Die Eifel – Naturpark und einstiges Zentrum der Eisenherstellung
Die Eifel ist ein beliebtes Ausflugsziel, das naturnahe Landschaften und Wissenswertes über Vulkanismus verspricht. Dass die Eifel einst ein Zentrum der deutschen Eisenherstellung war, ist nur wenigen bekannt. Zur St. Ingberter Schmelz gibt es viele Bezüge, da die Besitzerfamilie Kraemer dort im 19. Jahrhundert zahlreiche Erzfelder und Eisenhütten aufgekauft hat. Bei einer Fahrt durch das Tal der Kill begeben wir uns auf Spurensucher der einstigen Besitzungen der Familie Kraemer und der frühen Eisenindustrie. Die Mittagsrast nehmen wir im geschichtsträchtigen „Eifelhaus“ in der romantischen Burgsiedlung Kronenburg ein.
Veranstalter: Initiative Alte Schmelz St. Ingbert e.V.
Treffpunkt: St. Ingbert, Alte Schmelz 66 (Konsumgebäude / Hadir-Schild)
Teilnehmergebühr: 57 Euro (inkl. Fahrt, Reiseleitung, Besichtigungen und Mittagsimbiss),
Unter Leitung von Anneliese Maaß wird fleißig an einem Projekt zur Aufarbeitung der Sulzbacher NS- Vergangenheit gearbeitet. Hierbei steht die Suche nach den gesellschaftlichen Ursachen dieser Fehlentwicklung im Fokus.
Interessant und vielversprechend ist hierbei die Herangehensweise der Projektgruppe an dieses Vorhaben:
Jugendliche sollen Interviews (professionelle Unterstützung wird von der Sulzer Redaktion gegeben) mit Zeitzeugen durchführen und Fragen zur NS Zeit aus heutiger Sicht stellen. Diese Fragen werden vom Projektteam thematisch vorbereitet, um eine zielführende und auswertbare Antwort oder Erzählung des Zeitzeugen zu erleichtern. Ein typische Frage könnte zum Beispiel sein:
“ Können Sie sich noch erinnern warum Sie damals in die NSDAP eingetreten sind? Was haben sie sich davon versprochen?“ oder „Haben Sie Nachteile für sich und ihre Familie befüchtet, wenn Sie nicht mitgemacht hätten?“
Zur Vermeidung von Fehlern in der Fragestellung werden Soziologen mit entsprechendem Fachwissen konsultiert.
Den Zeitzeugen wird Vertraulichkeit zugesichert. Anonymität wird streng gewahrt. Damit will das Projektteam erreichen, dass nicht nur Nazi-Geschädigte, sondern auch die Vielzahl der „Mitläufer“ ohne Schaden für sich und ihre Familie zu Wort kommen können.
Die meisten dieser Zeitzeugen haben diesen Zeitabschnitt aus ihrem Gedächtnis verdrängt. Es musste nach dem verlorenen Krieg möglichst ohne Ballast weitergehen. Es war zuerst einmal wichtig zu überleben, den schlimmen Krieg zu vergessen und das zerstörte Deutschland wieder aufbauen. Das wird respektiert, aber es wäre schade, wenn diese wertvolle Lebenserfahrung und damit die Kenntnis über die wahren Beweggründe ihres Verhaltens und Handelns in der NS Zeit für immer verloren ginge.
Das Projektteam „Bunt statt Braun“ hat sich zur Aufgabe gemacht, dieses Wissen zu konservieren und daraus praktische Vor-und Ratschläge für die folgenden Generationen auszuarbeiten.
Man soll den gleichen Fehler nicht zweimal machen. Die Zukunftsentwicklung der Zivilgesellschaft muss ein selbst-lernender Prozess sein, („Die Gesellschaft als Selbstlernende Organisation“) . Lernen aus Fehlern der Vergangenheit , um die Zukunft gestalten zu können, ist die Handlungsmaxime.
„Bunt statt Braun“ soll die Bürger, alt und jung, für gesellschaftliche Fehlentwicklungen sensibilisieren. Die Gefahren der braunen Indoktrination sind auch heute vorhanden und klar erkennbar in der Parteienlandschaft und in den Medien. Dagegen muss man die Bürger mit Wissen und Argumenten wappnen. Das hat sich die Sulzbacher Initiative zum Ziel gesetzt.
