Mittwoch, November 20, 2024
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FDP Saar fordert aktiven Beitrag der Landesregierung zum Grenzschutz

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Die saarländische FDP appelliert an die Landesregierung, sich stärker in den Prozess zur Unterbindung illegaler Migration nach Deutschland einzubringen. Dies erklärte Angelika Hießerich-Peter, stellvertretende Landesvorsitzende der FDP Saar, angesichts des gescheiterten Gesprächs zwischen der Bundesregierung und der CDU in Berlin. Die FDP Saar sieht das Risiko, dass durch zu lange Diskussionen notwendige Maßnahmen verzögert werden.

Laut Hießerich-Peter sei es unzureichend, nur auf die besondere geografische Lage des Saarlandes hinzuweisen, das zwei direkte Landesgrenzen zu Frankreich und Luxemburg hat. Die Region sei wirtschaftlich stark von offenen Grenzen und einem reibungslosen Pendlerverkehr abhängig. Es bedürfe daher lösungsorientierter Gespräche und Maßnahmen.

Ein Vorschlag aus der Industrie und Logistik-Branche sieht vor, separate Fahrspuren an den Grenzen zu Luxemburg und Frankreich einzurichten, um den Grenzverkehr zu erleichtern und die Arbeit der Grenzbeamten zu unterstützen. Die FDP fordert die saarländischen Minister für Inneres und Wirtschaft, Reinhold Jost und Jürgen Barke, auf, sich mit relevanten Akteuren der Region, einschließlich der großen Arbeitgeber, an einen Tisch zu setzen, um umsetzbare Lösungen zu finden.

Darüber hinaus betont die FDP die Notwendigkeit einer engen Zusammenarbeit mit den Behörden in Frankreich und Luxemburg, um gemeinsam gegen illegale Migration vorzugehen. Hießerich-Peter unterstrich abschließend, dass es nicht ausreiche, Probleme nur zu benennen. Die Landesregierung müsse aktiv an praktikablen Lösungen arbeiten und diese entschlossen umsetzen.

Bund fördert saarländische Musikvereine mit knapp 20.000 Euro

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Drei saarländische Musikprojekte erhalten eine finanzielle Unterstützung aus dem Amateurmusikfonds. Die Musikvereine Lauterbach und Rheingold Großrosseln sowie der Orchesterverein Hostenbach dürfen sich über eine Förderung von insgesamt 19.883 Euro freuen. Diese Mittel stammen aus einem Fonds, der im November 2022 vom Deutschen Bundestag ins Leben gerufen wurde, um Amateurmusikprojekte zu unterstützen.

Oliver Luksic, Bundestagsabgeordneter der FDP für das Saarland, begrüßte die Entscheidung der Jury: „Es freut mich sehr, dass drei saarländische Projekte ausgewählt wurden. Besonders nach der Corona-Pandemie ist diese Unterstützung für die Vereinslandschaft von großer Bedeutung. Vereine tragen maßgeblich zum gesellschaftlichen Zusammenhalt in den Kommunen bei und fördern das soziale Miteinander.“

Die Fördermittel sollen dazu beitragen, das Ehrenamt zu stärken und Traditionen zu bewahren. Viele der geförderten Vereine blicken auf eine lange Geschichte zurück, manche bestehen bereits seit über 100 Jahren. Luksic betonte, dass der Verlust solcher Vereine eine erhebliche Lücke in der Gesellschaft hinterlassen würde.

Der Amateurmusikfonds, der Teil des Haushaltsplans 2024 ist und mit 4,6 Millionen Euro ausgestattet wurde, richtet sich an Chöre und Orchester in ganz Deutschland, die zuvor vom Bundeskulturfonds ausgeschlossen waren. Mit dieser Förderung soll sichergestellt werden, dass die Amateurmusikszene auch in Zukunft eine wichtige Rolle im kulturellen Leben der Kommunen spielt.

L 112 – Brückenarbeiten an der Hauptstraße in Illingen

Ab Freitag, den 13. September 2024, wird der Landesbetrieb für Straßenbau (LfS) eine Brücke an der L 112 in Illingen (Landkreis Neunkirchen) instand setzen. Das betroffene Bauwerk („BW 523“) befindet sich an der Hauptstraße in unmittelbarer Nähe zum Gelände der Burg Kerpen. Während der Arbeiten wird der Verkehr per Ampelanlage an der Baustelle vorbeigeführt. 

Die Bauzeit beträgt voraussichtlich 10 Wochen. Der LfS rechnet mit Verkehrsstörungen. Den Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmern wird empfohlen, auf die Verkehrsmeldungen zu achten, mögliche Störungen bei der Routenplanung zu berücksichtigen und etwas mehr Fahrzeit einzuplanen.

