StartGesundheitBARMER plädiert für geschlechtersensible Förderung der Gesundheit in Betrieben

BARMER plädiert für geschlechtersensible Förderung der Gesundheit in Betrieben

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Saarbrücken, 12. Dezember 2022 – Die BARMER ruft die Arbeitgeber im Saarland auf, ihr betriebliches Gesundheitsmanagement geschlechtersensibel auszurichten. Grund dafür ist der aktuelle Gesundheitsreport der Krankenkasse, der deutliche Unterschiede zwischen Männern und Frauen aus dem Bundesland bei krankheitsbedingten Fehlzeiten im Job belegt. Für den Report wurden Arbeitsunfähigkeitsmeldungen von rund 52.000 BARMER-versicherten Erwerbspersonen mit Wohnsitz im Saarland aus dem Jahr 2021 ausgewertet. Demnach lag die Zahl der Arbeitsunfähigkeitstage unter den männlichen Beschäftigten wegen Verletzungen wie Verstauchungen oder Bänderrissen um 40 Prozent höher als bei erwerbstätigen Frauen. Dunja Kleis, Landesgeschäftsführerin der BARMER in Rheinland-Pfalz und im Saarland sagt: „Ein gutes betriebliches Gesundheitsmanagement berücksichtigt Unterschiede zwischen den Geschlechtern.“

Hand- und Knieverletzungen bei Männern deutlich öfter als bei Frauen

Laut Gesundheitsreport fielen saarländische Männer im Durchschnitt 2,8 Tage wegen Verletzungen im Beruf aus, saarländische Frauen aber nur 2,0 Tage. Bei Brüchen im Bereich des Handgelenks und der Hand hatten erwerbstätige Männer aus dem Saarland sogar ein über doppelt so hohes Fehlzeitenrisiko wie erwerbstätige Frauen aus dem Bundesland (Männer: 0,18 Tage, Frauen 0,07 Tage). „Beim betrieblichen Gesundheitsmanagement sind geschlechterspezifische Angebote für den jeweiligen Arbeitsplatz erforderlich. Für mehr Arbeitssicherheit bedarf es einer Verhaltensprävention, durch die das Verletzungsrisiko für Männer bei ihren manuellen Tätigkeiten durch vorgegebene und strikt eingehaltene Arbeitsabläufe möglichst gering bleibt“, fordert Kleis.

Männer leiden oft unter psychischen Störungen durch Alkohol

Die Auswertungen für den BARMER-Gesundheitsreport zeigen auch, dass Männer aus dem Saarland im Durchschnitt deutlich seltener wegen psychischer Erkrankungen im Job fehlen als Frauen (Männer: 3,9 Tage, Frauen: 5,9 Tage). Das gilt für Depressionserkrankungen und viele weitere Krankheitsbilder aus dem Bereich der seelischen Leiden. Eine Ausnahme bilden psychische Störungen durch Alkohol. Hier war die Zahl der Fehltage im Beruf unter saarländischen Männern (0,11 Tage) im Jahr 2021 fast doppelt so hoch wie bei saarländischen Frauen (0,06 Tage). „Das Suchtpotenzial und die gesundheitlichen Risiken von Alkohol werden oft unterschätzt. Wer den Verdacht hat, ein Alkoholproblem zu haben, sollte sich ärztlichen Rat einholen“, sagt Kleis. Auch eine Suchtberatung oder Selbsthilfegruppe könne eine gute, erste Anlaufstelle sein.

Probleme mit Kreislaufsystem doppelt so oft bei Männern

Auffallend ist bei den Ergebnissen des Gesundheitsreports zudem, dass es bei Männern im Saarland deutlich öfter zu Arbeitsunfähigkeitstagen wegen Krankheiten des Kreislaufsystems wie hohem Blutdruck und Herzschwäche kommt als bei Frauen aus dem Bundesland. Das Fehlzeitenrisiko war hier bei männlichen Beschäftigten rund doppelt so hoch (Männer: 1,1 Tage, Frauen: 0,6 Tage). „Über das betriebliche Gesundheitsmanagement haben Arbeitgeber die Möglichkeit, mittels Trainings zur Stärkung von Kreislauf und Angeboten zu gesunder Ernährung im Betrieb positiv Einfluss zu nehmen auf das Ausmaß von Kreislauferkrankungen in ihrer Belegschaft. Darüber hinaus können im Rahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagements Workshops zum Einsatz kommen, in denen Beschäftigte den Einsatz von Entspannungstechniken lernen“, berichtet Kleis.

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