Die Ergebnisse der Recherchen werden in einer Ausstellung unter Verwendung moderner Medientechniken zusammengeführt. Geplant sind auch Stadtführungen zu Orten, die Bezug zur NS Zeit haben.
Eine Glosse, veröffentlicht unter SaarNews.com, spiegelte die offensichtlich in der St. Ingberter Bevölkerung vorhandene Diskussion über die von WSSI (Wir sind St. Ingbert e.V.), dem Verein für Handel und Gewerbe und der Plan Events GmbH wider. Der Vorsitzende von WSSI, Frank Leyendecker, stellt sich der Kritik in einem Interview mit dem INGO:
INGO: Guten Tag Herr Leyendecker. Zunächst einmal möchten wir Sie fragen, wie es dazu kam, dass WSSI, Handel und Gewerbe, sowie Plan Events die Veranstaltung ins Leben gerufen haben.
Frank Leyendecker: Wir hatten bereits vor zwei Jahren erfolgreich ein Public Viewing in St. Ingbert durchgeführt. Da ist die Entscheidung leicht gefallen, die Europameisterschaft ebenfalls für alle in St. Ingbert zeigen.
INGO: Die Wahl des Schmelzerparkplatzes gilt allgemein als unglücklich, weil die Verkehrssituation insgesamt schwierig ist und Parkmöglichkeiten in der Stadt knapp sind. Darüber hinaus wurden die Anwohner offensichtlich erst bei Aufbau der Tribünen über das bevor stehende Event vor ihrer Haustür informiert.
Frank Leyendecker: Der Parkplatz wird nur am Tag der übertragenen Spiele aus Sicherheitsgründen gesperrt. Das gilt natürlich nicht an den spielfreien Tagen der Deutschen Mannschaft, hier ist der gesamte Platz zum Parken freigegeben. Das war uns sehr wichtig, um den Geschäftsbetrieb in der Innenstadt nicht zu stören. Lediglich die Bühne und Technik belegen ein paar Stellplätze. Die Lage in der Innenstadt schien uns geeignet um die strengen Sicherheitsvorschriften einzuhalten. Wir wollten kein Public Viewing auf der grünen Wiese veranstalten, sondern Menschen in unsere Stadt holen. Die Anwohner wurden zu spät informiert, das ist richtig. Wir konnten aber im gemeinsamen Gespräch mit Oberbürgermeister Wagner, Anliegern und Händlerschaft bereits einige Vorschläge umsetzen.
INGO: Über die erhöhten Logenplätze, die laut Ihrem Stellvertreter Herrn Eich allesamt verkauft sind, wurde ebenfalls spekuliert. Nun wurden Preise von 1000 bis 1500 Euro pro Loge inkl. aller Getränke genannt. Denken Sie nicht, dass eine solche Positionierung nicht etwas schwierig ist? Schließlich gilt Fussball als der Volkssport. Dabei sollten alle gleich sein.
Frank Leyendecker: Logenplätze gibt es auch in einem Fußballstadion und sind im Sport nicht unüblich. Der Preis bezieht sich auf einen Tisch für mehrere Personen über die gesamte Dauer und schließt auch Verköstigungen mit ein. Die Loge ermöglicht auch einen Teil der Kosten zu decken, die bei einem solchen Event entstehen. Über 90 Prozent der Plätze sind übrigens kostenlos.
INGO: Während der WM 2014 gab es ein ähnliches Event, allerdings in der Fußgängerzone. Dort wurden keine Parkplätze blockiert und die zahlreichen, umliegenden Gastronomiebetriebe hatten auch etwas davon. Gibt es Gründe, warum die Veranstaltung in diesem Jahr dort nicht mehr stattfindet?
Frank Leyendecker: Unsere erste Wahl für das Public Viewing war die Fußgängerzone. Aber eine Veranstaltung dieser Größe hätte die strengen Auflagen (z.B. Zugänge für Feuerwehr) nicht erfüllt. Da mussten wir umdenken und der Parkplatz in der Poststraße erfüllte die Anforderungen.
Wir nehmen die Kritik und Vorschläge sehr ernst und haben einen Teil davon jetzt schon umgesetzt. Ich hoffe, dass wir in zwei Jahren erneut ein Public Viewing in St. Ingbert veranstalten können und alle Anregungen realisieren können.
