Vor 40 Jahren, am 17. Dezember 1984, starb Stefan Morsch im Alter von nur 16 Jahren an den Folgen einer Lungenentzündung. Sein Schicksal und seine außergewöhnliche Geschichte hinterließen jedoch ein Vermächtnis, das bis heute Leben rettet: die Stefan-Morsch-Stiftung, Deutschlands erste Stammzellspenderdatei, gegründet von seinen Eltern Hiltrud und Emil Morsch.
Stefan Morsch war der erste Europäer, dessen Leukämie durch die Übertragung von Knochenmark eines nicht-verwandten Spenders geheilt werden konnte. Zu seiner Zeit galt diese Methode als experimentell und war in Deutschland kaum anerkannt. Da in seiner Familie keine genetisch passenden Spender vorhanden waren, suchten die Eltern weltweit nach Hilfe. Schließlich fanden sie einen geeigneten Spender in England und ermöglichten dank zahlreicher Spenden eine Transplantation in den USA. Die Operation war erfolgreich, und Stefan konnte die Leukämie besiegen. Doch sein Leben endete sechs Monate später durch eine Lungenentzündung.
Die Gründung der Stefan-Morsch-Stiftung
Trotz des tragischen Verlusts setzten seine Eltern Stefans Wunsch um, anderen Leukämiepatienten eine Heilungschance zu geben. 1986 gründeten sie die Stefan-Morsch-Stiftung. Was zunächst am Esstisch der Familie begann, entwickelte sich zu einer international vernetzten Organisation. Heute zählt die Stiftung mehr als 500.000 registrierte Stammzellspender.
Lebensrettung und Unterstützung
Seit ihrer Gründung hat die Stiftung weltweit etwa 10.000 passende Stammzellspender für Patienten identifiziert. Sie betreibt ein eigenes HLA-Labor zur Analyse von Blut- und Speichelproben potenzieller Spender und dient sogar als Nationalregister für Luxemburg.
Darüber hinaus unterstützt die Stefan-Morsch-Stiftung Patienten und deren Familien umfassend: Sie fördert Forschungsprojekte, bietet Beratung vor und nach Transplantationen an und hilft Betroffenen, die durch ihre Erkrankung in finanzielle Schwierigkeiten geraten sind.
Ein Vermächtnis der Solidarität
Susanne Morsch, Stefans Schwester und heutige Vorstandsvorsitzende der Stiftung, fasst die Bedeutung dieser Arbeit zusammen: „Stefans Geschichte zeigt uns, was möglich ist, wenn Menschen zusammenhalten. Sein Erbe lebt weiter in den vielen Leben, die durch Stammzelltransplantationen gerettet werden.“
Die Stefan-Morsch-Stiftung steht bis heute als Symbol für Solidarität und Hoffnung – ein Vermächtnis, das Leben verändert und Leben rettet.