40 Jahre Naturpark Saar-Hunsrück

Erfolgreich und ereignisreich waren die letzten 40 Jahre im Naturpark Saar-Hunsrück. Die engagierten Naturpark-Kommunen und fördernde Mitglieder haben gemeinsam mit vielen Partnern für Mensch und Natur wegweisende und innovative Projekte in den Bereichen Naturschutz und Landschaftspflege, Erholung und nachhaltiger Tourismus, Bildung für nachhaltige Entwicklung und nachhaltige Regionalentwicklung umgesetzt. Ziel ist es, unsere liebens- und erlebenswerte Heimat so weiterzuentwickeln, dass sowohl die Lebensqualität für die Bevölkerung sowie eine zukunftsfähige wirtschaftliche Basis für Landnutzende und Wertschöpfung durch einen nachhaltigen Tourismus als auch der Schutz von Natur und Landschaft gleichermaßen garantiert werden. 

Seit 25 Jahren engagiert sich der Naturpark in der Bildung für nachhaltige Entwicklung und bietet z. B. in bzw. im Umfeld der barrierefreien Informationszentren in Hermeskeil und Weiskirchen, den Informationsstellen in den Naturpark-Landkreisen und im gesamten Naturpark ein breitgefächertes erlebnispädagogisches Bildungsangebot für Kitas, Schulklassen und Jugendgruppen an. Um Kindern die Natur- und Kulturlandschaft ihrer Heimat erlebnisorientiert näherzubringen und sie für den Erhalt der biologischen Vielfalt zu begeistern, arbeitet er im Netzwerk der Naturpark-Kitas/-Schulen eng mit den Bildungseinrichtungen zusammen. Für interessierte Bürgerinnen und Bürger, Multiplikatoren sowie Lehrkräfte und Gästeführende werden ferner im Rahmen der Naturpark-Akademie qualifizierende Fortbildungen zu regionalspezifisch spannenden Themen angeboten.

Gemeinsam mit vielen Partnern werden im Naturpark einzigartige Natur- und Kulturerlebnisse, Erholung in der Stille und Abenteuer für alle angeboten. Mit Aussichtsplattformen, Themenwanderwegen, Erholungseinrichtungen, Natur- und Kultur-Erlebnispfaden etc. wurden und werden für Einheimische und Touristen attraktive Freizeit- und Erholungsangebote geschaffen. 

So vielfältig unsere Kulturlandschaft ist, so vielfältig sind auch die Genüsse aus unserer Landschaft, die der Naturpark mit seinen Kommunen und Partnern in Aktionen wie z. B. den Bettsäächertagen, Kräuter- und Pilzexkursionen und Workshops unter dem Motto „Schutz durch Genuss“ kulinarisch erlebbar macht. 

Mit der Ersteinrichtung und Zertifizierung des Saar-Hunsrück-Steiges wurde vom länderüberschreitenden Naturpark ein erstes länderverbindendes touristisches Leuchtturmprojekt realisiert, der Grundstein für die heutige Premium-Wanderregion Saar-Hunsrück.

Der Naturpark ist Teil der Nationalen Naturlandschaften Deutschlands und erreichte mehrfach in Folge bei der Zertifizierung als „Qualitäts-Naturpark“ die bundesweite Spitzenposition. 

Feiern Sie mit! Sie sind herzlich eingeladen zu den abwechslungsreichen Jubiläums-Heimat-Expeditionen „Unterwegs im Naturpark“ mit Bürgermeistern/Bürgermeisterinnen und Landräten/Landrätin der Mitgliedskommunen sowie den Naturpark-Botschaftern/Botschafterinnen. Zusätzliche Jubiläums-Aktionen finden im Laufe des Jahres in den Schulen und Kindergärten und den Kommunen statt. Weitere Informationen: Naturpark-Geschäftsstelle in Hermeskeil, Telefon 06503/9214-0, info@naturpark.org.

