Er ist ein stiller, zurückhaltender Mensch. Außerhalb des Sportplatzes. Doch sobald der Anpfiff durch das Stadion hallt, verwandelt sich Anthony Barylla, der 24-jährige aus dem thüringischen Schmölln, in ein angriffslustigen Abwehrkämpfer.
Für den 1. FC Saarbrücken ist Barylla ein Glücksfall. In der Aufstiegssaison dürfte er der wohl konstanteste Feldspieler der Saarländer gewesen sein. Immer verlässlich und präsent hielt er die rechte Abwehrseite sauber. Wie vielfältig seine Begabungen sind, zeigt er seit Beginn der Spielzeit unter Lukas Kwasniok, bei dem er alle Abwehrpositionen spielen durfte, immer mit der gewohnten Übersicht und Konsequent. Und auch wenn es mal nach vorne geht, kann der Allrounder mit seinem brutal harten Schuss für Gefahr sorgen.
Barylla ist beliebt. Sein Vertrag läuft aus und es dürften schon einige Anfragen bei seinem Berater vorliegen. Auch vom FCS? „Es hat Gespräche gegeben“ bestätigt der Thüringer im Interview mit saarnews. Allerdings wird er sich Zeit lassen: „Es ist ja noch früh“ und er möchte natürlich wissen, wer der künftige Trainer des 1. FC Saarbrücken sein wird.
Eins ist indes klar: Es wird nicht mehr Lukas Kwasniok sein. Er sei sich sicher, gab dieser uns heute auf den Heimweg mit, als wir ihn im Sportfeld trafen. Nach der überraschenden Trennungsbekanntgabe hatte es bei einigen Fans und Verantwortlichen wohl die Hoffnung gegeben, dass die Trennung nicht das letzte Wort gewesen sei. Doch Kwasnioks Frustration mit gewissen Umständen steckt tief und der Verein scheint nicht bereit oder in der Lage zu sein, dem abhelfen zu können. Also bleibt es wie beschlossen.
Jürgen Luginger und Dieter Ferner dürften sich jedenfalls schon längst in Gesprächen mit möglichen Nachfolgern zu befinden. Ihre Ausgangslage ist gut. Seit dem Sieg gegen 1860 München befindet das Mindestziel „Klassenerhalt“ in greifbarer Nähe, was bedeutet, dass man Planungssicherheit für die Dritte Liga haben dürfte. Vorausgesetzt, die Lizenz wird erteilt. Aber hier dürfte es zumindest, was das Wirtschaftliche angeht, keine Sorgen geben. In Saarbrücken wird solide gewirtschaftet. Die Stadionfrage belastet die Verantwortlichen natürlich weiterhin, aber auch hier werden die Probleme Stück für Stück abgearbeitet.
Siebter gegen Achter lautet die Begegnung morgen an der Poststraße in Verl. Wer gewinnt, kann noch einmal ganz nach oben rücken. Es wartet also eine sehr spannende Partie auf die Zuschauer, die auf Saarbrücker Seite Marin Sverko, Timm Golley und Bjarne Thölke vermissen werden.
Sehen Sie hier auch unser Videointerview mit Anthony Barylla: