Die Arbeitskammer des Saarlandes unterstützt das Vorhaben des Bildungsministeriums und des Landkreistages, die sozialpädagogische Arbeit an Schulen zu stärken – Schulsozialarbeit muss ein Regelangebot werden! „Wir brauchen endlich eine flächendeckende Schulsozialarbeit und diese braucht Kontinuität und Verlässlichkeit, um junge Menschen in ihrer individuellen, sozialen und schulischen Entwicklung bestmöglich zu fördern“, fordert Jörg Caspar, Vorstandsvorsitzender der Arbeitskammer. „Es ist an der Zeit, in einem landesweiten Rahmenkonzept die Schulsozialarbeit verbindlich zu regeln, qualitativ abzusichern und dauerhaft unter guten Arbeitsbedingungen an allen Schulen zu etablieren“, sagt Caspar.
Konkret fordert die AK perspektivisch für 150 Schülerinnen und Schüler mindestens eine sozialpädagogische Vollzeitstelle sicherzustellen. Als Etappenziel muss eine Sockelversorgung von mindestens einer halben Fachkraftstelle pro Schule bzw. mindestens eine Vollzeitstelle für etwa 300 bis 350 Schülerinnen und Schüler gewährleistet werden. Während des Ausbaus und über die Grundversorgung hinaus müssen zudem soziale Indikatoren für eine bedarfsgerechte Verteilung berücksichtigt werden.
Da abhängig von den bisherigen Zuständigkeiten (etwa Schoolworker über das Sozialministerium, sozialpädagogische Leitungen über die Gebundene Ganztagsschule etc.) unterschiedliche Erfahrungen und Standards vorherrschten, sollte die Entwicklung eines landesweiten Rahmenkonzepts unbedingt beteiligungsorientiert stattfinden. „Die Expertisen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer müssen berücksichtigt werden“, betont Caspar.
„Aufgrund diverser gesellschaftlicher Veränderungen sind in den vergangenen Jahren immer mehr sozialpädagogische Aufgaben und Erwartungen an die Schulen herangetragen worden, die diese in ihrer traditionellen Ausstattung nicht stemmen können. Schulsozialarbeit als Regelleistung ist unter diesen Vorzeichen ein heute unabdingbares Qualitätsmerkmal eines erweiterten Bildungs- und Erziehungsauftrages“, so Caspar abschließend.