Nach dem schwachen Auftritt bei dem bereits als Absteiger feststehenden Team aus Neckarelz folgte am Samstag die nächste Steigerung im negativen Sinn. Das Spiel stand von vorne herein unter einem ungünstigen Stern, da einige Fangruppen zum Boykott aufgerufen hatten. Die Virage Est wollte die ersten 19:03 Minuten das Spiel besuchen und dann geschlossen nach Quierschied fahren, um dort die U19 zu unterstützen, die um den Klassenerhalt in der Bundesliga kämpft.
Sasic hatte kurz vor der Entlassung von Falko Götz den Medien gegenüber noch von der besten und charakterstärksten Mannschaft der Liga gesprochen. Dieser Spruch fiel ihm heute wie ein Betonklotz vor die Füße. Die vielfach von Fanseite als Söldner bezeichneten Spieler boten eine geschlossen desolate Leistung gegen die Feierabendspieler aus Walldorf und machten damit klar, dass die überwiegende Meinung der Fans nicht so ganz falsch sein kann.
Von dem Spiel gibt es nicht viel zu berichten. Ein erneut in der Startformation veränderter FCS fängt sich bereits nach 4 Minuten das 0:1 ein. Das 0:2 hat man sich durch doppelte Fehler fast selbst herein gelegt. Und das 0:3 geht auf die Kappe des zuletzt mehrfach schwachen Torhüters Hohs. Zuschauer (zu Beginn): 700.
Zu all dem passt, dass unter der Woche einerseits gemeldet wurde, dass der neue Trainer über die Veränderungen innerhalb der Mannschaft entscheiden müsse. Andererseits wurde kolportiert, dass Felix Luz als Sportdirektor in Frage komme und man mit dem deutlich über 30 Jahre alten Peter Chrappan verlängern wolle. Widersprüchlich, wie vieles, was vom FCS zu hören ist. Da verwundert es nicht, dass Jeff Strasser als Trainer gehandelt wird, obwohl man Taifour Diane offensichtlich Hoffnungen auf den Erhalt seines Jobs macht.
Für alle Beobachter der Situation ist indes klar, dass der FCS mit der gegenwärtigen Besetzung in Aufsichtsrat, Präsidium und der Geschäftsstelle gelähmt wirkt. Eine Lösung kann eigentlich nur durch die kurzfristige Ansetzung einer Mitgliederversammlung bestehen, in der die Neubestimmung der Gremien mit geeigneten Personen stattfindet. Die Gruppe „unserFC“ hatte bereits im vergangenen Sommer Akzente in dieser Richtung gesetzt. Einige der damals handelnden Personen wären wohl nach wie vor dazu bereit, den FCS auf eine andere Basis zu setzen.
In das selbe Horn bläst Prowin Geschäftsführer Sascha Winter in einem Interview mit Radio Saarbrücken. Er läßt klar durchblicken, dass das von Ostermann installierte Personal mehr an sich selbst als an den Verein denke. Darüber hinaus stellt er klar, dass ein Engagement als Sponsor unter den gegenwärtig gegebenen Umstände sehr teuer und schwierig sei und bezieht dies auf das rechtliche Konstrukt, dass die Marketingrechte offensichtlich an Victors übertragen wurden. Gleichzeitig äußert er die Überzeugung, dass der FCS nach wie der Verein in der Region sei, der die Menschen emotionalisiere. Kurz: ohne Ostermann und sein Personal käme ein Sponsoring durchaus in Frage. Damit steht Sascha Winter nicht allein. Andere potentielle Werbepartner äußern sich im privaten Gespräch in ähnlicher Weise.
Es ist also höchste Zeit, dass sich die Verantwortlichen im Klaren darüber werden, dass ihr Handeln – oder das weitere Zulassen unhaltbarer Personen und Zustände – den Verein zerreisst. Die aktuellen Zuschauerzahlen sprechen eine deutliche Sprache. Selbst das Medienecho der sonst mehr als Ostermann-freundlichen Presse ist der einhelligen Ansicht: Schluss jetzt mit diesem Trauerspiel!
Fortsetzung folgt….