Die Großregion gemeinsam voranbringen
Zum 30. Januar 2019 übernahm das Saarland und somit Ministerpräsident Tobias Hans den Gipfelvorsitz der Großregion. „Die Großregion ist unsere Zukunft. Wir müssen weiter denken. Was bewegt die Menschen in zwanzig Jahren? Wir müssen den aktiven Dialog mit der Jugend suchen, um die grenzüberschreitende Zusammenarbeit – um Europa – nachhaltig nach vorn zu bringen und zu stärken.“, kündigte Hans bereits zu Beginn seiner Präsidentschaft an.
Dieses Vorhaben wurde nun am vergangenen Montag (25.03.2019) in der Auftaktveranstaltung des Ministerpräsidenten zur Gipfelpräsidentschaft der Großregion erstmals angegangen.
In Form einer „Fish Bowl Diskussion“ stellten sich Vertreter der Gipfelländer kritischen Fragen und konstruktiven Vorschlägen der jungen Generation. Die Veranstaltung im Konferenzgebäude des Saarländische Rundfunks, an der über hundert junge Erwachsene teilnahmen, um IHRE Großregion mitzugestalten, setzte gleich zwei Ziele des Gipfelpräsidenten Hans um: Bürgerinnen und Bürger mitnehmen und ihnen die Chancen dieser europäischen Grenzregion besser verdeutlichen.
„Die Mitwirkung und Partizipation der Bürgerinnen und Bürger, insbesondere der jungen Generation, ist das Kernelement, welches unsere Großregion stark und zukunftsfähig macht. Wir wollen kein Ort der Grenzen und der Fremde sein, sondern ein Zentrum der Begegnung, der Freundschaft und des Zusammenhalts.“, äußerte Tobias Hans sich. „Grenzregionen sind nicht zuletzt Chancen-Regionen.“
Diese Chancen sollen nicht nur für jeden Bürger und jede Bürgerin nutzbar sein, sie sollen auch von ihnen mitgestaltet werden – im sportlichen, kulturellen, schulischen, wirtschaftlichen, wissenschaftlichen und zivilgesellschaftlichen Bereich. Die Dynamik und Einbeziehung der vielen Akteure in diesen Prozess, durch Begegnung, Partizipation und Dialog, sollen den spezifischen Ansatz darstellen, mit dem das Saarland als Vorsitz im Gipfel der Großregion in den kommenden 24 Monaten alle engagierten Bürger, Bürgerinnen, Institutionen und Strukturen – darunter auch Gremien wie der Wirtschafts- und Sozialausschuss der Großregion (WSAGR) und der Interregionale Parlamentarierrat (IPR) – einladen will, die „Großregion gemeinsam voranzubringen“.
Die Großregion ist aufgrund ihrer Vergangenheit, der heutigen Realitäten und ihres Anspruchs an die Zukunft eine Keimzelle und ein Inkubator für Europa. Mit 230.000 Grenzgängern ist sie die „Europäische Grenzgängerregion Nummer 1“ – ein Europa im Kleinen.
In dieser Rolle ist es gerade in den heutigen Zeiten von enormer Bedeutung, den Zusammenhalt innerhalb der Europäischen Union und den Mehrwert Europas zu verdeutlichen. Die Großregion ist gefragt, ihre Erfahrungen zu teilen, bei der Bewertung europäischer Themen ausgewogen und auf Grundlage langer Erfahrung mitzuwirken und ihre konkreten Erwartungen für eine zukunftsfähige EU einzubringen. Themen wie Europäische Hochschulen, das EU-Rechtsinstrument „ECBM“ (European Cross-Border Mechanism), die regionalen Mehrsprachigkeitsstrategien und die Zukunft der Interreg-Programme sollten dafür stärker in Berlin, Brüssel und Paris angesprochen werden. „Daher wollen wir auch prüfen, ob neue Rechtsinstrumente der EU, wie etwa das ECBM, Fortschritte bringen können, wenn wir die Großregion zu einer grenzüberschreitenden polyzentrischen Metropolregion entwickeln möchten“, sagt der saarländische Regierungschef.
Die gemeinsamen Bemühungen der zurückliegenden Gipfeltreffen der Großregion zeigen, dass alle Partner den politischen Willen zur Zusammenarbeit, Abstimmung und Integration haben. Auf freiwilliger Basis und unter gemeinsamer Verantwortung möchten sie die Großregion zu einem europäischen Modellraum heranwachsen lassen. Die immense Wichtigkeit der Region wurde auch in einer gemeinsamen Erklärung der Gipfelländer gewürdigt, die nicht nur die vergangenen Erfolge resümiert, sondern insbesondere auch einen Ausblick in die Zukunft bieten soll. Eine Zukunft, welche von der Mitbestimmung und den Ideen aller leben soll. Hierzu laden die Gipfelpartner unter dem Motto „Europa leben“ in den kommenden Jahren gemeinsam ein.