Quelle: LfS

Bauauschuss des Sulzbacher Stadtrats behandelt Auftragsaufstockung für Straßenreparaturen

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Am 17. September 2024 wird der Bauauschuss des Sulzbacher Stadtrats Auftragsaufstockung für Straßenreparaturen über eine Vorlage der Stadtverwaltung entscheiden, die eine Aufstockung des bestehenden Auftrags an die Baufirma Peter Gross vorsieht. Die Firma wurde bereits im März 2024 mit der Reparatur von Asphaltdecken auf verschiedenen Gemeindestraßen beauftragt, und zwar für einen Betrag von 281.346,87 Euro, der im Rahmen einer öffentlichen Ausschreibung ermittelt wurde.

Da die tatsächlichen Kosten für die Arbeiten niedriger ausfielen als ursprünglich kalkuliert, bietet sich nun die Möglichkeit, den Auftrag zu erweitern und zusätzliche Straßen in die Sanierung einzubeziehen. Die Verwaltung schlägt vor, den Vertrag um etwa 50.000 Euro auf eine Gesamtsumme von rund 330.000 Euro zu erhöhen. Die Firma Peter Gross hat signalisiert, die Auftragserweiterung auf Grundlage der bestehenden Ausschreibung anzunehmen.

Zu den Straßen, die bereits im ursprünglichen Auftrag enthalten waren, sollen nun die Schützenstraße, der Liebergallshaus, die Hochstraße und der Buchenweg hinzukommen. Der Stadtrat wird nun über diese Erweiterung entscheiden.

Kindergarten Schnappach: Radonkonzentration nach Installation einer Absauganlage stark vermindert

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Im Bauausschuss des Sulzbacher Stadtrates am 17. September 2024 wird über die Radonsanierung im Kindergarten Schnappach informiert. Radon ist ein natürliches, radioaktives Edelgas, das überall vorkommt und sich in Gebäuden ansammeln kann. Es trägt maßgeblich zur natürlichen Strahlenbelastung des Menschen bei und ist nach dem Rauchen die zweithäufigste Ursache für Lungenkrebs.

Bereits 2020 nahm die Stadt Sulzbach an einem Messprogramm des Ministeriums für Umwelt- und Verbraucherschutz zur Ermittlung der Radonbelastung in Schulen und Kindergärten teil. Im Sommer desselben Jahres wurden Dosimeter im Kindergarten Schnappach ausgelegt, deren Auswertung Ende 2021 erhöhte Radonwerte im Gebäude zeigte. Der Referenzwert für die Radonkonzentration liegt bei 300 Bq/m³.

Nach einer zweiten Messung mit einem elektronischen Gerät, die Anfang 2022 durchgeführt wurde, zeigte sich, dass die Lüftung alleine das Problem nicht lösen konnte. Daraufhin wurde das Unternehmen Envisoft hinzugezogen, das sich auf Radonmessungen und -sanierungen spezialisiert hat. Im Herbst 2022 startete eine Langzeitmessung, die ergab, dass die Hauptquelle der Radonbelastung der Kriechkeller des Gebäudes war.

Ergebnisse der Messungen

Die Messungen von 2022 bis 2023 bestätigten, dass der Kriechkeller eine Radonkonzentration von 1.489 Bq/m³ aufwies, während die Werte in den Aufenthaltsräumen deutlich niedriger waren und teilweise unter dem Referenzwert lagen. Um die Belastung zu reduzieren, wurde eine Absauganlage im Kriechkeller installiert, die die Abluft nach außen leitet.

Nach der Installation der Absauganlage im Frühsommer 2023 wurden weitere Messungen durchgeführt, deren Ergebnisse im August 2024 veröffentlicht wurden. Diese zeigten, dass die Radonkonzentration in den Aufenthaltsräumen des Kindergartens nun deutlich unter dem Grenzwert liegt, teils unter 20 Bq/m³. Lediglich im Kriechkeller wurde noch ein Wert von 188 Bq/m³ gemessen, was jedoch als unbedenklich eingestuft wird.

Laut dem Sachverständigen Dr. Schütz von Envisoft sind keine weiteren Maßnahmen erforderlich, da die Radonkonzentration nun ausreichend gesenkt wurde. Insgesamt hat die Radonsanierung etwa 30.000 Euro gekostet.

Für den geplanten Neubau wurde bereits im Vorfeld mit einer möglichen Radonbelastung gerechnet, sodass entsprechende Vorkehrungen in der Planung berücksichtigt wurden.