INGO: Vielen Dank, Herr Leyendecker! Wir wünschen Ihnen und dem Public Viewing trotz aller Kritik noch viel Erfolg und vor allem gutes Wetter und bedanken uns dafür, dass Sie trotz widriger Umstände zu einem Interview bereit waren.
Erzieher, Förderverein und Elternausschuss der katholischen Kindertagesstätte St. Elisabeth in Sulzbach laden Eltern, Großeltern und alle Interessierten zu einem Tag der offenen Tür ein. Von 14 bis 18 Uhr kann man sich über die pädagogische Arbeit informieren, sich die Räume anschauen und bei verschiedenen Mitmach-Aktionen tätig werden.
Zur Stärkung wird von den Eltern ein Kuchen-Buffet bereitgestellt; außerdem gibt es „Worschd unn Weck“, Getränke und „Slush-Eis“.
Alle, die gerne kommen möchten sind herzlichst eingeladen.
Die traditionelle 4-Tages-Tour führte den Männerchor dieses Jahr nach Singen am Hohentwiel im Hegau. Was macht der Männerchor in Singen? Singen natürlich – und das recht ausgiebig, wobei die Kurzbesichtigung der Maggi-Werke und das Maifest nicht ausgelassen wurden. Übernachtet wurde im Hotel „zum Hohentwiel“ am Fuß der Burgruine.
Der nahe Bodensee lockte zu mehreren Ausflügen: einmal zu einer Schifffahrt von Meersburg nach Friedrichshafen, wo unter anderem das Zeppelin-Museum mit dem Original-Nachbau des Zeppelins „Hindenburg“ besichtigt wurde.
Am nächsten Tag stand Konstanz auf dem Plan, nicht zum Konzil, aber zum Frühschoppen im historischen Konzil-Gebäude. Sonntags ging es bereits wieder Richtung Heimat . aber vorher wurde noch der Rheinfall in Schaffhausen besucht. Herrliches Wetter, tolle Erlebnisse – und gut gegessen, getrunken und gesungen haben wir auch!
Die Naturfreunde Sulzbach laden Kinder zwischen 9 und 16 Jahren zu einem Erlebniswochenende ein. Es findet am 25. und 26. Juni 2016 im Waldlehrpfad am Naturfreundehaus In der Hohl statt. Dabei geht es nicht nur um das Naturerlebnis, sondern es sind vielfältige Aktivitäten wie u. a. Nistkästenbau und Wandmalerei geplant. Das Projekt mit den Kindern wurde bereits im vorigen Jahr erfolgreich begonnen und soll in diesem Jahr mit zwei bis drei Aktionswochenenden fortgesetzt werden. Ziel ist es, den Waldlehrpfad mit spielerischen und gestalterischen Elementen auszubauen und für alle Kinder interessant zu machen.
Weitere Info´s und Anmeldung für interessierte Kinder aus Sulzbach und Umgebung: Tel. 06821-61348 oder per E-Mail: naturfreunde-sulzbach@gmx.de, Anmeldeschluss: 21.06.2016.
„Der ganz normale Wahnsinn eines Chefcoachs“ musste Milan Hoferichter am letzten Wochenende in Ludwigshafen erleben, denn das erste Auswärtsspiel der Herren I des TZS stand lange Zeit auf der Kippe. Die Ereignisse bei dem befreundeten Team aus Ludwigshafen waren für alle Beteiligten herzzerreißend, so dass Fans, wie auch Hoferichter teilweise wegen Aufregung nicht mehr am Platz zugegen sein konnten. Man hat das Ziel des Aufstiegs vor Augen und so musste ein Auswärtssieg in Ludwigshafen her. Nach den ausgeglichenen Einzeln (Gleichstand nach sechs Matches) und einer Regenpause, sollten die Doppelbegegnungen entscheiden. Hier konnte das Team des TZS nach ausgeglichenen Matches und ebenfalls einem Gleichstand der beiden ersten Doppel die letzte Begegnung mit 6:4, 6:7 und 4:10 gewinnen. Der Auswärtssieg mit insgesamt 9:12 Punkten gegen BASF Ludwigshafen II war kämpferisch und mental wichtig, so dass die Sulzbacher nun mit Bad Ems die Tabelle in der Oberliga RLP/Saarland weiterhin anführen. „Ich bin so stolz, Mitglied dieser tollen Mannschaft zu sein, die nun auch gezeigt hat, geschlossen kaum Geglaubtes aufzuholen und im Team psychologisch stark zu sein“ meint Hoferichter unmittelbar nach Ende der Begegnung. Wieder ein Meilenstein in Richtung Aufstieg. Kommendes Wochenende (19.06.) stehen ab 10.00 Uhr die Oberligamatches der Herren I gegen Mutterstadt und Damen 40 gegen Beckingen auf dem Programm und auch die Herren 30 treten in der Regionalliga gegen Wolfsberg-Pforzheim an. Wieder einmal saarländisches Spitzentennis auf der Anlage Schnappacher Weg in Sulzbach. Alle sind herzlich eingeladen!
