Deutschmühlenweiher (Foto: Wolfgang Willems)
Nach einem Jahr, in dem nur individuelle Besuche im Deutsch-Französischen Garten möglich waren, bietet das Städtische Gartenbauamt wieder begleitet-erläuternde Rundgänge in Saarbrückens größter Parkanlage an. Wie zu früheren Zeiten am 1. und 3. Sonntag eines Monats gibt es im August, September und Oktober Führungsangebote – sofern sich die Pandemielage nicht wieder verschlechtert.
Kaum jemand weis, dass der Deutsch-Französische Garten einst als Wirtschaftsschau konzipiert wurde. Noch heute erinnern daran einige Reste: Angefangen von der in den Boden eingelassenen Sonnenuhr – „gestiftet von der Halberger Hütte“ – über die Porsche-Kleinbahn bis hin zur Sesselbahn der Firma Heckel. Das Burbacher Werk fertigte seinerzeit die Drahtseile für die Grubenschächte.
Die Historie des Deutsch-Französischen Gartens (DFG) erläutert diesen Monat (1. und 15. August / 14.30 Uhr / Eingang Deutschmühlental) der Saarbrücker Gästeführer Wolfgang Willems. Dabei kommt auch die Kriegsgeschichte der Gartenlandschaft zur Sprache: Angefangen vom Ehrenfriedhof der deutsch-französischen Auseinandersetzungen auf den Spicherer Höhen bis hin zu den einst 18 Bunkeranlagen aus dem zweiten Weltkrieg. Der DFG ist auch, was es nach dem Ende des Bergbaues landesweit gibt: eine Industriebrache. Wie der Name Deutschmühlental schon fast erahnen lässt, gab es einst in dem zur französischen Grenze ansteigenden Gelände wenigstens vier Mühlen: neben der Getreidemühle des Deutschherrenordens eine Harnisch-, Pulver- und Walk-Mühle, die der Eisenverarbeitung dienten.
Für Wolfgang Willems lohnt ein Besuch in der unter Denkmalschutz stehenden Grünanlage in Saarbrücken. Sie vermittelt Eindrücke von der gärtnerischen, architektonischen und industriellen sowie grenznahen Entwicklung der 1960 angelegten Gartenanlage.
Wer mit dem Bus (Haltestelle DFG Linie 123) anreist, steigt nach Passieren des Calypso-Bades aus. Die zweistündige Führung kostet drei Euro. Informationen im Internet auch unter www.saarbruecken.de .