Das Saarland ist bundesweites Schlusslicht in Bezug auf die Radfahrbedingungen. Kein anderes Bundesland hat ein schlechteres Radwegenetz als das Saarland, und besonders schlecht schnitt der Kreis St. Wendel ab.
Die Landesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen und Kreisvorsitzende in St. Wendel, Uta Sullenberger, zeigt sich über die schlechten Bedingungen für Radfahrerinnen und Radfahrer nicht überrascht: „Das Problem des schlechten Radwegenetzes war lange bekannt, aber im Jahr 2022 wurde von der Landesregierung und auch in St. Wendel nichts unternommen, um die Attraktivität des Radfahrens zu steigern. Gerade im Hinblick auf die Reduzierung des CO2-Ausstoßes wäre es wichtig gewesen, dass gehandelt wird. Sonst werden wir das Ziel, 55% CO2-Reduktion im Saarland zu erreichen, das bereits weit hinter allen anderen Bundesländern liegt, nicht erreichen.“
Die Kritik richtet sich nicht nur an die aktuelle Landesregierung, die im vergangenen Jahr keinen einzigen Euro von den zur Verfügung stehenden 12 Millionen Euro abgerufen hat, die der Bund für den Ausbau des Radwegenetzes bereitstellt.
Sondern auch die Stadt St. Wendel und insbesondere Bürgermeister Peter Klär tragen Verantwortung dafür, dass die innerstädtischen Radverbindungen attraktiv und sicher gestaltet werden. Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der grünen Stadtratsfraktion, Sören Bund-Becker, appelliert: „Es reicht nicht, einzelne Straßen für den Radverkehr freizugeben. Es muss ein zusammenhängendes Netz an gut geeigneten Wegen für den Radverkehr entstehen. Insbesondere müssen kritische Stellen wie große Kreuzungen sicher gestaltet werden. Hier braucht es mehr Mut und Engagement für die Sicherheit.“
Die Note 4.4 des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) ist für jeden Fahrradbesitzer in St. Wendel ein weiterer Rückschlag, insbesondere was die Vermeidung von Unfällen betrifft. Es ist besonders wichtig, das Radfahren im Saarland zu fördern,