In Saarbrücken steht ein bedeutendes Stück Nachkriegsarchitektur vor dem Abriss: das ehemalige Finanzamt, mitgestaltet vom renommierten französischen Architekten Georges-Henri Pingusson. Trotz seines Denkmalschutzes plant die Landesregierung des Saarlandes, das Gebäude zu beseitigen. Diese Entscheidung hat sowohl lokal als auch überregional Kritik hervorgerufen.
Die AfD-Stadtratsfraktion in Saarbrücken teilt die Bedenken des Landesdenkmalrates und setzt sich für den Erhalt des Gebäudes ein. „Die Landesregierung tritt den Denkmalschutz mit Füßen“, so Bernd Georg Krämer, Fraktionsvorsitzender der AfD im Stadtrat von Saarbrücken. Er verweist auf den kürzlich erfolgten Abriss des historischen Flughafen-Hangars in Saarbrücken, ein weiteres Beispiel für den sorglosen Umgang mit Baudenkmälern im Saarland.
Die Fraktion betont die Bedeutung des Erhalts historischer Bauten nicht nur aus kulturellen, sondern auch aus ökologischen Gründen, da der Abriss „graue Energie“ verschwendet. Sie fordert die Landesregierung auf, der Öffentlichkeit die Möglichkeit zur Diskussion über alternative Nutzungsmöglichkeiten des Gebäudes zu geben. Krämer kritisiert das Fehlen von Innovation und Kreativität in der Landespolitik und warnt davor, dass das Saarland durch den Abriss seiner charakteristischen Baudenkmäler an Image einbüßen könnte.
Die AfD appelliert an die Verwaltung der Landeshauptstadt Saarbrücken, sich gegen die Entscheidung der Landesregierung zu stellen und sich für eine Stadtentwicklung einzusetzen, die das architektonische Erbe ernst nimmt. Der Fall des Pingusson-Baus steht exemplarisch für eine breitere Diskussion über den Umgang mit historischen Gebäuden und das kulturelle Selbstverständnis der Region.
