StartRegionalLandkreis SaarlouisAktion „FASD – 100% vermeidbar“ an der Martin-Luther-King-Schule Saarlouis-Fraulautern

Aktion „FASD – 100% vermeidbar“ an der Martin-Luther-King-Schule Saarlouis-Fraulautern

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Die Fetale Alkohol-Spektrum-Disorder (FASD) stand kürzlich im Zentrum einer Infoveranstaltung an der Martin-Luther-King Schule in Saarlouis-Fraulautern. Diese wurde gemeinsam vom Landkreis Saarlouis und der Caritas Saar-Hochwald ins Leben gerufen, um Fachkräfte für das Thema zu sensibilisieren. Unter dem Sammelbegriff FASD werden vielfältige Krankheitsbilder und unterschiedliche Schädigungen von Kindern zusammengefasst, die durch Alkoholkonsum der Mutter während der Schwangerschaft entstanden sind.

Im ersten Teil der Veranstaltung stellte die Kinderschutz- sowie Kinder- und Jugendmedizinerin Dr. Lieselotte Simon-Stolz die Krankheitsbilder um FASD vor und warnte eindringlich vor jeglichem Alkoholgenuss in der Schwangerschaft: „Alkohol tritt zu hundert Prozent auf den Fötus über und der Fötus baut den Alkohol circa zehnmal langsamer ab als die Mutter. Alkohol ist ein Zellgift, das Zellen zerstört und die Zellteilung hemmt. Bei Alkohol gibt es in der Schwangerschaft keine sichere Menge, auch nicht das berühmte Schlückchen“, mahnte sie an. Solange das Kind gestillt werde, müsste ebenfalls auf Alkohol verzichtet werden, da dieser auch in die Muttermilch übergehe, so Dr. Simon-Stolz.

Schätzungen zufolge sind in Deutschland etwa 800.000 Menschen von FASD betroffen. Zudem kommen jährlich etwa 14.000 Neugeborene mit FASD auf die Welt – somit rund 140 im Saarland. Die Dunkelziffer könne laut Dr. Simon-Stolz allerdings auch deutlich höher liegen, da die Diagnose der Krankheit sehr schwierig sei.

Im Hinblick auf andere legale und illegale Drogen fasste sie zusammen: „Alle psychotropen Substanzen sind plazentagängig. Tabak und Cannabis potenzieren zudem den Effekt von Alkohol. “ Daher müsse während und nach einer Schwangerschaft dringend auf jegliche Substanzen verzichtet werden.

Im zweiten Teil der Veranstaltung wurde die digitale Wanderausstellung „Wenn schwanger, dann Zero“ präsentiert. Als Teil dieser Ausstellung wurde ein Film gezeigt, in dem unter anderem die an FASD erkrankte Maria Einblicke in ihr Leben gibt. „Wenn ich irgendwann mal schwanger bin, will ich während meiner Schwangerschaft keinen Alkohol trinken“, beteuerte das Mädchen in einer Interviewszene. Der Film ist so konzipiert, dass immer wieder Fragen und Gedankenexperimente eingeworfen werden, die zum gemeinsamen Reflektieren einladen.

Zur digitalen Ausstellung wurden auch Materialboxen für einen Einsatz im Schulunterricht vorgestellt. Diese Materialien richten sich vornehmlich an erweiterte Schulen, sind aber auch zur Fachkräfteschulung an Grundschulen und sogar in Kindergärten denkbar. Weitere Informationen zum Thema sowie die Materialien zum Projekt „Wenn schwanger, dann Zero“ gibt es bei der Suchtbeauftragten des Landkreises Saarlouis, Beate Grünwald. Sie ist erreichbar unter der Nummer 06831/444-304 oder per E-Mail: beate-gruenwald@kreis-saarlouis.de

Die Veranstaltung „FASD – 100% vermeidbar“ läutete im Landkreis Saarlouis den Beginn der bundesweiten „Aktionswoche für Kinder aus Suchtfamilien“ (kurz: COA-Aktionswoche) ein. Ziel der Aktionswoche ist es, die Aufmerksamkeit von Öffentlichkeit und Medien auf die Situation der mehr als 2,6 Millionen Kinder zu lenken, die in Deutschland unter den Suchtproblemen ihrer Eltern oder anderer Familienangehörigen leiden. Die Mitglieder des Unterausschusses „Kinder aus suchtbelasteten Familien“ der Liga der freien Wohlfahrtspflege haben in diesem Jahr den Schwerpunkt auf FASD gelegt.

Quelle: LK Saarlouis

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