Nach der Vorlage der SV Elversberg am Samstag musste der 1. FC Saarbrücken „nur“ noch den ersten Matchball verwandeln. Rüdiger Ziehl hatte sich, wie erwartet, für folgende Elf entschieden:
Batz – Thoelke, Zeitz, Becker – Rizzuto, Kerber, Gnaase, Neudecker, Gaus – Grimaldi, Rabihic
Vor 16.632 Zuschauern zeigte der FCS von Beginn an, wo der Hase langlaufen sollte. Bereits in der 5. Minute musste Torhüter Braune in größter Not retten, als eine schöne Kombination der Gäste über Rabihic und Kerber den von rechts eingerückten Rizzuto erreichte. Doch dessen Schuss geriet zu unplatziert, um Braune überwinden zu können. Saarbrücken agierte bissig, unterstützt von den mehr als 3500 Fans, die teilweise in einem Autokorso am Morgen angereist waren. Viel ging über links, von wo aus Rabihic immer wieder Gaus, Kerber oder Grimaldi einsetzte.
In der 17. Minute dann eine erste Großchance für Duisburg. Manuel Zeitz wurde auf letzter Linie vor dem Sechzehner überspielt, was freie Bahn für Bouhaddouz schaffte. Doch der Routinier scheiterte an Batz. Vier Zeigerumdrehungen später gab es Eckball für den FCS, Bjarne Thoelke köpfte das Leder knapp über die Latte. Es war ein temporeiches Spiel, das in der 25. Minute Farbe bekam: Fleckstein erhielt Gelb für ein Foul an Gaus.
In der 27. Minute wurde der bisherige Spielverlauf auf den Kopf gestellt. Völlig frei kam Jonas Michelbrink aus gut 20 Metern zum Schuss und versenkte den Ball unhaltbar für Batz zum 1:0. Was für ein Downer für die bis dahin überzeugenden Saarbrücker. Kurz darauf machte der Spielverlauf eine neuerliche Wendung. Fleckstein foulte Grimaldi, der einen langen Ball erreichen wollte und sah konsequenterweise Gelbrot für seine Attacke.
Das bot mehr Raum für den 1. FC Saarbrücken, doch Rabihic sammelte in der 33. Minute aus aussichtsreicher Position drüber. Torsten Ziegner wechselte schließlich den Torschützen Michelbrink aus taktischen Gründen aus und brachte Joshua Bitter, der sich in der Innenverteidigung einreihte. Und dann fiel der Ausgleich. Der MSV hatte sich fast komplett um seinen Strafraum herum postiert als Calogero Rizzuto aus 25 Metern zentral abzog und das Spielgerät unten links versenkte. 1:1!
Drei Minuten später lagen die Saarländer wieder zurück. Nach einem Freistoss aus 30 Metern wurde der Ball per Kopf ins Zentrum weiter geleitet, wo Benjamin Girth lauerte. Doch es war Dominik Becker, der das Leder beim Versuch zu retten, in die Maschen bugsierte. 2:1 nach 41 Minuten. Ein erneuter Nackenschlag für die Blauschwarzen, mit dem es in die Halbzeitpause ging.
FCS Coach Rüdiger Ziehl reagierte in der Pause, brachte Julian Günther-Schmidt für Richard Neudecker. Es wurde nun ein Spiel auf ein Tor. Der FCS suchte die Lücke und fand sie in der 56. Minute als Kasim Rabihic aus 20 Meter flach ins rechte untere Toreck traf, wobei Torhüter Braune nicht gut aussah.
Danach wurde erneut gewechselt. Ziegner brachte Bakir und Stierlin für Girth und Knoll, beim FCS ersetzte Rizzuto durch Boeder. Die Kräfteverhältnisse blieben. Saarbrücken erarbeitete sich Chancen, der MSV setzte auf Konter. In der 71. Minute legte Rüdiger Ziehl nach und schickte Julius Biada für Luca Kerber auf den Rasen. Der brachte gleich eine große Möglichkeit zustande, flankte scharf in den Sechzehner, doch Günther-Schmidts Abnahme landete im dritten Stock.
In der 76. Minute ging es drunter und drüber. Frey erhielt die Rote Karte und sollte vom Platz, doch die Duisburger hatten die Szene offensichtlich anders gesehen und protestierten heftig. Der Mittelfeldspieler hatte gegen Gnaase nachgetreten und durfte frühzeitig zum Duschen. Nach 80 Minuten packte Ziehl die letzten Optionen aus: Uaferro und Cuni kamen für Gnaase und Becker. Duisburg agierte nun mit einer Siebenerkette in der Abwehr und zwei Offensiven davor.
Vier Minuten vor dem regulären Ende riss Manuel Zeitz Bakir um und sah ebenfalls Rot. Das Stadion kochte. Es wurde ein Rennen gegen die Zeit. Die Zebras versuchten fortwährend, das Spiel zu verschleppen. Dauernd blieb ein Spieler liegen. Braune kassierte schließlich eine gelbe Karte wegen Zeitspiels. Und die Strategie ging auf. Das Spiel endete 2:2.
Fazit: Die Mannschaft hatte es in der eigenen Hand, doch die Abwehr hat an diesem Tag das Spiel verloren. Zwei Gegentore gegen einen Gegner, der eigentlich nur drei Chancen im ganzen Spiel generierte, sind zuviel. Damit bleibt dem FCS nur noch eine theoretische Chance auf den Aufstieg. Die Enttäuschung war den Spielern nach der Begegnung deutlich anzusehen. Es wurde für das Team und die Fans eine sicherlich traurige Rückfahrt ins Saarland.