Geschichte und Zahlen:

Landschaftsschutz und Naturgenuss und ein sanfter Tourismus gehen im Naturpark Saar-Hunsrück Hand in Hand – und das bereits seit 40 Jahren. Um die Vielfalt der heimischen Natur- und Kulturlandschaften zu erhalten und diese gleichzeitig als Erholungsraum für den Menschen zu öffnen und zu gestalten, gründeten engagierte Lokalpolitiker 1978 in Rheinland-Pfalz und 1980 im Saarland je einen Trägerverein, der Grundstein für die Ausweisung des länderverbindenden Großschutzgebiets für Mensch und Natur im Jahr 1980. Die Trägervereine fusionierten im Jahr 2004.

Der Naturpark umfasst eine Fläche von 2.055 km²; davon 45 % in Rheinland-Pfalz und 55 % im Saarland. Seit 2005 wurde er wiederholt als Qualitätsnaturpark zertifiziert und ist bundesweit an der Spitze. 57 % seiner Fläche sind als Hotspot-Gebiet der biologischen Vielfalt in Deutschland und seit 2015 davon rd. 5 % als Nationalpark ausgewiesen. Rd. 346.000 Menschen leben im Naturpark. 

Der gemeinnützige Trägerverein wird von 35 Mitgliedskörperschaften, darunter 7 Landkreise und 28 Mitgliedskommunen/Verbands-/Großgemeinden sowie 9 Fördermitglieder (Privatpersonen, Firmen und korporative Mitglieder) sowie den Ländern Rheinland-Pfalz und Saarland partnerschaftlich getragen.

Leitbild des Trägervereins

• Ausbau der Natur- und Kulturlandschaft als attraktiven Lebens-, Wirtschafts- und Erholungsraum, nachhaltige Weiterentwicklung durch Schutz durch Nutzung & Genuss
• Nutzung des endogenen Natur- und Kulturpotenzials für einen nachhaltigen sowie authentischen Tourismus
• Bildung für nachhaltige Entwicklung im Dialog mit der Naturpark-Bevölkerung, Identität schaffen
• Bewusstseinsbildung für die Qualitäts-Natur- und Kulturlandschaft

Natur- und Kulturpotenziale: EdelSteinReich – seit Kelten und Römern

Bizarre Felsbildungen und Rosselhalden, wildromantische Flusstäler, strukturreichen Streuobstwiesen sowie geheimnisvolle Wälder prägen die vielfältigen Landschaften. Einen besonderen Lebensraum für Tier- und Pflanzenarten stellen die Quellmoore, Hangbrücher genannt, im Hunsrück dar. Beeindruckend sind die imposanten Fels- und Steinformationen des Muschelkalks, Buntsandsteins, Schiefers, Taunusquarzits und des Vulkanismus mit seinen Edelsteinen. Einzigartig ist die als Nationales Geotop ausgezeichnete Saarschleife. Eine artenreiche Flora mit Narzissen‑, Arnika‑, Orchideen‑ und Streuobstwiesen, ausgedehnten Wäldern, strukturreichen Hecken und Rainen sowie Feuchtwiesen, bietet Lebensräume für Schwarz- und Weißstorch, Stein- und Rauhfußkauz, Braunkelchen, Bekassine und Haselhuhn, Eisvogel, Smaragdlibelle, Fledermaus, Wildkatze, Biber oder Hirsch. Bei erlebnisreichen Ausflügen, Wanderungen und Entdeckungstouren kann sowohl die facettenreiche und geschichtsträchtige, von Kelten und Römern geprägte Natur‑ und Kulturlandschaft des Naturparks als auch die wilde und ungezähmte Natur des Entwicklungs-Nationalparks erkundet werden. Auf Bauernmärkten, Wein‑, Viez‑ oder Heimatfesten sowie auf Kelten‑, Römer‑ oder Mittelalterfesten kann der Naturpark kulinarisch erlebt werden. Ein echter Gaumenschmaus sind die kulinarischen Themenwochen wie z. B. Omas Küche, Bettsäächertage, Kräuterküche sowie Kartoffeltage und Wildwoche Saar-Hunsrück. Mit Messer und Gabel lässt sich die Heimat auf kulinarische Art und mit Genuss schützen und gestalten.

