Schon vor Beginn der Partie musste Rüdiger Ziehl auswechseln. Während des Warmmachens hatte sich Bone Uaferros verletzter Knöchel bemerkbar gemacht. Der Berliner empfand solch starke Schmerzen, dass Pius Krätschmer von Beginn an auflief. Unabhängig davon musste der Trainer des 1. FC Saarbrücken auf Marvin Cuni verzichten, der erkältungsbedingt in Saarbrücken geblieben war. Adriano Grimaldi blieb aus gleichen Gründen zunächst auf der Bank:
Batz – Thoelke, Boeder, Krätschmer – Ernst, Kerber, Gnaase, Neudecker, Rizzuto – Günther-Schmidt, Biada
Dortmund hatte während der Woche den Trainer gewechselt. Jan Zimmermann hatte für Christian Preußer übernommen und man merkte den jungen Dortmundern an, dass er neuen Schwung in das abstiegsbedrohte Team gebracht hatte. Die Schwarz-gelben gingen gleich mächtig drauf und erzielten nach 13 Minuten das 1:0 durch einen Kopfball von Niklas Dams nach Ecke von Ole Pohlmann. Wenig später hatte Gnaase Ernst freigespielt. Doch allein vor der Kiste von Lotka brachte der gebürtige Gelsenkirchener leider nur einen Heber auf das Tornetz zustande. Mehr Aufbäumen war zu dieser Phase nicht zu verzeichnen.
Die Partie plätscherte mehr oder weniger dahin, bis in der 36. Minute Coulibaly einen Schuss von Günther-Schmidt im Sechzehnmeter-Raum – vermeintlich – mit der Hand abwehrte. Tatsächlich traf „Günni“ den angelegten Oberarm des Franzosen. Schiedsrichter Jürgensen pfiff in Ermangelung einer Video-Unterstützung Elfmeter. Julius Biada trat den Strafstoß – und Lotka parierte. Die letzten Minuten der ersten Halbzeit gehörte schließlich den Weißen aus dem Saarland. Günther Schmidt (38.) und Gnaase (43.) besaßen gute Torchancen. Den verdienten Ausgleich aber erzielte Luca Kerber mit einem schönen Volley auf Flanke von Rizzuto in der Nachspielzeit genau zur rechten Zeit.
Dortmund kam mit mehr Schub aus der Pause. Ein Schuss landete nach einer Ecke von Pohlmann in der 52. Minute am rechten Pfosten des Saarbrücker Gehäuses. Nach 63 Minuten ging Julius Biada vom Platz. Für ihn kam Justin Steinkötter. Das Spiel der Saarbrücker brauchte dringend einen neuen Impuls, denn wirklich viel ging in der ersten Hälfte der 2. Halbzeit nicht nach vorne. Immerhin kamen die Hausherren auch nicht wirklich gefährlich vor das Tor der Saarbrücker, was vor allem ein Verdienst des sehr aufmerksamen Dave Gnaase war.
Nach 82 Minuten ging Julian Günther-Schmidt für Adriano Grimaldi vom Platz. Er war auch an der spielentscheidenden Szene beteiligt, die sich zwei Minuten später ereignen sollte. Kerber flankte in den Strafraum, Grimaldi köpfte ins Zentrum, wo der Ball zu Neudecker prallte, der das Leder mit rechts ins Tor bugsierte. Großer Jubel in den blauschwarzen Reihen im Signal-Iduna-Park! Rüdiger Ziehl wechselte noch Zeitz und Gaus für Neudecker und Ernst ein. Nach drei Minuten Nachspielzeit war schließlich Ende.
Fazit: Nach drei Niederlagen war der Sieg in Dortmund ein wichtiges Signal. Trotz großer Personalsorgen schaffte es die Mannschaft einen 0:1 Rückstand in einen Sieg umzuwandeln. Das gibt Hoffnung! Nicht nur für das kommende Wochenende, an dem der 1. FC Saarbrücken nach zwei Niederlagen hoffentlich wieder einen Heimsieg verbuchen kann.