In einer Pressemitteilung hat sich die Erich Ferdinand Bläse-Stiftung für Wohlfahrtspflege zu den Forderungen gegen über dem „ehemaligen Stiftungsvorstand“ Hans Wagner geäußert:
Bläse-Stiftung erwartet von ehemaligem Stiftungsvorstand Hans Wagner Entschuldigung und Wiedergutmachung für finanzielles Desaster
Die Stiftung Erich Ferdinand Bläse-Stiftung für Wohlfahrtspflege erwartet eine Entschuldigung des ehemaligen Stiftungsvorstandes Hans Wagner für das finanzielle Desaster, das er in seiner Amtszeit hinterlassen hat.
Nach dem Ausscheiden aus dem Amt von Hans Wagner wurde bei der Übergabe der Dienstgeschäfte festgestellt, dass die vorhandenen Barguthaben auf den Konten der Stiftung für die anfallenden Rechnungen bei weitem nicht ausreichen. Mietkautionen wurden für laufende Kosten verwendet, gesetzlich vorgeschriebene Rauchmelder wurden nicht installiert. Die Außenanlage und ein Zugang zum Park, den die Mieter versprochen bekommen haben, wurden nicht angelegt
Die Stadt St. Ingbert ist im Jahr 2019 mit einer finanziellen Überbrückungshilfe eingesprungen, um die laufenden Kosten zu decken.
Um den Sachverhalt der fehlenden Barmittel aufzuklären, folgte eine monatelange Aufarbeitung und Untersuchung der vorhandenen Unterlagen.
Dabei hat sich herausgestellt, dass für den Bau des Bläse-Hauses ursprünglich1,2 Millionen Euro Baukosten veranschlagt wurden. Die tatsächlichen Baukosten betragen derzeit rund 3,6 Millionen Euro.
Ein unabhängiges Gutachten der DEKRA ermittelte demgegenüber einen Verkehrswert von ca. 1,2 Millionen Euro. Es stellt sich die Frage, wie es zu einer solchen enormen Abweichung der Baukosten kommen konnte und wie der Vermögensverlust der Stiftung im Gesamten zu erklären ist.
Der finanzielle Schaden der Stiftung entstand somit bereits beim Bau des Gebäudes.
Die Mieteinnahmen reichen nicht aus, um das Gebäude dauerhaft zu erhalten und zu bewirtschaften. Seit der Amtszeit von Hans Wagner stehen Wohnungen nachweislich leer. Bauplanerische Verfehlungen und eine zu hoch kalkulierte Miete sind die Ursache. Ein Wirtschaftsprüfer diagnostizierte ein strukturelles Defizit bei der Mietkalkulation und ein nicht unerhebliches finanzielles Risiko für die Stiftung.
Um weiteren Schaden von der Stiftung abzuwenden und eine Insolvenz zu verhindern, soll das Bläse-Haus nun veräußert werden
Hans Wagner führt an, dass die Staatsanwaltschaft eingeschaltet wird. Die Stiftung wird alle vorhandenen Gutachten und Unterlagen selbstverständlich transparent zur Verfügung stellen.
Der Stadtrat St. Ingbert hat gestern mit großer Mehrheit eine finanzielle Unterstützung der Stiftung beschlossen, um einen Schadensersatz von rund 2 Millionen gerichtlich einzufordern.
Quelle: Erich Ferdinand Bläse-Stiftung für Wohlfahrtspflege