Aufgaben und Aktivitäten:

Der Naturpark fördert mit Unterstützung der Umweltministerien der Länder gemeinsam mit seinen Mitgliedskommunen und der einheimischen Bevölkerung – gemäß seinem gesetzlichen Auftrag – den Schutz und die Weiterentwicklung der Natur- und Kulturlandschaft für Mensch und Natur. Er unterstützt einen naturverträglichen Tourismus und eine nachhaltige Regionalentwicklung unter der Maxime, die Ansprüche der Menschen an ihre Lebens- und Wirtschaftsräume mit den Anforderungen von Landschafts- und Naturschutz in Einklang zu bringen.

Ziel ist es, den Naturpark langfristig als attraktiven Lebens-, Wirtschafts-, Arbeits- und Erholungsraum zu sichern und zu erhalten. Dievielfältige, heimische Kulturlandschaft wird als Lebens- und Wirtschaftsgrundlage unter dem Motto „Schutz durch Nutzung & Genuss“ zukunftsfest weiterentwickelt. Nach Bundesnaturschutzgesetz obliegt den Naturparken als einzige Großschutzgebietskategorie die gesetzliche Aufgabe der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE).

DerNaturparkträgerverein stellt im Interesse der Gestaltung einer zukunftsfesten Heimat für alle ein Naturpark-Handlungsprogramm auf, fördert Projekte aus Ländermitteln in den Naturpark-Kommunen und führt Projekte durch. Er ist Initiator sowie Ideengeber von Projekten zum Nutzen für die Naturpark-Kommunen und die heimische Bevölkerung.Ferner berät er die Mitglieder bei der Projektentwicklung, beim Aufbau von Projektpartnerschaften, bei der Mittelakquise sowie der Projektdurchführung. Der Trägerverein erstellt jährlich zusammen mit den örtlichen Tourist-Informationen und Partnernsowohl für Einheimische als auch für Besucher umfangreiche saisonale Veranstaltungsprogramme und Informationsmaterialien. Die außerschulischen erlebnispädagogischen Aktivprogramme wie „Tatort Natur“ vermitteln zudem ein nachhaltigesNatur- und Kulturerleben und tragen zur Identifikation mit der Heimat bei. 

Der Naturpark gehört zu den Nationale Naturlandschaft und ist gemeinsam mit den Nationalparken, Biosphärenreservaten und den Naturparken im bundesweiten Netzwerk der Nationalen Naturlandschaften verankert. Im Interesse von Mensch und Natur werden die Ländergrenzen überwunden und ein funktionales Schutzgebietssystem von Naturpark Saar-Hunsrück und dem vollflächig im Naturpark eingebetteten Nationalpark Hunsrück-Hochwald umgesetzt. Sie sind weder gesperrte Schutzgebiete noch Parkanlagen. Naturparke sind von Menschen über Jahrhunderte geschaffene Kulturlandschaften, die weiterhin vom Menschen bewohnt und nach dem Motto „Schutz durch Nutzung“ bewahrt und weiterentwickelt werden. Sie bedürfen der weiteren Nutzung und wirtschaftlichen Betätigung von Menschen und sind heute ein harter Wirtschaftsstandortfaktor für den nachhaltigen Tourismus der Länder und Kommunen. 

Das Naturpark-Logo der Nationalen Naturlandschaft ist ein Gütesiegel mit Wettbewerbsvorteil.

Das Logo „Naturpark Saar-Hunsrück“ steht für eine intakte Natur, eine erlebnisreiche Kultur- und Naturlandschaft mit hohem Freizeit-, Erholungs- und Urlaubspotenzial sowie Wohnwert. Als Gütesiegel ist es als Werbefaktor im Tourismus und auch für eine stärkere Bewusstseinsbildung für unsere attraktive und unverfälschte Heimat- und Urlaubsregion mit hoher Natur- und Kulturqualität von Nutzen. 

Im Wartburger Programm sind die strategischen Ziele der Naturparke mit Perspektive auf das Jahr 2030 für Akteure in Politik, Verwaltungen und Gesellschaft skizziert. Das 4-Säulen-Diagramm der Aufgaben und Ziele deutscher Naturparke zum Schutz, Erholung, Bildung und Entwicklung kann auf der Homepage des Naturparks unter www.naturpark.org/aktuelles/downloads/WartburgerProgramm heruntergeladen werden. Weitere Infos unter www. naturpark.org.