Die traditionelle Heiligabend-Aktion der Evangelischen und Katholischen Kirche in Saarbrücken erlebte in diesem Jahr ihre bisher größte Resonanz. Bereits seit über 55 Jahren laden die Kirchen Alleinstehende, Bedürftige und Obdachlose ein, um gemeinsam den Heiligabend in einem würdigen Rahmen zu verbringen. Am 24. Dezember 2024 fanden sich im E-Werk Saarbrücken-Burbach insgesamt 850 Erwachsene und 170 Kinder ein, um an der Veranstaltung teilzunehmen.
„Es ist beeindruckend zu sehen, wie viele Menschen sich jedes Jahr zusammenfinden, um anderen eine Freude zu bereiten“, sagte Oberbürgermeister Uwe Conradt (CDU) in seiner Begrüßung und dankte dem engagierten Leitungsteam sowie den rund 130 ehrenamtlichen Helfern aus dem ganzen Saarland und der Pfalz.
Die Veranstaltung begann um 14 Uhr, doch bereits im Vorfeld hatten sich lange Schlangen vor dem E-Werk gebildet. Jeder Gast erhielt ein Armbändchen, um die Organisation zu erleichtern. Die Helfer verteilten zunächst Kaffee und Kuchen, während im Vorraum die Essensvorbereitungen für das gemeinsame Abendessen liefen. Für die Kinder gab es ein spezielles Betreuungsprogramm mit Bastelangeboten und Spielen, organisiert von Tina Hase von der Fachstelle Jugend des Bistums Trier.
Das musikalische Programm wurde vom Posaunenchor Saarbrücken eröffnet. Zwei Musikduos und der bekannte Saarbrücker Sänger und Gitarrist Hector Zamora sorgten für festliche Unterhaltung. Als besondere Überraschung besuchte der Bischof von Trier, Stephan Ackermann, die Veranstaltung. Gemeinsam mit dem evangelischen Superintendenten Christian Weyer las er die Weihnachtsgeschichte vor und zeigte sich beeindruckt: „Es ist erstaunlich, wie vielen jungen Menschen es in unserer Gesellschaft anscheinend nicht gut geht.“
Das gemeinsame Abendessen für über 800 Gäste wurde im Laufschritt verteilt – eine logistische Herausforderung, die die Helfer mit Bravour meisterten. Zum Abschluss erhielten alle Gäste große Geschenktaschen mit Lebensmitteln, die an den Tischen verteilt wurden. Für Tierbesitzer gab es zusätzlich Futter für Hunde und Katzen.
Auch Innenminister Reinhold Jost (SPD) und Bundestagsmitglied Thomas Lutze (SPD), halfen tatkräftig mit. „Es ist schön zu sehen, wie viele Menschen bereit sind, ihre Zeit und Energie für andere zu investieren“, so Lutze.
Die diesjährige Heiligabend-Aktion kostete aufgrund der hohen Teilnehmerzahlen 70.000 Euro – 10.000 Euro mehr als in den Vorjahren. Dank zahlreicher Spenden konnte die Aktion dennoch finanziert werden, auch weil die Stadt Saarbrücken das E-Werk kostenlos zur Verfügung stellte. Pastoralreferent Litwin Gilla betonte jedoch: „Wir müssen direkt wieder Spenden sammeln für die Aktion im kommenden Jahr.“