Der lange Weg von Bayern nach St. Ingbert eingeteilt in:
Die Feudalzeit in der Grafschaft von der Leyen.(1760-1791)
Die Franzosenzeit (1792-1815)
100 Jahre (von 1816 bis 1919) Bayrische Rheinpfalz
Eine zeitkritische Studie mit karikativen Projektionen hin zur Gegenwart auf Basis von Zeitdokumenten aus eigener Sammlung, ergänzt mit Auszügen aus Beständen der Landesbibliothek Rheinland Pfalz und der bayrischen Staatsbibliothek in München von Rainer Kuhn
Aber warum über 200 Jahre zurückblicken?
Die Antwort von Machiavelli :
„Wer sehen will, was sein wird, muss betrachten was gewesen ist, weil alle Dinge in der Welt jederzeit eine eigentümliche Ähnlichkeit mit den vergangenen haben.Es kommt dies daher, dass sie von Menschen betrieben werden, welche immer dieselben Leidenschaften besitzen und besaßen und daher auch notwendig denselben Erfolg haben müssen.“
Einleitung
Abgesehen von der langen Präsenz der Wittelsbacher in der Pfalz, die nach dem Frieden von Luneville 1801 zu Ende war, kann man den Beginn der Bayernzeit für St. Ingbert erst auf das Jahr 1816 durch den endgültigen Staatsvertrag zwischen Österreich und Bayern festlegen.
Im Jahre 1919 endete dann die Bayernzeit für die Rheinpfalz und somit für St. Ingbert nach dem verlorenen 1. Weltkrieg. Es erfolgte die Abspaltung des Saarkohlebeckens von Deutschland und der wirtschaftliche Anschluß an Frankreich unter Aufsicht des Völkerbundes.
Bis dahin hatte St. Ingbert als Stadt und Regierungsbezirk in der westlichsten bayrischen Rheinpfalz eine gute Entwicklung genommen. Die Stadt gehörte neben Frankenthal und Kaiserslautern zu den wichtigsten linksrheinischen Industriestädten des Königreiches Bayern und hatte trotzdem seine landschaftliche Idylle bewahrt.
Dementsprechend hieß es 1910 in dem Blatt „Führer durch St. Ingbert und Umgebung“ herausgegeben vom Gabelsberger Stenographenverein St. Ingbert:
„Am westlichen Ende der bayrischen Rheinpfalz liegt in einem langgestreckten Talkessel die Industriestadt St. Ingbert. Rings von bewaldeten Höhen umgeben, die nur auf zwei Seiten, den Talausgängen, durch grüne Wiesen und breite Landstraßen unterbrochen werden, muss St. Ingbert auf den Beschauer eine belebende und erfreuenden Wirkung ausüben.“
So ähnlich oder gleich könnte auch heute eine Werbung der Touristikabteilung der Stadt klingen. (und das 100 Jahre später).
Stolz präsentierten sich auch die städtische Infrastruktur mit einer Vielzahl von Staatlichen und Städtischen Behörden und Einrichtungen, einem fortschrittlichen Unterrichtswesen mit Gymnasium und Höherer Mädchenschule und sozialen Einrichtungen wie Bürgerhospital, zwei Knappschaftskrankenhäuser und ein Krankenhaus des Eisenwerkes.
