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Arbeitskammer: Corona-Krise trifft auf Herausforderungen der Transformation – Arbeitsmarktpolitik muss sich an sozialer Sicherheit orientieren

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Arbeitskammer: Jetzt die Weichen für eine solidarische Arbeitsmarktpolitik stellen

Kurzarbeit in nie dagewesenem Ausmaß und ein besorgniserregender Anstieg der Arbeitslosigkeit machen deutlich: Die Folgen der Corona-Krise sind noch nicht absehbar. Die Arbeitskammer hat in einer AK-Analyse die aktuellen Entwicklungen auf dem saarländischen Arbeitsmarkt untersucht und Eckpunkte für eine solidarische und investive Arbeitsmarktpolitik für die 2020er Jahren aufgezeigt. „Die Folgen der Pandemie verstärken besonders im Saarland die Herausforderung durch den Strukturwandel hin zu einer emissionsarmen und digitalen Wirtschaft“, betont Jörg Caspar, der Vorstandsvorsitzende der Arbeitskammer: „Deshalb brauchen wir eine neue Arbeitsmarktpolitik, die sich an den Eckpfeilern Schutz vor Arbeitslosigkeit, soziale Sicherheit und Guter Arbeit orientiert.“

Als Folge der Corona-Krise zeigen sich in der ersten Hälfte des Jahres beträchtliche Verwerfungen auf dem saarländischen Arbeitsmarkt: Die Zahl der Arbeitslosen ist bis Juni um 8.100 auf 40.400 angestiegen. Das entspricht einem Anstieg von 25,0 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Von März bis Juni haben 11.300 Betriebe Kurzarbeit für 153.700 Beschäftigte bei der Bundesagentur für Arbeit angemeldet. Am häufigsten betrafen die Anmeldungen Beschäftigte in der Automobilindustrie, der Metallerzeugung und
-bearbeitung, im Einzelhandel in der Gastronomie und im Maschinenbau. Akut gefährdet sind derzeit zudem vor allem Minijobber, Soloselbstständige und Menschen mit befristeten Arbeitsverträgen. Ein deutlicher Einbruch bei den angebotenen Ausbildungsstellen (-13,8 Prozent) lässt ebenfalls erhebliche Folgen für den Ausbildungsmarkt befürchten.

„Die verschärfte Lage auf dem Arbeitsmarkt ist keineswegs nur eine Folge der Pandemie“, betont Caspar. Bereits vor Corona seien an der Saar die Auswirkungen der digitalen und ökologischen Transformation deutlich spürbar gewesen. Insbesondere in der Industrie hätten sich bereits im vergangen Jahr Ankündigungen zum Abbau von Arbeitsplätzen gehäuft. „Damit der durch Corona beschleunigte Wandel nicht zum Motor weiterer gesellschaftlicher Spaltung wird, müssen jetzt die Weichen gestellt werden“, fordert Caspar. Es müsse alles getan werden, um Beschäftigte vor Arbeitslosigkeit zu schützen und um zu verhindern, dass sich Arbeitslosigkeit verfestigt. Wer seinen Arbeitsplatz verliert oder zu verlieren droht, müsse schnell und wirksam unterstützt werden und für neue Tätigkeiten qualifiziert werden. Die Regelungen zum Kurzarbeitergeld müssten verlängert und wo immer möglich mit Qualifizierung verbunden werden. Außerdem müsse die soziale Absicherung bei Arbeitslosigkeit ausgebaut werden.

Ergänzender Hinweis:

Die vierseitige AK-Analyse kann gelesen und ausgedruckt werden unter www.arbeitskammer.de/ak-analyse-arbeitsmarkt.de.

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