Im feierlichen Rahmen des Saarbrücker Schlosses beging die Arbeiterwohlfahrt (AWO) Saarland ihr 100-jähriges Jubiläum. Die Veranstaltung, die rund 300 Gäste versammelte, wurde zu einem eindrucksvollen Zeugnis der langjährigen Geschichte und des fortwährenden Engagements der AWO im Dienste der sozialen Gerechtigkeit und Solidarität.
Marcel Dubois, der Landesvorsitzende der AWO Saarland, eröffnete den Festakt und unterstrich die Bedeutung der AWO als eine der größten Arbeitgeberinnen im sozialen Sektor im Saarland. Die AWO, die ursprünglich in Zeiten sozialer Not gegründet wurde, hat sich über die Jahrzehnte zu einer unverzichtbaren Stütze der Gemeinschaft entwickelt, die heute mit Suppenküchen und Wintercafés Menschen in Not unterstützt.
Die Veranstaltung wurde durch prominente Gäste wie die saarländische Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (SPD) und den Innenminister Reinhold Jost bereichert. Ministerpräsidentin Rehlinger lobte die AWO für ihr jahrzehntelanges Engagement für soziale Gerechtigkeit und betonte die Relevanz der Arbeit der AWO in Zeiten, in denen populistische und rechtsextreme Kräfte die demokratischen Werte herausfordern.
Die Gründung der AWO im Saarland, die aufgrund der besonderen politischen Situation verzögert wurde, sowie die Fluchtgeschichte der AWO-Gründerin Marie Juchacz wurden in einem Sonderdruck zum Jubiläum aufgearbeitet. Lydia Struck, Kulturanthropologin und Urgroßnichte von Marie Juchacz, beleuchtete in einem Vortrag die Fluchtroute von Juchacz und deren Bedeutung für das Saarland.
Das kulturelle Rahmenprogramm umfasste Beiträge aus dem Neunkircher Musicalprojekt „Meine Herren und Damen, Marie!“, das die Lebensgeschichte von Marie Juchacz musikalisch aufarbeitet. Filme und emotionale Rückblicke auf die Leinwand machten den Abend zu einem berührenden Erlebnis für alle Anwesenden.
Kathrin Sonnenholzner, Vorsitzende des Präsidiums des AWO-Bundesverbandes, würdigte das Engagement der saarländischen AWO-Mitglieder und betonte die Bedeutung der Demokratie, die immer wieder neu ausgehandelt werden muss. Die AWO setzt sich in Anbetracht ihrer Geschichte und Werte gegen Ausgrenzung, Hass und Antisemitismus ein.