Und natürlich die Industrie: Steinkohlengrube, Eisenwerk, 4 Glashütten, Baumwollspinnerei, 3 Leder-und Absatzfabriken, Pulverfabrik (zum Glück im Außenbereich), 2 Bierbrauereien, Maschinenfabrik, 2 Buchdruckereien mit Zeitungsverlag, Seifenfabrik, Thomasschlackenmahlwerk und viele mehr.
Mehr als 5000 Beschäftigte zählte dieses aufstrebende Industriezentrum St. Ingbert bei einer Einwohnerzahl von 15.945 laut Volkszählung von 1905. Eine gute Bilanz, an der auch die bayrische Administration ihren Anteil hatte. (Und natürlich auch der König) Die gesetzlichen Bedingungen in diesem bayrischen Rechtsraum förderten schon damals das Wirtschaftswachstum.
Wer heute aber heute diese positive Erinnerung an Bayern (und den König) als Argument für den Aufbau einer CSU an der Blies und an der Saar zu benutzen versucht, wird auf jeden Fall noch eine geeignete Majestät im politischen Angebot vorweisen müssen, um Zuspruch beim saarpfälzer Wähler zu erhalten. Zusätzlich würde eine angepasste Ausgabe von Neuschwanstein für den Stiefelberg in St. Ingbert als wahlstrategisches Element, als festes Wahlversprechen, den Start der Unionspartei mit dem „S“ erleichtern.
Fest steht: Die Erinnerung an königlich bayrische Zeiten geistert immer noch in den Gewölben der Stadtverwaltung und den Köpfen der älteren Bürger von St. Ingbert.
(An Königs Geburtstag gab es immer Süßigkeiten für die Kinder, so berichtet ein noch heute lebender, 101 Jahre alter Zeitzeuge aus St. Ingbert und das wirkt nach, das hat sich fest im kollektiven Gedächtnis der Saarpfälzer festgesetzt.) In diesem Teil der Republik (Saarpfalz) trauern noch viele der bayrischen Monarchie nach und in den Wohnzimmern wird heimlich der englischen Queen im Fernsehen gehuldigt. (mangels eines eigenen Königs)
Beweis: Das Wappen der Stadt St. Ingbert
Dieses Wappen dokumentiert eindeutig die ganz zentral, von links unten nach rechts oben aufsteigende, politische monarchistische Gesinnung und die Affinität zu Bayern.(neben den bescheidenen Hinweisen auf den Bergbau und die Eisenindustrie).
Feudalzeit bis 1792
Schon im feudalen System des römischen Reiches deutscher Nation entwickelte sich St. Ingbert von einem Walddorf zu einem bescheidenen Industriestandort. Die im Laufe der Zeit wechselnden Herrschaften erkannten sehr schnell die Bedeutung der in diesem Raum lagernden Kohle und Metallvorkommen, die zu heben, ihre gräflichen oder herzoglichen Kassen füllten.
In der Herrschaft Blieskastel, zu der St. Ingbert gehörte, regierten die von der Leyens. Das aus dem deutschen Hochadel stammende Geschlecht von der Leyen hatte im frühen 15.ten Jahrhundert (1420) als Folge einer Heirat einen Teil der Burg in Blieskastel geerbt. Das war der Fuß in der Tür zum alten Bliesgau.
Im Jahre 1657 zog dann der Kurfürst und Erzbischof von Trier, Karl Casper von der Leyen, das Lehen ein, das zuvor in der Hand einer anderen Herrschaft war und gab das ganze seinen Brüdern. (Ein richtiger Familienmensch!) als erbliches „Fidelkommißgut“. Im Jahre 1715 wurden die Leyen vom deutschen Kaiser in den Grafenstand erhoben. Zu dieser Grafschaft gehörten die Burg, das Städtchen Blieskastel als Residenz der Grafschaft und 31 Dörfer im Umkreis, darunter auch St. Ingbert.
Hier legte Gräfin Marianne von der Leyen die Fundamente für die sich rasant entwickelnde Industrie in St. Ingbert, indem sie die den Wildwuchs der privaten Kohle- und Erzschürfungen 1777 per Enteignung abstellte und die Ausbeutung der Bodenschätze in herrschaftlicher Hand konzentrierte. Das war die Grundlage (etwa zeitgleich mit Fürst Heinrich in Saarbrücken) für den professionellen Aufbau einer Kohle und Eisen schaffenden Industrie. (Montanindustrie)
Erstaunlich früh im Vergleich zu anderen Industriestandorten wurde noch in der selben Zeit eine Rußhütte für die Kokserzeugung gegründet. Die in St. Ingbert vorhandenen Lagerstätten von Fettkohle boten sich für diese Investition an. Koks war die einzige Alternative, die immer knapper werdende Holzkohle im Hochofenprozess der Eisengewinnung aus Eisenerz zu ersetzen.
