Die Kinderhäuser im Regionalverband Saarbrücken feiern ein bedeutsames Jubiläum. Seit zwei Jahrzehnten setzen sich die Einrichtungen in Malstatt, Alt-Saarbrücken, Völklingen und Brebach erfolgreich für Kinder aus sozial schwierigen Stadtteilen ein.
„Die Kinderhäuser haben sich als wertvolle Ressourcen für Familien in Stadtteilen mit multiplen Problemlagen entwickelt“, sagt Jörg Schwindling, Erster Beigeordneter des Regionalverbands. „Sie stellen einen wichtigen Zugang zum Hilfesystem dar und tragen zur Bekämpfung der Kinderarmut bei. Durch den präventiven Ansatz können frühzeitig Potenziale bei den Kindern erkannt und gefördert werden.“
Zum 20-jährigen Jubiläum der Einrichtungen veranstaltete der Regionalverband gemeinsam mit den Trägern der Kinderhäuser – der Diakonie Saar, der Paritätischen Gesellschaft für Gemeinwesenarbeit und dem Caritasverband für Saarbrücken und Umgebung – einen Fachtag. Hierbei wurden die Herausforderungen und Erfolgsfaktoren der Arbeit beleuchtet und Perspektiven für die zukünftige Entwicklung diskutiert.
„Der Besuch der Kinderhäuser verbessert nachweislich das seelische Wohlbefinden, die körperliche Gesundheit, das Leistungsvermögen und die Sozialkompetenz der Kinder“, betont Erik Schäffer, Geschäftsführer des ISPO-Instituts, das die Einrichtungen wissenschaftlich begleitet.
Die Kinderhäuser wurden 2003 als Modellprojekt zur Bekämpfung der Auswirkungen von Kinderarmut gegründet. Ab 2010 übernahm der Regionalverband Saarbrücken die Finanzierung, ergänzt durch Eigenmittel der Träger und Spenden.
Die Arbeit der Kinderhäuser richtet sich an Familien in schwierigen sozialen Verhältnissen und mit hohem Migrationsanteil. Die Angebote sind vielfältig und auf die Bedürfnisse der Kinder und ihrer Familien abgestimmt, von offenen Treffen, über Bildungs- und Kreativangebote bis hin zu Gesundheitsförderung.
Die enge Zusammenarbeit mit dem Jugendamt und die Einbettung in die Gemeinwesenarbeit stellen wesentliche Erfolgsfaktoren dar. Für die Zukunft planen die Träger, den Austausch mit Politik und Verwaltung weiter zu intensivieren und stärker mit den Schulen in den Stadtteilen zusammenzuarbeiten. Damit soll das Modell der Kinderhäuser auch in volkswirtschaftlicher Dimension stärker wahrgenommen werden und noch mehr Kindern in Stadtteilen mit schwieriger Sozialstruktur helfen.
