StartFCSAron Zimmer will einen Plan für den FCS

Aron Zimmer will einen Plan für den FCS

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Seit dem 1.7.2021 warten die Fans und Mitglieder des 1. FC Saarbrücken auf einen Nachfolger von Dieter Ferner im Amt des Vizepräsidenten. Nun steht die Mitgliederversammlung unmittelbar bevor und es gibt nach wie vor keinen offiziell bestätigten Kandidaten, dafür aber eine Menge Gerüchte. Auch um Aron Zimmer, seit sechs Jahren im Aufsichtsrat für den FCS tätig, ranken Spekulationen, er könne in Ferners Fußstapfen treten. Doch der ehemalige adidas-Fußball-Vertriebschef für Deutschland, Österreich und die Schweiz stellt klar: „Wir hatten ein Gespräch, aber noch keine Übereinkunft.“

Formal betrachtet wird es die Aufgabe des neugewählten Aufsichtsrats sein, einen Vizepräsidenten vorzuschlagen. An den Positionen Hartmut Ostermann, Präsident, und Dieter Weller, Schatzmeister, wird niemand rütteln, auch nicht die Neubewerber, wie es sich im podcast vom studio blauschwarz entnehmen lässt. Mehr Spielraum für die Ernennung des Ferner-Nachfolgers lässt die Verpflichtung von Rüdiger Ziehl, der die Verantwortung über den sportlichen Part im Verein übernimmt, so dass der oder die Neue keine ausdrückliche Expertise auf diesem Feld haben muss. Anders gesagt: Nun könnte auch jemand, der aus dem Marketing oder Merchandising kommt, die Position besetzen. Voraussetzung für Aron Zimmer wäre auf jeden Fall, dass die Bereiche klar abgesteckt und klar definierte Entscheidungskompetenzen innerhalb der Ressorts gegeben werden.  

Es ist kein Zufall, dass sich viele Fans und Mitglieder wünschen, dass er zukünftig eine wichtige Rolle im Verein einnehmen wird. Aron Zimmer hat sich den Ruf eines klar strukturiert denkenden Teamplayers erworben, der da ist, wenn man ihn braucht. So brachte er vor vier Jahren adidas dazu, auf den FCS zu setzen, schaltete sich im Frühjahr ein, als die Gespräche in eine Richtung liefen, die dem Verein nicht gedient hätten. Teamfähigkeit aber bedeutet nicht, dass man unkritisch ist. Im Gegenteil: Zimmer sieht viele Schwachpunkte in den Angeboten, Strukturen und der Organisation des Vereins und spricht diese deutlich an. Als Mitglied des Aufsichtsrats sind ihm allerdings klare Grenzen gesetzt: „Der Aufsichtsrat ist das Gremium, das kontrolliert. Das bedeutet, dass wir im Prinzip drei Hauptaufgaben haben: die beiden Geschäftsberichte, die seit der Türkgücü-Insolvenz vorgeschrieben sind und die Lizensierungsunterlagen, die wir prüfen. Im operativen Business haben wir keine Chance. Ich hatte noch das Glück, dass ich als ehemaliger adidas-Mitarbeiter bei den Verhandlungen um den neuen Ausrüstervertrag beteiligt war. Diese konnten Egon Schmitt und ich anschieben, denn es durfte nicht sein, dass Elversberg mit Nike, der FC Homburg mit adidas und wir mit einem Noname spielen. Das passt nicht zu unserem Verein.“ Es war nicht einfach durchzusetzen, denn auf den ersten Blick zahlte der Wettbewerb etwas mehr. „Doch im Nachgang ist es so, dass Du natürlich weit mehr Trikots verkaufst, wenn da adidas draufsteht als ein Noname. Wir sind froh, dass der Aufsichtsrat geschlossen agiert hat, so dass es jetzt vier Jahre weitergeht, auch mit einer Option für die 2. Liga“. Ansonsten könne der Aufsichtsrat zwar Vorschläge machen, aber ohne eine Verpflichtung, dass diese auch umgesetzt würden. Dennoch sieht er dringenden Handlungsbedarf, beispielsweise in Sachen Familienblock: „Dafür gäbe es auf der Herbert Binkert-Tribüne auch Platz“.

Für die Zusammenarbeit im Kontrollgremium findet er positive Worte: „Es war ruhig in den vergangenen sechs Jahren. Das war vorher anders. Es gibt Stimmen, die sagen: Ein guter Aufsichtsrat ist einer, von dem keiner weiß, wer drin sitzt“. Die äußerliche Ruhe bedeute nicht, dass es immer ruhig und friedvoll zugehe, auch in Richtung Präsidium. „Die Aufbereitung der Zahlen ist jetzt eine andere als noch vor sechs Jahren“.

Unabhängig davon, ob er dem Verein nun in den kommenden drei Jahren als Aufsichtsrat oder im Präsidium dienen wird, sieht Aron Zimmer die Vereinsführung in der Pflicht Zukunftspläne, Visionen zu entwickeln. In verschiedenen Feldern müsse dies geschehen: Im sportlichen und finanziellen Sektor, auf der Geschäftsstelle, in Bezug auf die Fans. „Ich wünsche mir als Aufsichtsrat, dass das Präsidium auf uns zukommt und sagt: Das ist meine Vision. Ob die jedem gefällt, ist etwas anderes. Aber bei uns ist es ja gegenwärtig dem Zufall überlassen. Wir werden jetzt vielleicht in die zweite Liga aufsteigen, aber ich sage: Der Gesamtverein ist nicht darauf vorbereitet. So kannst Du normalerweise in der heutigen Zeit nicht mehr arbeiten“.

Als Beispiel, wo der Verein nicht mehr liga- und zeitgemäß arbeite, nennt Zimmer den Fanshop: „Das ist eine Katastrophe“. Weder die Größe noch die Lage in der baldigen Fußgängerzone sei akzeptabel. Abgesehen davon will er erreichen, dass die Aufgaben, die an Victor´s ausgelagert wurden, wie die Pressestelle, das Marketing und die Stadionsicherheit, wieder beim Verein angesiedelt werden. Natürlich sei es positiv, dass die vier Stellen, die hier outgesourct wurden, den FCS finanziell nicht belasten: „Das ist im Prinzip das lachende Auge. Das weinende Auge ist, dass wenn ich bei Audi angestellt bin, selbst aber Mercedes fahre – da stimmt etwas nicht. Das ist meine Meinung, unabhängig von den handelnden Personen.“ Auch die unterschiedlichen Standorte – Berliner Promenade, Fanshop, Sportfeld, Victor´s – brächten viel Aufwand, aber wenig Gemeinsamkeit. „Wenn ich bei adidas mein Team zusammengerufen habe, da gab es Brainstorming, viele Ideen und Austausch. Das kann unter den gegebenen Umständen hier so gar nicht stattfinden“.

Am Montagabend wird Aron Zimmer zunächst einmal seine Wiederwahl in den Aufsichtsrat anstreben. Für die Professionalisierung des Vereins, die das Präsidium mit Rüdiger Ziehl bereits eingeschlagen hat, wäre es sicher von Vorteil, wenn Aron Zimmer bald nicht nur kontrollieren, sondern auch agieren könnte.


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