Aber Gräfin von der Leyen verfügte nicht nur über eine gute Einschätzung der technisch wirtschaftlichen Entwicklungen, sondern über einen sechsten Sinn von gesellschaftlichen Entwicklungen: So hob sie 1786, also noch vor der französischen Revolution 1789, die Leibeigenschaft auf. Auch gestattete sie ihren (immer noch) Untertanen, die Kohle als Hausbrand zu verwenden, da die Wälder um St. Ingbert nicht mehr den Bedarf decken konnten. (Nach jahrelangem Rechtsstreit mit der Gemeinde und einem Urteil des Reichskammergerichtes in Wetzlar) Eine große Glashütte und ein Alaunwerk wurden gegründet und bildeten neben Eisenwerk und Schmelze und natürlich den Kohlegruben die Keimzellen einer prosperierenden Wirtschaft in der Folgezeit.
Und dann kam die Französische Revolution und mit ihr Napoleon. Im Saarland tauchten seine Truppen erstmals 1792 auf.
Die Gräfin von der Leyen, Resistenz in Blieskastel und Herrin von St. Ingbert, machte sich rechtzeitig vor dem Eintreffen der französischen Truppen aus dem Staub und hielt dieses Ereignis in Ihrem Tagebuch für die Nachwelt fest. Vermutlich hatte sie Bedenken wegen der von ihr durchgeführten Enteignungen der Privatgruben vor einem französischen Gericht zu landen.
Heute sind ihre sterblichen Überreste wieder zurück in der Heimat in Blieskastel. Der Besitz der Grafschaft wurde von den Franzosen enteignet und der Gemeinde St. Ingbert übertragen, die zu diesem Zeitpunkt etwa 400 Einwohner zählte. In der historischen Betrachtung aber legten die Grafen von der Leyen und insbesondere die Gräfin Marianne von der Leyen den Grundstock für die erwähnenswerte Entwicklung der Wirtschaft und des Gemeinwesens von St. Ingbert.
(Parallelen und gewisse Ähnlichkeiten zu der heutigen Ministerin Ursula von der Leyen, die in die Dynastie einheiratete, sind nicht von der Hand zu weisen. Die von der Leyens ließen schon 1734 im St. Ingberter Eisenwerk Kanonenkugel gießen. Ursula von der Leyen blieb der Tradition ihres Namens treu und befasst sich zwangsläufig als Bundesverteidigungsministerin mit Gewehrkugeln die Läufe verbiegen.
Ihr damaliger Nachbar, der Karl II August, Herzog von Zweibrücken, ein Nebenzweig der Wittelsbacher, konnte sich gerade noch rechtszeitig durch Flucht dem Zugriff der französischen Justiz entziehen.
Ein Bauer aus St. Ingbert-Rohrbach hatte ihn rechtzeitig gewarnt. So wurde der Lauf der Geschichte wieder mal von St. Ingbert aus bestimmt.
(In Einschätzung der historischen Dimension dieser Warnaktion muss man sich die Frage stellen, welchen Lauf die Geschichte von St.Ingbert genommen hätte, wenn der Bauer aus Rohrbach einfach zuhause geblieben wäre).
Denn Herzog Karl II August Christian war für viele seiner Untertanen ein menschenverachtender Despot, den man im Volksmund treffsicher „Hundskarl“ nannte. Er hielt ausschweifend Hof und das vor allem auf Kosten seiner Untertanen. Bedingt durch den Bau des Schlosses Karlsberg in Homburg, das die Franzosen dann 1793 vollständig zerstörten, mussten sich die Pfälzer Wittelsbacher hoch verschulden und die Abgaben für die Untertanen erhöhen. Der Herzog liebte die Jagd und und organisierte unzählige Gesellschaftsjagden zur Darstellung seines Standes und Anspruches auf höhere Ämter. (Er spekulierte auf Basis der Wittelsbacher Hausverträge auf den Rang des Kurfürsten.) In der Tat verwandelte er sein Herzogtum in ein überdimensionales Jagdrevier. Die frustrierten Untertanen mussten in Fronarbeit Wildzäune bauen und sich um die zahlreichen Meuten von Hunden für die Parforcejagd kümmern. Daher der Spitzname „Hundskarl“.
Aber trotz allem: Ohne ihn, Herzog Karl II. August Christian, hätten wir heute kein „Karlsberg Bier“ (Die Biermarke Karlsberg verwendet seit jeher das Profil von Karl II August-Christian in ihrem Firmenlogo.) und vor allen Dingen keinen Staat Bayern. Denn:
Herzog Karl II. organisierte massiven Widerstand gegen das Vorhaben seines süddeutschen Verwandten, dem Kurfürsten von Bayern; die deutschen Wittelsbacher Besitzungen gegen die niederländischen Besitzungen Österreichs zu tauschen.
Ein Zustandekommen dieses Tauschgeschäftes mit Östereich hätte zur Folge gehabt, dass die Kerngebiete der Wittelsbacher in Süddeutschland, einschließlich den Herrschaften in der Pfalz, in den Besitz von Wien gekommen wären. (und die Wittelsbacher hätten sich in den Niederlanden im Gebrauch von Wohnwagen vertraut machen können.)
Diesmal waren die Preußen auf der Seite von Karl II. August, auch weil sie um den sich daraus ergebenden Machtzuwachs Österreichs besorgt waren.
Bavaria noch einmal Glück gehabt!
Karls II. August von Homburg erbte nach dem Aussterben des süddeutschen Zweiges das komplette Kurfürstentum der Wittelbacher. Nach seinem Tode übernahm sein jüngerer Bruder Maximilian Amt und Würde und wurde dann in der Folge 1806 König von Bayern, mit Ausnahme der linksrheinischen Besitzungen. Diese wurden bereits 1801 im Frieden von Luneville französisches Staatsgebiet. Damit hatten die Franzosen endlich ihr Ziel erreicht, dass Louis XIV in seinen Reunionskriegen nicht erreicht hatte: den Rhein als Ostgrenze Frankreichs. Die neuen Eroberungen teilte man in 4 Departements ein. Diese Grenzverläufe bildeten die Basis für die Gebietsverhandlungen in den Pariser Friedensverträgen, im Wiener Kongress 1814-1815 und für den Staatsvertrag zwischen der Großmacht Österreich und dem Königreich Bayern im Jahre 1816.
In der Feudalzeit, die 1792 mit dem Einmarsch der Franzosen zu Ende ging war Bayern für St. Ingbert noch nicht in Sicht.
Dort wurde nach dem Aussterben des süddeutschen Zweiges der Wittelsbacher und dem Bayrischen Erbfolgestreit, die Residenz der Bayern von Mannheim nach München gelegt. Kein Mensch hätte zu dieser Zeit gedacht, dass die Bayern einmal die Bilder ihres Königs in den Amtsstuben von St. Ingbert aufhängen würden. Aber wie die Zeit sich wandelt und das Leben so spielt…..
Groß angekündigt war es, das Public Viewing, organisiert von WSSI (Wir sind St. Ingbert e.V.), Plan Events und dem Verein für Handel und Gewerbe e.V.. Bilder von der Fanmeile in Berlin im Kopf, wo ein hunderttausendfach gebrülltes „Tooooor!!!“ das Brandenburgische erzittern lässt, fuhr ich zum „Schmelzerparkplatz“, um die gemeinschaftliche Siegestrunkenheit zu erleben. Da gab es aber schon das erste Problem. Wo parken? Der einzig größere Parkplatz in der Innenstadt war ja besetzt, wegen des Public Viewings…. . Na ja, als Fan des weltmeisterlichen Ballspiels nimmt man Einiges auf sich. Ein Parkplatz ist da ja das Geringste, wenn man nicht gerade Einkaufstaschen schleppen muss. Hm, aber was machen die ganzen Kunden der Geschäfte in der Kaiserstraße jetzt? Tragen die ihre Einkäufe so lange die Spiele der Nationalmannschaft auf dem Schmelzerparkplatz gezeigt werden, also fast einen Monat lang, auch bis zum Parkplatz an der Kohlenstraße? Oder fahren die lieber gleich ins Kaufland?
