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Bleibt die Post im Dorf? CDU-Abgeordnete diskutieren über Erhalt der Infrastruktur im ländlichen Raum

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v.l.n.r. die Landtagsabgeordnete Sandra Johann, den Politikbeauftragten der Deutschen Post Bernd Dietrich sowie die beiden Landtagsabgeordneten Alwin Theobald und Sarah Gillen. (Foto: Stefan Leidinger)

Für die beiden CDU-Landtagsabgeordneten aus dem Landkreis Neunkirchen, Alwin Theobald und Sandra Johann, sowie die Vorsitzende des Wirtschaftsausschusses im Saarländischen Landtag steht das Thema Erhalt und Weiterentwicklung der Infrastruktur im ländlichen Raum ganz oben auf ihrer politischen Agenda. In dieser Woche suchten sie deshalb das Gespräch mit der Deutschen Post AG und luden Bernd Dietrich, den Politikbeauftragten des Konzerns für die Länder Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Saarland in den Landtag ein. 

„Eines der wichtigsten Themen für uns als Mitglieder der CDU-Landtagsfraktion ist der Erhalt und die Weiterentwicklung unserer Infrastruktur. Neben unserem Gesundheitssystem, dem Bildungsbereich, dem gesamten großen Bereich der Ver- und Entsorgung oder der Verkehrsinfrastruktur zählen dazu auch die Kommunikationsinfrastruktur und die Logistik“, betont Alwin Theobald und ergänzt: „Für meine engagierten Kolleginnen Sarah Gillen, Sandra Johann und mich ein guter Grund, das Gespräch mit der Deutschen Post AG zu suchen und dabei insbesondere die analoge und die digitale Weiterentwicklung der postalischen Infrastruktur im ländlichen Raum in den Vordergrund zu rücken.“ 

Rund neunzig Minuten dauerte der intensive Austausch. Dem Post-Vertreter Bernd Dietrich gelang es, einleitend einen Bogen von der analogen Historie der Post über die Gegenwart bis hin zu einer digitalen Zukunft des großen deutschen Logistikunternehmens zu schlagen und dabei deutlich zu machen, dass die reale Präsenz von Mitarbeitern der Deutschen Post vor Ort nicht nur ein berechtigtes Anliegen der Bürgerinnen und Bürger ist, sondern auch weiterhin eine der Kernkompetenzen Post in Deutschland bleiben werde. Die Ersetzung von Mitarbeitern durch digitale Ansprechpartner sei nicht zielführend, so Dietrich. 

Er versicherte, dass die Deutsche Post ihre Verpflichtung, in Gemeinden mit mehr als 2.000 Einwohnern eine Filiale zu betreiben, ohne Wenn und Aber erfülle. Die meisten der bundesweit rund 28.000 Filialen werde von Einzelhändlern in ihren Geschäften betrieben so der Politikbeauftragte der Post.  AG. Problematisch sei es allerdings, wenn solche Geschäfte – oft aus Altersgründen – aufgegeben oder die Geschäftsräume vom Vermieter gekündigt würden. Sein Unternehmen bemühe sich dann um schnellstmögliche Erörterung praktischer Lösungsansätze und spreche dabei auch mit den Verantwortungsträgern vor Ort. Oft seien Ortsvorsteher und Bürgermeister die wichtigsten und auch wertvollsten Ansprechpartner, da niemand die Verhältnisse vor Ort so gut kenne wie sie. 

Ein konkretes Beispiel sei etwa der Eppelborner Gemeindebezirk Humes, dessen Postfiliale schließen musste. Als Interimslösung muss die Post in Eigenregie wieder eine Poststelle einrichten, die jedoch aus organisatorischen Gründen nur über sehr begrenzte Öffnungszeiten verfügt. Die Vertriebsleitung der Deutschen Post bleibe hier auf der Suche nach einem neuen Partner. Für den lokalen Einzelhandel sei das eine Chance für ein lukratives zusätzliches Standbein, so Dietrich. 

Ein weiteres Thema, das wir mit dem Postvertreter beredeten, betraf den strukturellen Ausbau von sogenannter Packstationen, an denen Pakete abgeholt, aber auch aufgegeben werden können. 

Sarah Gillen, Vorsitzende des Wirtschaftsausschusses im Saarländischen Landtag und Landesvorsitzende der Mittelstandsunion der CDU machte deutlich, dass hierbei immer auch die Situation des Einzelhandels vor Ort berücksichtigt werden müsse und dass – nach Möglichkeit – auch durch die Platzierung solcher Stationen die lokale Schaffung von Wertschöpfung  eine Rolle spielen solle. Bernd Dietrich nahm dieses Argument als Postvertreter gerne auf und wies darauf hin, dass man nicht nur durch das aktuelle Programm der DHL „Lokal handeln“ bemühe, den stationären Einzelhandel zu unterstützen, sondern selbst in kleineren Orten mit weniger als 2.000 Einwohnern DHL-Paketshops einzurichten. Auch dies könne den Geschäften vor Ort helfen, ohne allzu großen Aufwand zusätzliche Einnahmen zu generieren. 

Moderne Postautomaten als ultima ratio für Orte, wo sich gar keine Lösung für die Einrichtung einer Filiale finden lasse, die Zustellung per Drohne, die Situation der verbliebenen Beamtinnen und Beamten im Post-Konzern und auch der Blick in die Zukunft des Paket- und Postgeschäfts bei einem zurückgehenden Brief- aber einem massiv ansteigenden Paketgeschäft waren weitere Themen, über die gesprochen wurde, bevor wir dann abschließend vereinbarten, uns weiterhin gegenseitig als Ansprechpartner im Sinne der Menschen vor Ort zur Verfügung zu stehen.

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