„Als zentrale und regionale Akteure der Energiewende müssen Bürgerenergiegenossenschaften bei der Energiewende stärker eingebunden werden“, fordert Thomas Otto, Hauptgeschäftsführer der Arbeitskammer des Saarlandes, beim Markt der Energiegenossenschaften am Mittwoch in co:hub66 in Saarbrücken. „Wir brauchen eine gesetzliche Lösung, damit das lokale gemeinschaftliche Engagement von Bürgerinnen und Bürgern bei der Energiewende gegenüber privatwirtschaftlichen Investoren stärker zum Tragen kommt“, so Otto weiter. „Durch ein Bürger- und Gemeindebeteiligungsgesetz bei erneuerbaren Energien etwa könnte die saarländische Landespolitik ein Zeichen setzen, indem kommunale und genossenschaftliche Akteure bei Projekten der Energiewende gegenüber privatwirtschaftlichen Investoren bevorzugt behandelt werden.“
In einer vor kurzem veröffentlichten Analyse zu Genossenschaften stellte die Arbeitskammer heraus, dass die Genossenschaftsidee bei der sozial-ökologischen Transformation im Saarland zum Vorbild werden muss. „Genossenschaften gelten allgemeinhin als widerstandsfähig in Krisenzeiten. Ihre demokratische Grundstruktur fördert Akzeptanz und Teilhabe und durch ihre lokale Verbundenheit wird Wertschöpfung in der Region gehalten“, so Otto. Gerade im Energiesektor zeigt sich das genossenschaftliche Potenzial, gemeinsam an einer Energiewende von unten mitzuwirken. Bei Genossenschaften stehen nicht die Gewinnerzielung, sondern die Förderung ihrer Mitglieder und die Verantwortung für die Gesellschaft im Vordergrund.
Bürgerenergiegenossenschaften sind ein wichtiger Pfeiler für die Energiewende im Saarland. Mit dem Ziel einer dezentralen, unabhängigen und ökologischen Energiegewinnung geben sie Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit, aktiv die Energiewende vor Ort mitzugestalten und unabhängig von fossilen Energieträgern zu werden. „Neben einer Revitalisierung kommunaler Energieversorgung fordern wir deshalb eine stärkere Berücksichtigung genossenschaftlicher Bürgerprojekte im Rahmen der Energiewende“, so Otto abschließend.