Nun gut, nicht mein Problem. Wie gesagt, ich trottete vor mich hin und traf doch glatt zur abendlichen Stunde kurz vor dem Zugang zum Fussballtempel einen guten alten Bekannten. Der wollte gerade vor dem „Lärm“ flüchten, hatte aber Pech. Er verriet mir, dass die Veranstalter den Anwohnern nicht Bescheid gesagt hatten, und so stünden nun Container vor der Garage, in der sich sein Auto befände. Ich wollte ihn zum Bier einladen, aber er schüttelte nur den Kopf und verabschiedete sich in Richtung Bahnhof. Er wollte lieber gleich zu seinen Enkelkindern reisen, da er auf seine Nachfrage bei der Stadtverwaltung, wie lange die Veranstaltungen gehen durften, keine verbindliche Auskunft bekam – sie wussten es nicht.
Vorbei an den weißen Planen, die dem Public Viewing wahrscheinlich Sichtschutz geben sollten, traf ich am Ort des Geschehens ein. Nein, keine Massen. Stattdessen unregelmäßig besetzte Biergarnituren und besser gefüllte „Logen“ für die „Hautevolee“ von St. Ingbert. Bis zu 1600 Euro soll man für einen solchen, „erhöhten“ Sitzplatz zahlen, hatte ich zuvor gehört. Allein das war es wert gewesen, sich das Ganze anzuschauen. Aber irgendwas war nicht in Ordnung mit der Veranstaltung. Viele Sponsoren, kaum Zuschauer, kein Parkplatz, Scheisswetter, verärgerte Anwohner und Null Stimmung. Vielleicht war auch einfach nichts daran in Ordnung.
Ich jedenfalls entschied mich zur Rückreise auf die Couch. Hat sich gelohnt: Im Trocknen ließ sich Schweinis Tor ganz ausgezeichnet bejubeln.
Wie der 1. FC Saarbrücken soeben in einer Pressemitteilung bekannt gab, ist da, was sich viele Fans erhofften, nun Wahrheit geworden: Patrick Schmidt, einst unter Fuat Kilic nach Homburg abgeschoben, kehrt zu seinem FCS zurück.
„Wir konnten Patrick aufgrund seiner emotionalen Bindung an den 1. FC Saarbrücken von einer Rückkehr überzeugen. Er wird ein wichtiger Bestandteil unserer neuen Mannschaft sein. Wir sind überzeugt davon, dass wir hier noch viel Freude an und mit ihm haben werden. Patrick bringt immer vollen Einsatz und hat seine Qualitäten in den vergangenen Jahren deutlich bewiesen. Es ist schön, ihn wieder beim FCS zu begrüßen“, so Marcus Mann.
Schmidt stammt gebürtig aus Homburg und landete über den SV Webenheim, die SpVgg
Einöd-Ingweiler und den FC Palatia Limbach im Sommer 2006 bei den Blau-Schwarzen. Drei Jahre später folgte dann der Schritt raus aus dem Saarland, in die Jugendabteilung des VfB Stuttgart. Nach drei Spielzeiten bei den Schwaben schloss sich Schmidt dem FC Schalke 04 an und agierte fortan in der Regionalliga West. Anfang 2014 ging es dann erstmals zurück zum FCS, gefolgt von zwei Spielzeiten beim FC Homburg, in denen er in 37 Partien 23 Treffer für die Saar-Pfälzer in der Regionalliga Südwest markierte.
„Das Präsidium hat mir vor zwei Jahren den Wunsch erfüllt, mich sportlich anders orientieren zu können. Mir ging es damals um Vertrauen in meine Entwicklung. Ich hatte zwei gute Spielzeiten in Homburg und konnte wichtige Erfahrungen sammeln. Dafür will ich Jens Kiefer und allen handelnden Personen danken. Es gab einige Anfragen. Hier habe ich ganz klar gespürt, dass die Verantwortlichen mich sehr gerne wieder beim FCS sehen würden. Ich freue mich jetzt wahnsinnig erneut hier zu sein. Ich bin überzeugt, mit dem Neustart kann etwas Tolles entstehen“, so Schmidt.
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