Der Sulzbacher Fußball macht derzeit einen eher traurigen Eindruck. Der SV Eintracht Altenwald spielte um den Aufstieg in die Landesliga mit und hatte somit auch maßgeblichen Anteil am Schicksal des abstiegsbedrohten FC Neuweiler. Über diese beiden Vereine und über den SV Schnappach berichten wir in unserer nächsten Sulzer-Ausgabe. Heute beleuchten wir die Situation bei den drei anderen Vereinen.
FC Türkiyem Sulzbach
Der Migrationsverein, der seine Heimspiele in Hühnerfeld auf dem dortigen Kunstrasen austrägt, hat sich mit Platz Elf im hinteren Mittelfeld der Bezirksliga Saarbrücken eingefunden. Zehn Punkte betrug der Vorsprung auf den FC Neuweiler, so dass die Planungen für die neue Runde frühzeitig beginnen konnten. Erdogan Karaeli führt den Verein seit vergangenen August und kann auf ein spannendes erstes Amtsjahr zurückblicken. „Wir haben nicht die Möglichkeit, wie andere Vereine, auf Jugendspieler zurückgreifen zu können. Das liegt daran, dass wir alle Zeiten, in denen wir den Platz nutzen, bezahlen müssen. Das Geld fehlt dann für andere Ausgaben, wir können den Spielern nichts geben und können uns auch keine Jugendmannschaften leisten. Wir hätten gerne endlich einen eigenen Platz, eine Heimat. Doch da kommt von der Stadt seit Jahren fast nichts“, sagt er. „Wir sind ja ein Migrationsverein, haben eine Multi-Kulti-Truppe, leisten hier einen großen Beitrag zur Integration“, ergänzt er. Renommierte Spieler lassen sich so nicht holen, denn eine Mannschaft, die in der Bezirksliga um den Aufstieg mitspielt, muss finanziert werden. „Wir können mit Kameradschaft und Mannschaftsgeist dienen, langfristig möchten wir dann schon noch eine Klasse höher“, schließt Karaeli mit einem Wunsch ab, der sich aufgrund fehlender finanzieller Mittel nicht so leicht erfüllen lässt.
SC Viktoria Hühnerfeld:
Der einstige Zweitligist ist mittlerweile in der untersten Klasse angekommen. Bei vier Punkten Rückstand auf den FC Neuweiler brauchten die Relegationsspiele nicht mehr abgewartet zu werden. Der Vereinsvorsitzende Andreas Strässer nennt mehrere Gründe, warum die Klasse nicht gehalten werden konnte. „In den letzten Jahren haben uns viele Spieler aus unterschiedlichen Gründen verlassen, das führte schon zum Landesliga-Abstieg und nun haben wir auch die Bezirksliga nicht halten können“. Dabei hat der Traditionsverein mit einem Kunstrasenplatz und einem Rasen-Stadion die beste Anlage in der Stadt. Höherklassigen Fußball gibt es für längere Zeit dort aber nur zu sehen, wenn Regionalligisten Testspiele austragen. Strässer nennt weitere Gründe für den Niedergang des Sulzbacher Fußballs. „Wir können in vielen Jugendklassen keine eigene ausreichend starke Mannschaft stellen. Eine Spielgemeinschaft mit anderen Sulzbacher Vereinen kam nicht zustande, unsere Jungs fahren jetzt nach Dudweiler oder Jägersfreude, um dort in einer SG zu trainieren und zu spielen. Das ist mit Aufwand verbunden, den nicht jeder auf sich nehmen will“, Strässer hofft, dass es in der Kreisliga nun einen Neuanfang gibt und in Kürze der Wiederaufstieg erreicht werden kann.
DJK Neuweiler:
Die DJK bekommt in ihrer Kreisliga A Halberg, in der sie zum Saisonabschluss den achten Rang belegte, nun mehrere Stadtderbys frei Haus geliefert. Das bringt noch mal Spiele, in denen mehr Zuschauer ans Stadion Koppshaus kommen. Die Platzteilung mit dem FC Neuweiler funktioniert, eine Fusion kommt nach wie vor aber nicht in Betracht. „Es würde sich dadurch ja nicht viel ändern, bessere Spieler bekommen wir dadurch nicht. Wir haben jetzt die Spielorte getauscht, weil das organisatorisch besser zu handhaben ist“, sagte der DJK-Vereinsvorsitzender Wolfgang Kunz. Auch für seinen Verein ist es fast unmöglich, eine eigenständige Jugend aufzubieten. „Unsere Nachwuchsspieler zieht es aufgrund der räumlichen Nähe eher nach St. Ingbert. Wir müssen dann immer wieder sehen dass wir sie zurückbekommen, wobei die Kreisklasse kein Aushängeschild ist. Trotzdem kamen in der Winterpause einige neue Spieler zu uns, so dass wir eine passable Rückrunde hinlegen konnten. Darauf wollen wir nun aufbauen“, ergänzt er. Auch beim bislang einzigen Sulzbacher Kreisliga-Vertreter fehlt es an Finanzmittel, um den Aufstieg anzustreben. „Wir wissen nicht wie andere benachbarte Vereine das machen, wir können nichts zahlen und werden deshalb auch nicht den Aufstieg anstreben, weil das finanziell nicht möglich ist“, sagt Kunz. Immerhin kann die DJK bei Heimspielen noch auf ein eigenes Vereinsheim zurückgreifen.
-ein Beitrag von Horst Fried-
Fortsetzung folgt