– besondere Situation wie die Corona-Krise erfordert besondere Regelungen im Sinne der Lernenden und der Lehrkräfte
Die Linksfraktion im Saarländischen Landtag appelliert an die Landesregierung, bei einer schrittweisen Öffnung der Schulen und Kitas den Infektionsschutz der Kinder, Jugendlichen sowie des betroffenen Personals zu gewährleisten und keine Abschlussprüfungen auf Biegen und Brechen durchzuziehen. „Eine besondere Situation wie die Corona-Krise erfordert auch besondere Regelungen im Sinne der Lernenden und der Lehrkräfte.
Beschäftigte aus den Risikogruppen und Kinder und Jugendliche mit Vorerkrankungen müssen geschützt werden. Und wenn am 4. Mai entschieden werden soll, wie, wann und in welchem Umfang der Unterricht für welche Schülerinnen und Schüler nach wochenlanger Pause wieder starten soll, dann bleiben bis zu den Sommerferien und bis zum Ende des Bewerbungsverfahrens für ein Studium nur noch wenige Wochen. Es kann nicht im Sinne der Jugendlichen sein, auf die üblichen Prüfungen zu bestehen, als sei nichts geschehen. Die Online Schule hat nur rund jeden zehnten Schüler überhaupt erreicht und kann keinen Unterricht mit direkter Ansprache ersetzen. Es wäre deshalb sinnvoll, wenn Abschlüsse und Noten auf Grundlage der bisher in diesem Schuljahr erreichten Leistungen vergeben werden, plus einem Corona-Bonus, wie es auch GEW und DGB fordern. Der Virus und die Schutzmaßnahmen dürfen die ohnehin leider bestehende Ungleichheit bei den Bildungschancen nicht noch vertiefen, denn gerade Kinder und Jugendliche aus einkommensschwächeren Familien können sich bei geschlossenen Schulen nicht privat kostenpflichtige Lernangebote leisten oder haben nicht die Infrastruktur, um an den öffentlichen Online-Angeboten teilzunehmen. Wir sollten uns ein Beispiel an Ländern wie Großbritannien, den Niederlanden, Spanien und Portugal nehmen, wo wegen der Krise auf Prüfungen verzichtet wird. Und im Zweifel sollte die Bewertung für die Schülerinnen und Schüler ausfallen, keinem sollte durch die Corona-Krise ein Nachteil entstehen durch schlechtere Noten oder längere Schulzeiten.“