In Saarbrücken wurden kürzlich die Preisträgerinnen und Preisträger des Dietrich-Oppenberg-Medienpreises geehrt. Dieser Preis, der von der Stiftung Lesen und der Stiftung Presse-Haus NRZ vergeben wird, würdigt journalistische Beiträge, die die Bedeutung des Lesens in der heutigen Gesellschaft thematisieren. Der mit insgesamt 6.000 Euro dotierte Preis ging an vier Journalistinnen und Journalisten, deren Arbeiten sich mit verschiedenen Aspekten rund um das Lesen auseinandergesetzt haben.
Vielseitige Themen rund um das Lesen
Den ersten Platz belegte Judith Liere mit ihrem Artikel „Korrekte Story“, der in der ZEIT erschienen ist. In ihrem Beitrag porträtiert Liere die Bestsellerautorin Sarah Sprinz und beleuchtet das oft unterschätzte New-Adult-Genre, das vor allem durch Liebesromane geprägt ist. Sie schafft es, diesem Genre eine neue Tiefe zu verleihen und sowohl Kenner als auch Neulinge gleichermaßen anzusprechen.
Der zweite Preis ging an Dirk Asendorpf für seine Reportage „E-Books ausleihen – Warum Verlage und Bibliotheken um die Onleihe streiten“. In seinem Beitrag für SWR2 beleuchtet er den Konflikt zwischen Verlagen und Bibliotheken bezüglich der E-Book-Onleihe. Asendorpf schildert die verschiedenen Standpunkte auf verständliche und spannende Weise, ohne jedoch eine endgültige Lösung für dieses komplexe Thema anzubieten.
Maren Wurster erhielt den dritten Preis für ihren Beitrag „Die schönsten Bs des Universums“, der auf ZEIT ONLINE erschienen ist. Darin beschreibt sie die Schreibversuche ihres Sohnes und hinterfragt die Strukturen des deutschen Schulsystems. Auf eine unterhaltsame Weise wirft Wurster einen kritischen Blick auf die Anforderungen an Kinder, sich in das System einzuordnen, ohne dabei Lehrkräfte zu verurteilen.
Sonderpreis für Auseinandersetzung mit Künstlicher Intelligenz
Der Sonderpreis ging an Quentin Lichtblau für seinen Artikel „Ein Autor schafft sich ab“, der im Spiegel veröffentlicht wurde. Lichtblau gibt in seiner Reportage einen faszinierenden Einblick in die Welt der künstlichen Intelligenz und zeigt die Herausforderungen auf, die durch den Einsatz von KI im kreativen Schreibprozess entstehen. Dabei bleibt er ein überzeugender Verfechter der menschlichen Kreativität.
Würdigung durch prominente Vertreter
Die Preisverleihung wurde von der KMK-Präsidentin und saarländischen Bildungsministerin Christine Streichert-Clivot moderiert. Sie betonte in ihrer Rede die Bedeutung des Lesens in einer zunehmend digitalisierten Welt. Der Preis solle das Engagement der Journalistinnen und Journalisten hervorheben, die durch ihre Arbeit die Lese- und Medienkompetenz fördern.
Heinrich Meyer, Vorstand der Stiftung Presse-Haus NRZ, und Dr. Jörg F. Maas, Hauptgeschäftsführer der Stiftung Lesen, überreichten die Preise. Beide betonten die zentrale Rolle des Lesens für die persönliche und gesellschaftliche Entwicklung. Vor dem Hintergrund beunruhigender Bildungsergebnisse sei es besonders wichtig, das Lesen zu fördern.
Über den Dietrich-Oppenberg-Medienpreis
Der Dietrich-Oppenberg-Medienpreis wird jährlich von der Stiftung Lesen und der Stiftung Presse-Haus NRZ vergeben und ehrt herausragende journalistische Arbeiten, die sich mit dem Thema Lesen befassen. Der Preis erinnert an den 2000 verstorbenen Dietrich Oppenberg, Gründer und langjähriger Herausgeber der NRZ Neue Ruhr Zeitung/Neue Rhein Zeitung. Weitere Informationen finden sich auf den Webseiten der Stiftungen.