„Die Hälfte der Legislaturperiode ist bald um und die von CDU und SPD eingerichtete sogenannte Expertenkommission hat noch nicht einmal über das Abitur nach neun Jahren Gymnasium gesprochen – wirklich keine Glanzleistung. Wenn CDU und SPD alles beim Alten belassen wollen, dann sollen sie das auch offen sagen.“ Mit diesen Worten reagiert Barbara Spaniol, die bildungspolitische Sprecherin der Linksfraktion im Saarländischen Landtag, auf die aktuelle Debatte zu G9 an Gymnasien. „Das Volksbegehren für ein neunjähriges Gymnasium ist keineswegs ‚krachend gescheitert‘, wie der Bildungsminister behauptet, es ist vor allem wegen den im bundesweiten Vergleich besonders schlechten Regelungen nicht erfolgreich gewesen, die der Minister und seine Partei in früheren Zeiten auch einmal kritisiert haben und die eine direkte Demokratie eher verhindern. Viele Eltern, Schülerinnen und Schüler wünschen sich aber ganz offensichtlich eine entsprechende Wahlmöglichkeit. In Baden-Württemberg und anderen Bundesländern gibt es ein Nebeneinander von G 8 und G9, in Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen wird ab dem kommenden Schuljahr an allen Gymnasien das Abitur nach neun Jahren wieder eingeführt. Die saarländischen Regierungsparteien führen mit ihrem sturen Festhalten am G8-Gymnasium das Land wieder einmal auf einen Sonderweg.“ Um die Gemeinschaftsschulen zu stärken, müssten gleichzeitig mehr eine eigene gymnasiale Oberstufe bekommen und mehr Personal.