Trotz eines in der vorletzten Minute des Spiels erlittenen Ausgleichstors bleibt der 1. FC Saarbrücken auf Platz 4 und hält damit den Anschluss an die Spitze. Marvin Cuni hatte am Ende den Siegtreffer auf dem Fuß, doch der Neuzugang aus Bayern scheiterte am Wiesbadener Keeper Stritzel.
Uwe Koschinat wählte im heimischen Ludwigspark wieder die Viererkette. Überraschend war dabei, dass die gelernte Offensivkraft Tobias Jänicke auf die rechte Verteidigerposition rückte, was sich als sehr gute Entscheidung entpuppen sollte.
Batz – Jänicke, Thoelke, Zellner, Krätschmer – Kerber, Zeitz, Neudecker – Rabihic, Jacob, Günther-Schmidt
Die ersten zwanzig Minuten gehörten klar dem FCS. Mal kombinierten sich die Blauschwarzen über die Flügel nach vorne, mal kamen hohe Bälle aus der Abwehr. Und im Gegensatz zu den bisherigen Heimspielen, zeigte sich das Koschinat Team endlich effizient. Der unersetzliche Tobias Jänicke erkämpfte sich in der 21. Minute vor der Mittellinie den Ball gegen Ezeh, lief in Position und flankte millimetergenau auf den Kopf von Sebastian Jacob der sich im Luftkampf gegen Reinthaler durchsetzte und das Leder unhaltbar ins lange Eck drückte.
Nach dem Rückstand kamen die Hessen stärker auf. Hollerbach und Froese beschäftigten die Abwehr um Thoelke und Zellner intensiver. Den Ausgleich erzielte aber der ehemalige Saarbrücker Johannes Wurtz, der in der 33. Minute nach einer zu kurzen Abwehr per Dropkick unhaltbar für Batz einnetzte. Kurz vor der Pause sorgte ein Freistoß von Richard Neudecker noch für Chaos im Wiebadener Strafraum, allerdings ohne zählbare Folgen.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit dominierte der SV Wehen Wiesbaden. Kianz Froese lief in der 50. Minute allein auf Daniel Batz zu, doch anstatt abzuschließen, passte er den Ball in die Mitte, wo er leichte Beute der Saarbrücker Abwehr wurde. Uwe Koschinat reagierte auf die Überlegenheit der Hessen, brachte Grimaldi für Rabihic (55. Minute) und drei Minuten später Mike Frantz für den verletzten Manuel Zeitz, doch die Gäste blieben feldüberlegen.
Umso überraschender gingen die Saarbrücker durch das Zusammenspiel ihrer beiden besten Feldspieler in Führung. Sebastian Jacob flankte in der 65. Minute in den Strafraum, wo der aufgerückte Luca Kerber die Kugel volley ins Netz bugsiert. 2:1!
Markus Kauczinski reagierte nun, nahm Kianz Froese vom Platz und brachte den späten Neuzugang aus Kroatien, Ivan Prtajin. Auch Uwe Koschinat wechselte noch einmal und schickte Cuni und Schwede für Jacob und Günther-Schmidt für die letzte Viertelstunde aufs Feld. Wiesbaden drückte, der FCS konterte. Dann fiel der Ausgleich durch ein bemerkenswertes Tor in der 88. Minute. Mockenhaupt schob das Leder aus 25 Metern flach Richtung Strafraum, wo Prtajin den Lauf des Balls mit der Hacke ins Tor lenkte. Daniel Batz war chancenlos. Doch damit war das Spiel noch nicht beendet. Marvin Cuni kam vor dem Wiesbadener Torhüter Stritzel frei zum Schuss, doch der Keeper parierte erstklassig. Daneben hatte allerdings Luca Kerber – bereit zum Schuss auf das leere Tor gestanden. So bleib es beim 2:2.
Fazit: Der 1. FC Saarbrücken hat eine merkwürdige Wandlung vollzogen: Vorne ist er plötzlich äußerst effizient und nutze zwei von insgesamt vier Großchancen. Hinten musste das Team nun wiederholt zwei Gegentreffer hinnehmen. Nach dem vierten Unentschieden, das sicherlich ein für beide Seiten akzeptables Ergebnis war, gilt es nun das Punktekonto gegen die beiden Aufsteiger aus Bayreuth und Essen aufzufüllen.
Fotogalerie von Catharina Kuhn: