Im mit 15468 Zuschauern ausverkauften Ludwigsparkstadion setzte sich der 1. FC Saarbrücken in einer überaus spannenden Begegnung mit 2:0 gegen die SG Dynamo Dresden durch. Während den Gästen die Durchschlagskraft im Angriff fehlte, zeigte sich Saarbrücken in der Offensive qualitativ besser besetzt und profitierte darüber hinaus erneut von einer überragenden Leistung ihres Torhüters Batz.
Saarbrückens Trainer Rüdiger Ziehl nahm im Vergleich zum 2:2 in Zwickau drei Veränderungen in der Startelf vor. Neudecker und Gaus rückten für Günther-Schmidt und den gelbgesperrten Rizzuto in die Anfangsformation. Bjarne Thoelke hatte kurzfristig passen müssen, weil seine Kreislaufprobleme, die ihn in Zwickau bereits zur Halbzeit zum Wechsel zwangen, noch nicht vollends verschwunden sind. Für ihn bekam Dominik Becker die Chance sich vor vollem Haus zu präsentieren:
Batz – Becker, Zeitz, Uaferro – Boeder, Kerber, Gnaase, Neudecker, Gaus – Grimaldi, Rabihic
Auf Seiten der Dresdner musste Trainer Markus Anfang lediglich den gesperrten Park durch Kulke ersetzen.
Das Spiel begann temporeich und beide Mannschaften zeigten von Beginn an, dass ihnen die Bedeutung des Spiels klar war. Für den FCS bot sich die Chance, mit einem Sieg zu Dresden punktemäßig aufzuschließen, während die Sachsen mit einem Erfolg im Ludwigspark den FCS auf sechs Punkte distanzieren konnten.
Nach einer guten Anfangsphase der Gastgeber übernahmen die Dresdner die Kontrolle, luden jedoch durch einen Fehler im Spielaufbau Rabihic zur besten Chance der ersten 20 Minuten ein. Kurz darauf rettete Batz herausragend gegen Hauptmann und Arslan. Die Offensive der Gastgeber bedankte sich in der 28. Minute, als Grimaldi nach einem artistischen Zuspiel des wiedermals herausragenden Rabihic von rechts zur 1:0-Führung einköpfte. Der Ludwigsparkstand Kopf. Die „Ostdeutschland“-Rufe der Dresdener Fans wurden von Jubel der blauschwarzen Anhängerschaft übertönt. Die SDG suchte die direkte Antwort, scheiterte jedoch erneut an Daniel Batz. Kurz vor der Pause erhöhte Neudecker auf 2:0 für Saarbrücken, indem er den Ball nach einer flachen Hereingabe von Boeder aus spitzem Winkel über die Linie drückte (45.).
Im zweiten Durchgang hatte Dresden zwar mehr Ballbesitz, doch die entscheidenden Pässe und Flanken blieben aus. Die gefährlichste Chance für die Gäste entstand durch einen Distanzschuss von Kulke, den Batz spektakulär parierte (62.).
Saarbrücken verteidigte geschickt und ließ trotz der Einwechslung von Schäffler keine weiteren Großchancen für Dresden zu. Die Gäste beendeten das Spiel jedoch mit einem bitteren Beigeschmack, da Trainer Anfang, Hauptmann und Lewald jeweils Sperren für das nächste Spiel kassierten.
Fazit: Noch im vergangenen Jahr zeigte der FCS bei wichtigen Spielen regelmäßig Nerven und verlor die „big points“. Das hat sich offensichtlich geändert. Sowohl Mannheim wie nun auch Dresden wurden klar und verdient besiegt. Rüdiger Ziehl ist es gelungen, ein Team zu formen, dass gemeinsam verteidigt und sich ebenso kooperativ in der Offensive einbringt. Es macht Spaß, den FCS im Frühling 2023 anzuschauen. Nun gilt es, am Sonntag nächster Woche in Meppen nachzulegen.
Polizeibilanz: Einsatz ohne gravierende Probleme
Aufgrund des feindschaftlichen Verhältnisses zwischen den Fans beider Mannschaften war die Polizei mit einem Großaufgebot an Kräften im Einsatz, unterstützt von Hundertschaften aus Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Bayern. Das Aufgebot war im Vergleich zum Spiel gegen SV Waldhof Mannheim noch einmal erhöht worden.
Während der Anreise kam es durch die mehrstündige Sperrung der Camphauser Straße zu Verkehrsstörungen im Bereich Westspange und Ludwigskreisel. Die eingesetzten Polizeikräfte konnten jedoch die beabsichtigte Trennung der Anhänger beider Mannschaften gewährleisten, wodurch es nur zu wenigen Zwischenfällen kam, wie das Landespolizeipräsidium Saarland in einer Pressemitteilung meldete
Vor dem Spiel wurde eine handgreifliche Auseinandersetzung einer größeren Personengruppe im Bereich der Römerbrücke gemeldet. Die Polizei nahm daraufhin bei zahlreichen Personen Identitätsfeststellungen vor. Nach dem Spiel suchten Anhänger beider Mannschaften im Bereich der Camphauser Straße die Konfrontation und mussten durch die Polizei zurückgedrängt werden. Dabei kam es zum Einsatz von Schlagstock und Pfefferspray, wobei ein Polizeibeamter leicht verletzt wurde. Die Polizei registrierte verschiedene Straftaten, unter anderem Landfriedensbruch, Körperverletzungen sowie den Missbrauch einer Brandmeldeeinrichtung im Stadion. Zudem wurden mehrere Verstöße durch das Zünden von Pyrotechnik festgestellt.
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