Minister Jung lehnt geplante Schließung der Geburtshilfe in St. Wendel ab

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Die Diskussion um die geplante Verlagerung der Abteilung der Geburtenhilfe von St. Wendel nach Neunkirchen sorgt weiterhin für Spannungen. Gesundheitsminister Jung äußerte sich am Dienstag kritisch zu den Plänen der Marienhausklinik, die Geburtenabteilung bereits zum 1. Oktober 2024 zu schließen und nach Neunkirchen zu verlegen. Der Minister betonte, dass er diesen Vorschlag nicht akzeptieren werde. Die Probleme, die zur Schließung der Geburtenstation führten, wie Personalengpässe und sinkende Geburtenzahlen, seien hausgemacht und das Ergebnis der letzten Jahre.

Jung erklärte, dass er weiterhin an der Notwendigkeit festhalte, eine Geburtsklinik in St. Wendel zu erhalten, und dass dies möglich sei, wenn der Träger dies auch unterstütze. In einem Gespräch am Montag forderte er die Vertreter der Marienhausklinik auf, die Entscheidung zu überdenken und nicht übereilt Fakten zu schaffen. Die Marienhausgruppe entschied sich jedoch, die Schließung wie geplant umzusetzen.

Der Gesundheitsminister zeigte sich verärgert über diesen Schritt, insbesondere da der Klinikträger vor dem Sommer noch zugesagt hatte, nach alternativen Lösungen zu suchen. In den vergangenen zwei Jahren hatte das Ministerium erhebliche Anstrengungen unternommen, um die Geburtshilfe in St. Wendel zu unterstützen. So flossen 2023 rund 800.000 Euro und 2024 weitere 750.000 Euro an Fördermitteln in diesen Bereich.

Minister Jung steht in engem Austausch mit dem Landrat, um gemeinsam eine Lösung zu finden. Er betonte, dass die zukünftige Krankenhausplanung den richtigen Rahmen für Entscheidungen über die Zukunft der Geburtshilfe in St. Wendel darstelle. Dabei müsse eine gute medizinische Versorgung sowie eine angemessene Erreichbarkeit für die ländliche Bevölkerung im Fokus stehen.

DFB setzt Spieltage 9 bis 16 der 3. Liga fest – Sicherheitsaspekte prägen Terminierungen

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Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat die Spieltage 9 bis 16 der 3. Liga in Abstimmung mit den Sicherheitsbehörden zeitgenau terminiert. Die Anstoßzeiten aller Partien stehen nun bis zum 1. Dezember fest, darunter auch ein Wochenspieltag. Dabei hatten die Vorgaben der Sicherheitsbehörden, insbesondere in Bezug auf die Sonntagsspiele, einen erheblichen Einfluss auf die Spielansetzungen.

Sicherheitsanforderungen als zentrales Kriterium

Die Festlegung der Spieltermine basiert größtenteils auf sicherheitsrelevanten Aspekten. Besonders bei den Sonntagsspielen waren diese entscheidend, da sie entweder als zwingende Vorgaben für bestimmte Begegnungen galten oder sich aus der Kombination mehrerer Faktoren ergaben, wie etwa der zeitlichen Trennung rivalisierender Fangruppen oder paralleler Veranstaltungen am jeweiligen Spielort. Zudem wird bei den Spielen am Sonntagabend auch auf die Reisedistanzen der Fans Rücksicht genommen.

Ein Beispiel hierfür ist der 9. Spieltag: Alle drei Sonntagspartien am 6. Oktober resultieren aus sicherheitsbedingten Überlegungen. Auch das Spiel Borussia Dortmund II gegen Dynamo Dresden am Freitag, 4. Oktober, wurde entsprechend den Vorgaben der Sicherheitsbehörden angesetzt. Der FCS tritt am 6.10 um 16.30 Uhr im Ludwigspark auf Arminia Bielefeld.

Highlights der kommenden Spieltage

10. Spieltag: Nach einer zweiwöchigen Pause aufgrund der Länderspielphase eröffnet am 18. Oktober der SV Waldhof Mannheim gegen den FC Erzgebirge Aue den 10. Spieltag. Ein spannendes Aufeinandertreffen erwartet die Fans am Samstag, 19. Oktober, wenn der F.C. Hansa Rostock im Ostseestadion den Aufsteiger Alemannia Aachen empfängt. Ein weiteres Highlight ist das Duell Dynamo Dresden gegen Rot-Weiss Essen am Sonntag, gefolgt von der Partie Arminia Bielefeld gegen den VfL Osnabrück und dem Münchner Derby zwischen der SpVgg Unterhaching und dem TSV 1860 München.

