Saarbrücken. Seit dem 24. Februar 2022 führt Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine, ein souveränes Land mitten in Europa. Was sich keiner in Europa vorstellen konnte, 77 Jahre Frieden sind vorbei. Offensichtlich hatte Präsident Putin geglaubt, die Ukraine im Handstreich zu erobern. Er hatte nicht mit dem Freiheitswillen und der großen Unterstützung des Westens gerechnet. Das war der Anlass der Vorsitzenden des Vereins UkraineFreundeSaar und der Bürgerinitiative InfoSaar.Ua die Demonstration am Freitag zu organisieren.
Etwa 2000 Menschen starteten von der Europa-Galerie zur ersten Station Ludwigskirche unter dem Motto „Trauerbekundung und gemeinsames Gebet für die Opfer des Angriffskrieges“. Unzählige Plakate zeugten vom Friedenswillen und Unterstützung der Ukraine: „Die Ukraine ist Europa!“ „Gegen den Krieg und Zusammenhalt aller Ukrainer!“ „Ukraine wir stehen zu Dir!“. Der lange Demonstrationszug war von Weitem schon zu hören mit Trommelwirbel und den Sprechchören „Slava Ukraini – Ruhm der Ukraine“.
Vor der Ludwigskirche bildete sich ein großer Halbkreis. Einige Kinder durften nach vorne treten. Im gemeinsamen Gebet der fünf Vertreter verschiedener Glaubensrichtungen und als Dolmetscherin Lesya Matiyuk, Vorstandsvorsitzende des Vereins „Ukraine Freunde Saar e. V.“ spürte man auch die gemeinsame Trauer für die vielen Opfer. Anschließend wurde die ukrainische Nationalhymne gesungen.
Weiter ging es zur zweiten Station ans Staatstheater. Hier gab es Beiträge zur „Zivilgesellschaftliche Botschaft zum Leben im Krieg“. Auch hier sprachen die Plakate für sich: „Gewähre uns den Sieg über die Tyrannen, die alle freien Menschen und Nationen versklaven würden. Schenke uns Glauben und Verständnis, für Alle die für die Freiheit kämpfen“.
Letzte Station war der Schlossplatz mit der „Bekundung der Solidarität und Unterstützung der Ukraine. Lesya Matiyuk gab noch einmal einen Überblick der Zerstörungen seit dem Angriffskrieg am 24. Februar 2022. Seit fast einem Jahr sterben und leiden die Menschen in der Ukraine. Wir sehen täglich furchtbare Bilder und hören schreckliche Nachrichten. Wir sehen aber auch seit einem Jahr die große Unterstützung und Hilfe für die Kriegsopfer in der Ukraine. Sie dankte besonders den vielen Menschen, die den Flüchtlingen im Saarland große Hilfen und Unterstützung bisher entgegen brachten.
Mit Spenden und ehrenamtlichem Engagement gründete sich die Bürgerinitiative ‚InfoSaar.Ua‘, aus der mittlerweile der gemeinnützige Verein ‚Ukraine Freunde Saar e.V.‘ hervorgegangen ist. Rund 240 Ehrenamtliche beteiligen sich regelmäßig an unterschiedlichen Aktivitäten und Initiativen. Von Spendensammlungen und Transporten in die Ukraine über individuelle Begleitung von Geflüchteten bei Behördengängen, die Organisation von Kooperationen mit den Kommunen im Saarland, Unterstützung bei der Wohnungssuche und Einrichtung, Kinderbetreuung und Arbeitsmarktintegration, bis hin zur Durchführung von Demonstrationen zur Unterstützung der Ukraine.
Lesya Matiyuk berichtet von der vielfältigen, aber oft auch schwierigen und belastenden Arbeit aller Engagierten in der Flüchtlingshilfe. Sie beschreibt die Zerrissenheit der Geflüchteten zwischen Trauma, Trauer und Sorge auf der einen Seite und Hoffnung, Selbsthilfe und Integrationsstreben auf der anderen Seite.
Sie dankte allen Helferinnen und Helfern, sowie der Polizei, für die gute Organisation und den reibungslosen Ablauf. So wie es zurzeit aussieht, werden sicherlich noch einige Demos für den Frieden in der Ukraine notwendig sein.
Lothar Ranta
