Am 12. Oktober jährt sich zum 81. Mal der Todestag von Willi Graf, einem mutigen Widerstandskämpfer der studentischen Bewegung „Weiße Rose“, der gegen das nationalsozialistische Regime kämpfte. Willi Graf, der in Saarbrücken aufwuchs, wurde 1943 im Alter von 25 Jahren vom NS-Regime hingerichtet. Ein Gedenkstein auf dem Alten Friedhof St. Johann in Saarbrücken erinnert an sein Leben und seinen Einsatz gegen die nationalsozialistische Gewaltherrschaft.
Der Saarpfalz-Kreis, der Träger des nach ihm benannten Berufsbildungszentrums in St. Ingbert ist, würdigt sein Andenken. Landrat Dr. Theophil Gallo hebt die Bedeutung von Grafs Engagement hervor und erinnert an die schwierigen Umstände, unter denen er und seine Mitstreiter, darunter die Geschwister Hans und Sophie Scholl, agierten. Die Flugblattaktion am 18. Februar 1943 in der Münchener Ludwig-Maximilians-Universität führte zu Grafs Verhaftung durch die Gestapo, und am 19. April desselben Jahres wurde er vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt.
„Willi Graf zeigte trotz schwerer Folter einen unerschütterlichen Widerstandsgeist“, betont Dr. Gallo. „Er gab keine weiteren Namen preis und schützte damit seine Mitstreiter, die ebenso an eine freie und friedliche Zukunft glaubten.“ Grafs Mut und sein Glaube an ein friedliches Miteinander bleiben ein Vermächtnis, das auch in der heutigen Zeit, angesichts aktueller Konflikte, eine besondere Bedeutung hat.
Im November 1946 wurden die sterblichen Überreste Willi Grafs nach Saarbrücken überführt und auf dem Alten Friedhof St. Johann beigesetzt. Dort befindet sich seit 2009 eine Gedenkstätte, die Besucher über sein Leben und sein Wirken informiert. Die Gedenkstätte ist im Oktober täglich von 8 bis 18 Uhr zugänglich.