Der Lebenslauf von Ann-Marie Stöhr ist geradezu spektakulär: Tochter eines deutsch-schwedischen Paares, geboren in Saarbrücken, Grundschule in Spicheren (Goldene Bremm), dann Umzug ins Nordsaarland und Besuch des Cusanus-Gymnasiums in St. Wendel, das sie verließ um nach Schweden zu dem mütterlichen Teil des Familie zu ziehen. In Göteborg begann sie mit dem Kunststudium, das sie wiederum in Saarbrücken und Strasbourg vollendete. Danach lernte sie einen Amerikaner kennen und lieben, gebar ihren Sohn Nils und siedelte um nach San Francisco, wo sie immer noch lebt.
Ein Mensch mit einer solchen Biografie sammelt im Laufe seines Lebens natürlich sehr unterschiedliche Erfahrungen. Und so steht die aktuelle Ausstellung von Ann-Marie Stöhr auch unter einem quasi „deutsch-französischen“ Thema: Dem Poesiealbum, das sie mit Zeichnungen aus ihrer Kindheit bereichert hat. Viele, ganz konkrete Erinnerungen an die Jahre an der Grenze finden sich darin, einfach umgesetzt und dennoch beeindruckend. Manche muten wie ein Wimmelbild an, das viele Elemente vereinigt und sich nicht selten auch um zweisprachige Begrifflichkeiten dreht.
Neben diesem „Album Amicorum“, dem Poesiealbum, präsentierte die vielseitige Künstlerin noch zwei weitere Bereiche ihres Schaffens: Die „Prilblumen“ – ebenfalls eine Reminiszenz an die 70er Jahre, diesmal jedoch in deutlich größerer Ausführung als in ihrer Ausstellung vor zwei Jahren im Burbacher Kulturcafé – und prilblumenförmige Sitzkissen, die Ann-Marie Stöhr selbst genäht hat.
Das Ganze kann in der Galerie de la Médiathèque Forbach gesehen werden, welche einen ganz wundervollen, luftigen und lichtdurchfluteten Rahmen für Ann-Marie Stöhrs Werke darstellt. Zur Vernissage reiste übrigens Andrea Edel vom Kulturamt in Heidelberg als Laudatorin an. Für die musikalische Begleitung der Eröffnung sorgte Heiko Plank.
Die Ausstellung kann noch bis zum 26. September in der Galerie de La Médiathèque Forbach, 4 Place Aristide Briand in Forbach besichtigt werden. Die Öffnungszeiten sind: Dienstag bis Freitag 14 bis 18 Uhr, Samstag 13.30 bis 17 Uhr.
Weitere Information über Ann-Marie Stöhr finden Sie auf facebook und unter www.amstohr.net.