Wie die St. Ingberter Feuerwehr einmal ihren Durst löschte
Als die St. Ingberter Feuerwehr Anfang August am Südhang des „Schafkopfes“ das von ihr restaurierte „Marienrelief“ vorstellte, fiel manchen Besuchern auf, dass nur wenige Meter von dieser Andachtsstätte entfernt zwei Einsatzfahrzeuge und die große Drehleiter standen. Das war aber keinesfalls eine Vorsichtsmaßnahme gegen einen eventuellen Waldbrand. Da ein großer Teil der Mannschaft des Löschbezirkes St. Ingbert-Mitte bei der Einweihung der Andachtsstätte als Service-Personal eingesetzt war, hätte die Feuerwehr im Falle eines Alarms direkt vom Schafkopf aus zum Einsatzort fahren können.
Eine ähnliche Vorsichtsmaßnahme musste die St. Ingberter Feuerwehr während des Zweiten Weltkrieges bei jedem Fliegeralarm treffen.
Sobald die Sirenen das Herannahen feindlicher Bomber verkündeten, musste die St. Ingberter Feuerwehr, die damals hinter dem alten Rathaus stationiert war, mit sämtlichen Fahrzeugen ausrücken und sie in einem Waldstück in der Nähe der Ensheimerstraße verstecken. Bei einem Luftangriff auf St. Ingbert bestand für die Fahrzeuge die Gefahr in den Garagen zerstört zu werden.
Bei einem nächtlichen Fliegeralarm musste die St. Ingberter Feuerwehr einmal von ihrem Waldversteck aus nach Ludwigshafen ausrücken, um dort bei der Bekämpfung von Bränden zu helfen.
Als die Feuerwehrmänner in den frühen Morgenstunden von diesem Einsatz nach St. Ingbert zurückkehrten, verspürten sie alle einen mächtigen „Nachbrand“. Einer der Feuerwehrleute war der Besitzer des Hotels Astoria und der lud seine Kameraden zum Durstlöschen ein. Doch leider hatte die Kellnerin nach Feierabend den Gläserschrank abgeschlossen. Da wurden von den durstigen Feuerwehrleuten kuzerhand Suppenteller mit Bier gefüllt, das dann ausgelöffelt wurde. Diese völlig neue Art Bier zu genießen hat sich dann schnell in St. Ingbert herumgesprochen. Und die Teilnehmer an diesem ungewöhnlichen Stammtisch bekamen den Spitznamen „Bierlöffler“.