Regionalverband finanziert berufliche Integration psychisch kranker Menschen
Vor 25 Jahren wurde das Projekt Arbeitstrainingsplätze durch das Sozialministerium des Saarlandes ins Leben gerufen. Ziel ist es, Menschen mit einer psychischen Erkrankung wieder einen Einstieg ins Berufsleben zu ermöglichen. Im Regionalverband erhielt die Saarland Heilstätten GmbH (SHG) den Auftrag. Seit 2014 ist der Regionalverband Saarbrücken alleiniger Kostenträger. Das Hilfeprojekt betreut zusätzliche Arbeitsplätze in Betrieben oder Behörden mit dem Charakter eines Praktikums. Der Einstieg in das Arbeitstraining erfolgt in der Regel mit weniger als vier Stunden täglicher Arbeitszeit. Rund ein Drittel der Teilnehmer war in dem Jahr vor Beginn der Maßnahme noch stationär in einer psychiatrischen Klinik. Durch das Training werden Menschen, die infolge einer psychischen Erkrankung erwerbslos sind und Hartz IV beziehen, schrittweise wieder an die Anforderungen des allgemeinen Arbeitsmarkts herangeführt. Die Teilnehmer werden durch fachlich ausgebildete und qualifizierte Projektmitarbeiter begleitet. Das Angebot kann bis zu 24 Monate lang genutzt werden.
Nach langer Krankheit wieder einen Arbeitsplatz zu finden sei oft nicht einfach, so Regionalverbandsdirektor Peter Gillo: „Besonders große Schwierigkeiten bei der Jobsuche haben psychisch kranke Menschen. Hier leistet das von der SHG getragene Arbeitstrainingsprojekt wertvolle Arbeit. Die Erfolgsquote bei der Wiedereingliederung der Menschen spiegelt die Qualität der Arbeit wider.“ So haben im Zeitraum von 2014 bis 2019 insgesamt 124 Personen ein Arbeitstraining abschließend beendet. 50 von ihnen konnten danach in ein sozialversicherungspflichtiges Beschäftigungsverhältnis, eine Ausbildung oder Umschulung oder in einen Minijob wechseln. Weitere sieben Absolventen nahmen abschließend an einer weiterführenden Reha-Maßnahme teil, 11 wechselten in eine Werkstatt für behinderte Menschen oder in die „Virtuelle Werkstatt“ und neun konnten anderweitig vermittelt werden. 47 von ihnen konnten im Anschluss nicht vermittelt werden. Meist war ihre Leistungs- und Belastungsfähigkeit so eingeschränkt, dass eine berufliche Perspektive nicht erarbeitet werden konnte.