Am Weltflüchtlingstag, dem 20. Juni, hat sich die AWO Saarland mit vier übergroßen Papierbooten an einem monumentalen Kunstprojekt in Berlin beteiligt. Unter dem Motto „100 Boote – 100 Millionen Menschen“ organisierten die AWO Verbände eine beeindruckende Ausstellung im Berliner Lustgarten, die auf die weltweit 120 Millionen geflüchteten Menschen aufmerksam macht.
Die AWO Saarland war mit vier kunstvoll gestalteten Booten vertreten. Diese wurden von der AWO Teilhabe, der Landesgeschäftsstelle, der Migrationsberatung und dem AWO-Jugendwerk entworfen. Besonders bemerkenswert ist, dass eines der Boote von jungen Frauen mit eigener Fluchterfahrung über das Mittelmeer gestaltet wurde. Saar-Gesundheitsminister Dr. Magnus Jung war von diesem Boot so beeindruckt, dass er die Künstlerinnen nach Berlin einlud und ihre Reisekosten übernahm.
Die XXL-Origami-Boote, die jeweils 5 Meter lang sind, erregten in Berlin großes Aufsehen. Enrico Tinebra von der AWO-Landesgeschäftsstelle berichtete, dass die Boote viele Passanten anzogen und zahlreiche Gespräche in verschiedenen Sprachen stattfanden. Die Aktion stieß auf großes Interesse und war ein starker visueller Anziehungspunkt.
Diese sozialkritische Kunstaktion hebt die alarmierende Zahl von aktuell weltweit 120 Millionen geflüchteten Menschen hervor, eine Zahl, die laut dem UNO-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) seit Projektbeginn im letzten Jahr dramatisch gestiegen ist. Viele der Betroffenen begeben sich auf gefährliche Fluchtrouten über das Mittelmeer, wobei zahlreiche Menschen ihr Leben verlieren.
Die Boote wurden im vergangenen Jahr in Sachsen-Anhalt von über 600 Freiwilligen gefaltet und anschließend deutschlandweit von mehr als 1.500 Menschen in Schulen, Projekten, Initiativen, Vereinen, Beratungsstellen und Kommunen gestaltet. Vor ihrer Reise nach Berlin wurden die Boote im Saarland vor dem Gesundheitsministerium, im Landtag und auf dem Ludwigsplatz ausgestellt.
