1. Vorsitzender Sulzbach hilft Benin e.V.
Der Sulzer: Guten Tag, Herr Rauch. Der Verein, dem Sie vorstehen, hat in den vergangenen Jahren viel erreicht. Könnten Sie uns etwas über Ihre Aktivitäten berichten?
Volker Rauch: Gerne. Momentan haben wir 131 Patenkinder vermittelt, die durch einen monatlichen Betrag unterstützt werden. Darüber hinaus konnten wir den Bau von vier Kindergärten und vier Schulen bewerkstelligen. Wir haben ein Krankenhaus und Gesundheitszentren mit Zahnarztstühlen und Röntgenapparaten, Inkubatoren und Betten, Entbindungsbett sowie allgem. med. Materialien eingerichtet. Im Moment sind wir dabei, den Bau eines weiteren Kindergartens und einer weiteren Schule zu planen. Mittlerweile ist es uns gelungen den Schülerstand von über 80 Kinder pro Klasse in einigen Bereichen auf 60 und weniger Kinder zu bringen.
Der Sulzer: Wie organisieren Sie die Umsetzung dieser Projekte? Es sind schließlich viele Tausend Kilometer bis nach Westafrika.
Volker Rauch: Zunächst einmal werden wir von den kommunalen Behörden und den entsprechenden Ministerien sehr gut vor Ort unterstützt. Jeder Projektleiter hat seine Ansprechpartner, mit deren Hilfe er die einzelnen Schritte bespricht und umsetzt. Darüber hinaus fahren wir wenigstens einmal im Jahr -auf eigene Kosten- nach Bassila, besprechen uns mit den Behörden und Ministerien und schauen uns die gemachten Fortschritte an. Wir fahren auch regelmäßig die schon etwas älteren Projekte ab, um beispielsweise zu sehen, in welchem Zustand die Gebäude sind. Da haben wir bisher keine negativen Überraschungen erlebt. Im Gegenteil. Von der Nachhaltigkeit unserer Projekte konnten wir uns überzeugen und waren doch erstaunt, wie gut die von uns erbauten Gebäude instand gehalten wurden.
Der Sulzer: Im Mai haben Sie den Europapreis 2015 in Saarbrücken überreicht bekommen.
Volker Rauch: Dabei handelt es sich um den Sonderpreis Entwicklungspartnerschaften, den wir für das Projekt „Berufsausbildung in Benin“, das eine erfolgreiche Weiterentwicklung der fortwährenden Projekte im Rahmen der Kinderpatenschaften ist, erhalten haben. Zwei Kinder aus diesem Projekt haben Ihre Berufsausbildung bereits erfolgreich abgeschlossen. Darauf sind wir sehr stolz.
Der Sulzer: Ein Hilfsprojekt wie Ihres steht und fällt ja mit dem Spendenaufkommen. Sehen Sie angesichts der Flüchtlingswelle Probleme auf Sie zu kommen?
Volker Rauch: Natürlich ist uns die momentane Situation der auf uns, hier in Deutschland , aufkommenden Probleme die durch die Flüchtlingswelle, enstehen bekannt und wir sind der Meinung, dass diesen Menschen geholfen werden muss.
Abgesehen davon, können wir aber die Hilfe, die wir nach Benin , Bassila geben nicht beenden. Wir versuchen ja mit unserer Hilfe gerade die Probleme, die dazu beitragen, dass die Menschen nach Europa kommen, abzumildern, indem wir für die Landbevölkerung den Weg zur Bildung öffnen.
Der Sulzer: Vielen Dank für das Gespräch.