Es brodelt im saarländischen Bausektor: Ein beunruhigender Rückgang der Neuaufträge und ein drastischer Einbruch bei den Baugenehmigungen zeichnen ein düsteres Bild. Das könnte weitreichende Konsequenzen für die vornehmlich mittelständischen Unternehmen des Baugewerbes haben, warnt die stellvertretende Landesvorsitzende der FDP Saar, Angelika Hießerich-Peter.
„Wenn fast ein Fünftel der Neuaufträge im Hochbau wegfällt, steht sehr viel auf dem Spiel. Wir reden hier über tausende Arbeits- und Ausbildungsplätze im gesamten Baugewerbe“, betont Hießerich-Peter besorgt.
Warum zögern private Bauherren?
Die drastische Verringerung der Baugenehmigungen ist beunruhigend. Der Mangel an neuem Wohnraum in städtischen Gebieten wird spürbar. Aber auch auf dem Land scheinen private Bauherren von geplanten Projekten Abstand zu nehmen. „Es ist nicht nur die Zinsentwicklung, die viele zögern lässt“, so die stellvertretende Landesvorsitzende der FDP Saar. Sie weist auch auf die steigenden Energiestandards und die immer komplexer werdenden Bauvorschriften und Normen hin, die die Kosten für viele Bauprojekte in die Höhe schnellen lassen.
Was kann die Landesregierung tun?
„Die Bauwirtschaft braucht jetzt verlässliche Vorgaben und Planungssicherheit“, betont Hießerich-Peter. Die Sanierung von Bestandsimmobilien ist ebenfalls betroffen. Hier könnte die Landesregierung dem Vorbild von Rheinland-Pfalz folgen und ein spezifisches Förderprogramm ins Leben rufen, um die ländlichen Ortskerne zu revitalisieren.
Für junge Familien wird der Traum vom Eigenheim im Saarland immer unerreichbarer. „Die Abschaffung der Grunderwerbssteuer für die erste selbst genutzte Immobilie wäre ein guter erster Schritt“, schlägt Hießerich-Peter vor.
Die Botschaft der FDP Saar ist klar: Es ist höchste Zeit, dass die Landesregierung reagiert und Maßnahmen ergreift, um diese besorgniserregende Entwicklung zu stoppen und die Bauwirtschaft im Saarland wieder auf Kurs zu bringen.