Ein Beitrag von Lothar Ranta
Beim 7. Festival am Saarbrücker Schloss trafen sich Swingtänzer, Fahrradliebhaber und Vintagefans.
Bereits seit sieben Jahren gibt es in Alt-Saarbrücken auf dem Schlossplatz das dreitägige beliebte Velo-Swing Festival. Veranstalter sind der Regionalverband Saarbrücken und das „Lindy Hop Saarbrücken“ Team. Er ist gemeinsamer Treffpunkt für Swingtänzer, Fahrradliebhaber und Vintagefans.
Mit dem Festival in Saarbrücken möchte man an die Lebensfreude der 1920er Jahre ein bisschen erinnern und teilhaben.
Am Samstag und Sonntag begannen schon ab 10 Uhr verschiedene Programme.
Am Eingang war der Vintage- und Fahrradteile-Markt nicht zu übersehen. Es war eigentlich wie ein Flohmarkt, ergänzt um alte Fahrräder. Vintage bedeutet Gegenstände älteren Datums und davon gab es eine große Auswahl. Wer also für sein altes Fahrrad Ersatzteile suchte hatte dort vielleicht Glück etwas zu finden. Man ist überrascht, dass nicht nur fürs Fahrrad Ersatzteile angeboten wurden, sondern auch Kleinmöbel, Schallplatten, Mode, Spielzeug und Haushaltswaren waren zu erwerben. Natürlich alles aus dem vorigen Jahrhundert. Also etwas für Vintagefans. Hinter dem Schloss hatte das Kindertheater “Kabaret de Poche“ ein kleines buntes Zirkuszelt aufgebaut. Stündlich konnten Kinder magische Miniaturwelten für jeweils 20 Minuten bewundern. Leider war das Zelt ein bisschen klein, so dass es längere Wartezeiten gab.
Die Hauptattraktion war natürlich für Swing-Begeisterte die Freifläche vor dem Schlosseingang. Ausgiebige gemütliche Sitzgelegenheiten für die Besucher standen bereit. Zu jeder vollen Stunde gab es eine Lindy-Hop-Vorführung. Über die Namensgebung „Lindy Hop“ kursieren verschiedene Geschichten.
1927 überquerte Charles Lindbergh den Atlantik im Nonstop-Flug von New York nach Paris. Nach der Überlieferung feierten Bürgermeister und Journalisten bei einer Swingtanzparty diese erste Atlantiküberquerung. Die Zeitungen überschlugen sich mit Schlagzeilen wie: “Lucky Lindy Hops the Atlantic”. Ein Tänzer wurde gefragt was er gerade tanzt. Er konnte nur noch hecheln: “I’m doin’ the Hop – the Lindy Hop!” Wenn es auch nicht ganz so war, ist es doch eine schöne nachvollziehbare Begründung und für Lindbergh Anerkennung und ewige Erinnerung.
Die Veranstaltung war gut besucht; das Wetter war angenehm. In den zwei Tagen wurde viel geboten mit dem Nostalgie-Swing-Café, Lindy Hop-Workshops, Swing tanzen, Velo-Swing Parties, alte Fahrradanhänger, Vintagefans und Aktionen für die ganze Familie. Zu hungern brauchte auch keiner. Es gab genügende Auswahl an essen und trinken.
Für Eltern mit ihren Kindern standen verschiedene kleine Fahrräder und andere Spielmöglichkeiten kostenlos zum Benutzen.