Ben Voll entwickelten. Es war der Tag gegen den Rassismus und das Duell der beiden Partnervereine im DFB Projekt „Verein(t) gegen Rassismus“, was die aktive Fanszene mit einigen unmissverständlichen Plakaten zu würdigen wusste.
Rüdiger Ziehl hatte sich für folgende Startelf entschieden:
Paterok – Boeder, Zeitz, Uaferro – Rizzuto. Civeja, Sontheimer, Neudecker, Gaus – Rabihic, Brünker
Seine Mannschaft begann druckvoll und bestimmte die ersten 25 Minuten. Die 1:0 Führung in der 18. Minute nach einem Freistoß von Rabihic, der das Leder auf den Kopf von Uaferro zirkelte, welcher Brünker perfekt auflegte, erschien fast schon folgerichtig.
Irritierenderweise stellte das Ziehl-Team mit der Führung die Angriffsbemühungen ein und überließ dem Gegner die Initiative. Mit der ebenso logischen Folge, dass die Kölner zu Chancen kamen. Der Ausgleich nach einer Ecke durch Michael Schultz in der 31. Minute überraschte kaum jemanden von den 9233 Zuschauern. Kurz vor dem Pausenpfiff fiel Richard Neudecker im Sechzehner der Viktoria, offensichtlich auch getroffen von seinem Gegenspieler. Doch Schiedsrichter Martin Speckner verweigerte den Strafstoß..
In der zweiten Hälfte gaben die Saarländer wieder von Beginn an Gas. Mitten in der Druckphase der Hausherren fiel jedoch das 1:2. Henning war durchgestartet und hatte in Höhe des Sechzehners auf den mitgelaufenen Marseiller abgelegt, der mit einem Drehschuss Paterok keine Chance ließ. In der Folge wechselte Rüdiger Ziehl Brünker, Civeja und Boeder aus und brachte Schmidt, Günther-Schmidt und Becker, was zu mehr Spielanteilen führte. Gefährlich wurde es aber selten.
Patrick Sontheimer, der ehemalige Viktoria-Profi, brachte in der 72. Minute einen sehenswerten Schuss aus der zweiten Reihe auf den Kölner Kasten, der jedoch sein Ziel um einen halben Meter verfehlte. Ziehl steuerte nach und stellte um. Neuzugang Stehle kam für Uaferro und aus der Dreier- wurde eine Viererabwehrkette. Wenig später erhielt noch Fabio Di Michele Sanchez die Chance, sich zu beweisen. Aber es geschah nicht mehr viel. In der Nachspielzeit kassierte Calogero Rizzuto noch gelb-rot für ein taktisches Foul, womit sich der gebrauchte Tag für den FCS komplettierte.
Fazit: Nicht nur das Ergebnis gegen Köln dürfte einige Träumer auf den Boden der Realität zurückholen. Natürlich war – wie gegen den SSV Ulm – nicht alles schlecht, was seine Mannschaft auf den Platz brachte, wie Rüdiger Ziehl berechtigterweise in der Pressekonferenz bemerkte. Doch das Team schaffte es in beiden Ligaspielen nicht, eine Führung gegen sicherlich gute, aber beherrschbare Gegner auszubauen oder wenigstens zu halten. Um einen Fehlstart zu vermeiden, müssen nun drei Punkte gegen den SC Verl her.
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