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Abschied von Günter Scheuer

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Ein Beitrag aus dem aktuellen INGO

Die Nachricht vom Tod des früheren St. Ingberter Bürgermeisters Günter Scheuer, der am 26. Februar in Tönisvorst (Nordrhein-Westfalen) verstorben ist, hat bei der älteren Generation der St. Ingberter Bevölkerung großer Betroffenheit und Trauer ausgelöst. Seine hohe Wertschätzung verdankt Günter Scheuer nicht nur seiner langjährigen Tätigkeit im Stadtrat und in der Stadtverwaltung, sondern auch seiner vielfältigen Verbundenheit mit dem kulturellen und gesellschaftlichen Leben seiner Heimatstadt St. Ingbert.

Sein besonderes Interesse galt dabei der Lokalgeschichte. In seinen „Alt St. Ingberter Geschichten“, die der Dengmerter Heimatverlag 2002 herausgebracht hat, schildert Günter Scheuer auf sehr amüsante Weise, Ernstes und Heiteres aus St. Ingberts Vergangenheit. Ein weiteres Hobby des früheren St. Ingberter Bürgermeisters war das Amateurtheater, dass er zusammen mit St. Ingberter Theaterfreunden durch die Gründung der „kleinen Bühne“ und des „Theater 63″ auf den Weg gebracht hat. Auch als Autor hat Günter Scheuer zum Erfolg der beiden Theatergruppen beigetragen.

Literarischen Rang besitzt dabei vor allem eine Bühnenbearbeitung der Feldpostbriefe, in denen sein um 1942 an der Ostfront gefallener Vater Alois seine Erlebnisse an der Ostfront schildert. Ursula und Albrecht Ochs-Steinfeld haben dieses Stück mehrmals aufgeführt, das auf sehr eindringliche Weise die Sinnlosigkeit und Grausamkeit des Krieges schildert. Die ausgeprägte Bodenhaftung und Verbundenheit mit den kleinen Leuten, die Günter Scheuer auszeichnete, wurde ihm wahrscheinlich schon in die Wiege gelegt. Seine Vorfahren waren im 19. Jahrhundert aus der benachbarten Pfalz nach St. Ingbert ausgewandert, weil sich in der Grube dieser aufstrebenden Industriestadt gute Verdienstmöglichkeiten boten.

Auch als Akademiker hat Günter Scheuer nach dem Studium der Rechtswissenschaften nie die Verbindung zu diesen Wurzeln seiner Familie verloren. Das erklärt auch, warum sich Günter Scheuer nach seinem 1965 erfolgten Eintritt in die FDP vor allem dem links-liberalen Flügel dieser Partei zugehörig fühlte. Ab 1969 war Günter Scheuer Mitglied der FDP-Fraktion des St. Ingberter Stadtrates, der ihn 1984 zum hauptamtlichen Bürgermeister gewählt hat. Zusammen mit dem damaligen Oberbürgermeister Doktor Winfried Brandenburg bildete er ein sehr effektives und harmonisches, sozialliberales Gespann, an das sich bei dem derzeitigen Zustand der St. Ingberter Kommunalpolitik viele St. Ingberter Bürgerinnen und Bürger mit Wehmut erinnern.

Diese gute Zusammenarbeit fand leider ein Ende, als sich Günter Scheuer 1990 die Möglichkeit bot, in der Stadt Tönisvorst in Nordrhein-Westfalen das Amt des Stadtdirektors zu übernehmen, das er bis 1999 ausübte. Anschließend war er noch einige Jahre freiberuflich tätig. Die Verbindung zu seiner Heimatstadt St. Ingbert hat Günter Scheuer während seines „Exils“ aber stets aufrechterhalten. Ursula und Albrecht Ochs waren mehrmals zu Lesungen nach Tönisvorst eingeladen.

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