Der Versandanbieter www.eglobalcentral.de macht durch sehr günstige Angebote im Bereich von Fotozubehör und Unterhaltungselektronik auf sich aufmerksam. Gezahlt werden muss per Vorkasse. Und das hat einen für den Kunden einen gravierenden Nachteil: Wenn nicht geliefert wird, ist das Geld weg. Wir erleben gerade einen solchen Fall, den wir hier einmal öffentlichen machen möchten:
Als Pressemitarbeiter schleppt man meistens diese schweren Spiegelreflexkameras mit sich herum. Nun wollten wir einmal testen, ob mit dem zur Kleinbildkamera aufgemotzten Handy namens Samsung Galaxy k Zoom Fotos in akzeptbler Qualität erstellt werden können, die für den Printsektor ausreichen. Nach kurzer Internetrecherche fanden wir ein günstiges Angebot des Versandanbieters www.eglobalcentral.de, der damit wirbt, seine Produkte aus England zu versenden, womit Zollgebühren und lange Wartezeiten also kein Thema sein sollten. Prima! Der Entschluß war schnell gefasst und das Gerät für 259,99 Euro zuzüglich der Option „Versicherter Economy Express Versand“ für 5,20 Euro, also zu einem Gesamtpreis von 265.19 bestellt (151002_Bestellung) und umgehend mittels paypal bezahlt. Das war sicherlich etwas waghalsig, da der Shop uns bisher völlig unbekannt war, aber immerhin gab das Impressum eine Adresse in Deutschland mit einem deutschennamigen Geschäftspartner an.
Wie auch immer, am 6.10. traf die Nachricht ein, dass unsere Handykamera verschickt worden sei: 151006_Versandbenachrichtigung. Es dauerte ein paar Tage, bis das Paket dann tatsächlich unter der angegebenen Nummer zu sehen war. Am 10.10.2015 soll es jedenfalls deutschen Boden erreicht haben. Und seither passierte nichts mehr. Auf eine Nachfrage am Morgen des 15.10.unsererseits erhielten wie – entgegen der Statusmeldung der übermittelten Versandnummer – die Nachricht, „Ihre Bestellung wird vorrausichtlich heute am 15.10.2014 bei Ihnen ankommen. “ 151015_Ankuendigung_der_Lieferung. Die Lieferung erfolgte natürlich nicht. Den entsprechenden Hinweis unsererseits beantwortete der „Support“ von eglobalcentral folgendermaßen:
„Wir haben Ihren Fall, an den Kurier weitergegeben, nachdem wir festgestellt haben, das sich die Lieferung, seit dem 10.10.2015, nicht mehr Aktualisiert hat. Sobald wir den Verbleib, Ihrer Ware festgestellt haben, werden wir Sie kontaktieren, der Vorfall wird untersucht.“ 151015_Kurier
Nachdem einige Tage weiterhin nichts passierte und auch DPD uns nicht weiterhelfen wollte, da nur der Versender legitimiert sei, etwas zu erfahren, kam am 19.10.2015 die letzte Mitteilung von eglobalcentral in dieser Sache:
„Wir warten zurzeit noch immer auf die Antwort vom Kurier, auch nach mehrfachen anschreiben von uns, erhalten wir die Nachricht das der Vorfall noch untersucht wird.“ 151019_bleiben_dran
Wir arbeiten übrigens seit etwa 10 Jahren mit DPD zusammen. Es ist bis dato bei uns noch nicht vorgekommen, dass man den Status eines Pakets nicht ermitteln konnte. Wir hatten darüber hinaus den Eindruck, bei dem Gespräch mit der Sacharbeiterin an der Hotline, dass dort schon klar war, was mit dem Paket passiert ist. Man durfte es uns nur nicht sagen und verwies uns deshalb an den Verkäufer. Weil das Ganze doch mehr als zwielichtig rüberkam, stellten wir am 19.10. bei Paypal einen Antrag auf Käuferschutz. 151019_Antrag_auf_Kaeuferschutz
Zwischenzeitlich fanden wir heraus, dass als der „admin-c“ der Domain www.eglobalcentral.de überraschenderweise eine GmbH aus Friedrichsthal eingetragen wurde, deren Geschäftsführerin darüber hinaus von Beruf Rechtsanwältin ist. webwhois_ www.denic. Ein Anruf bestätigte, dass Frau Frisch diese Domain registriert hat, weil der chinesische Kunde keinen Wohnsitz in Deutschland habe und deshalb diese Domain nicht auf sich eintragen dürfe. Sie zeigte sich freundlich und kooperativ und bat uns, den Vorgang an Sie per E-mail zu senden. Sie würde es weiterleiten. Eine Reaktion von Seiten eglobalcentral.de erfolgte jedoch nicht.
Am 3.11. kam von Seiten paypal die Information, dass man weitere Informationen vom Verkäufer angefragt habe. 151103_paypal_Anforderung_informationen. Und schließlich am 15.11. folgte dann die Nachricht, dass der Fall geschlossen wurde, und zwar weil der Verkäufer eine Nachvervollgungsnummer geliefert habe, aus der hervorginge, dass die Sendung geliefert worden sei:
„Nachdem Sie den Antrag auf Käuferschutz gestellt haben, hat der Verkäufer Nachverfolgungsinformationen zur Verfügung gestellt. Anhand der Nachverfolgungsnummer des Versandunternehmens konnten wir feststellen, dass die Ware geliefert wurde. Wir haben diesen Fall daher geschlossen. Wir freuen uns, dass wir Sie bei der Lösung Ihres Problems unterstützen konnten.“ 151115_paypal_Fall_geschlossen
Natürlich ist weder eine Lieferung noch irgendeine Nachricht von eglobalcentral zum Verbleib der Sendung bei uns eingegangen. Daraus schließen wir, dass entweder Paypal den an uns übermittelten Versandnachweis nicht geprüft hat oder, dass eglobalcentral dort – zum Zwecke der Täuschung – bewußt falsche Angaben hinterlegt hat, um zu verhindern, dass uns der Kaufpreis rückerstattet wird. Das nennt man wohl Betrug.
Es ist natürlich klar, dass wir in dieser Sache keine Ruhe geben werden. Schließlich geht es auch nicht nur darum, dass wir unsere 265.- Euro zurückerhalten, sondern dass es vielen hundert oder Tausend Bestellern bei eglobalcentral ähnlich ergehen könnte. Und wir sind nicht die Einzigen, die Probleme mit eglobalcentral.de haben:
Reclabox
Bei Trustpilot.com findet man erstaunlich viele Einträge, die auf Antrag von eblobalcentral.de gelöscht wurden. Neben einer ganzen Reihe positiver Bewertungen finden sich einige Einträge, bei denen ähnliche Vorgänge wie in unserem Fall zu verzeichnen sind.