11. Spieltag unter der Woche: Der 11. Spieltag wird unter der Woche ausgetragen, mit jeweils fünf Partien am Dienstag und Mittwoch (22. und 23. Oktober). Zu den Highlights zählen das Aufeinandertreffen des 1. FC Saarbrücken mit Hansa Rostock und das Spiel Erzgebirge Aue gegen Energie Cottbus am 22. Oktober. Tags darauf folgen Begegnungen wie Rot-Weiss Essen gegen den SC Verl und das Traditionsduell 1860 München gegen den VfL Osnabrück.

12. bis 14. Spieltag im gewohnten Rhythmus: Der 12. Spieltag startet am Freitag, 25. Oktober, mit der Partie FC Ingolstadt gegen Borussia Dortmund II. Bis zum 14. Spieltag bleibt es beim gewohnten Wochenend-Rhythmus, bevor die 3. Liga im November erneut in die Länderspielpause geht.

15. Spieltag: Der 15. Spieltag beginnt am 22. November mit dem Spiel FC Energie Cottbus gegen Viktoria Köln. Am Samstag, 23. November, sorgen drei spannende Begegnungen für ein attraktives Programm: Alemannia Aachen gegen 1860 München, Dynamo Dresden gegen den 1. FC Saarbrücken und Hansa Rostock gegen Arminia Bielefeld.

16. Spieltag: Arminia Bielefeld eröffnet den 16. Spieltag am Freitag, 29. November, mit einem Heimspiel gegen den FC Ingolstadt. Der letzte Auftritt dieses Spieltags findet am Sonntag, 1. Dezember, zwischen dem SV Wehen Wiesbaden und Viktoria Köln statt.

Der feste Spieltagsplan der 3. Liga

Das etablierte Spieltagsformat bleibt auch in dieser Saison unverändert. Die Spiele verteilen sich an den Wochenenden folgendermaßen:

  • 1 Spiel am Freitagabend um 19 Uhr
  • 5 Spiele am Samstag um 14 Uhr
  • 1 Spiel am Samstag um 16:30 Uhr
  • 3 Spiele am Sonntag (13:30 Uhr, 16:30 Uhr und 19:30 Uhr)

Eine Ausnahme bilden die Wochenspieltage, an denen jeweils fünf Partien dienstags und mittwochs ab 19 Uhr ausgetragen werden. Der letzte Spieltag der Saison wird, wie gewohnt, mit allen zehn Spielen zeitgleich an einem Samstag stattfinden.

Medienübertragung der 3. Liga

Alle 380 Saisonspiele der 3. Liga werden live und in voller Länge bei MagentaSport übertragen, davon 312 exklusiv. Zudem sind 68 Spiele im frei empfangbaren Fernsehen bei der ARD und ihren dritten Programmen zu sehen. Die ARD und ihre Landesrundfunkanstalten dürfen pro Wochenende bis zu zwei Spiele live übertragen. Darüber hinaus besitzen DAZN, Sky und das ZDF die Rechte, Highlights der Spiele auszustrahlen.

Mit diesen festgelegten Terminen und einem abwechslungsreichen Spielplan können sich die Fans der 3. Liga auf spannende Begegnungen in den kommenden Monaten freuen.

Die Spiele des 1. FC Saarbrücken in der Übersicht:

  • Sonntag, 6. Oktober 2024, 16:30 Uhr: 1. FC Saarbrücken – Arminia Bielefeld
  • Samstag, 19. Oktober 2024, 16:30 Uhr: VfB Stuttgart II – 1. FC Saarbrücken
  • Dienstag, 22. Oktober 2024, 19:00 Uhr: 1. FC Saarbrücken – Hansa Rostock
  • Samstag, 26. Oktober 2024, 14:00 Uhr: VfL Osnabrück – 1. FC Saarbrücken
  • Samstag, 2. November 2024, 14:00 Uhr: Erzgebirge Aue – 1. FC Saarbrücken
  • Samstag, 9. November 2024, 14:00 Uhr: 1. FC Saarbrücken – SV Wehen Wiesbaden
  • Samstag, 23. November 2024, 14:00 Uhr: Dynamo Dresden – 1. FC Saarbrücken
  • Sonntag, 1. Dezember 2024, 16:30 Uhr: 1. FC Saarbrücken – Rot-Weiss Essen

Zukunft Bulgarien – Zwei Saarländer planen ihre Auswanderung

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Wer träumt nicht davon? Ein Leben in Freiheit, ohne finanzielle Zwänge, fernab der täglichen Tretmühle. Das funktioniert nur, wenn man ordentlich etwas auf der Kante hat – oder in Bulgarien. Das kleine Land auf der Balkanhalbinsel hat sich in den vergangenen Jahren immer mehr zu einem Rückzugsort für Rentner, Aussteiger und Überdrüssige entwickelt, denen das Leben in unseren Graden zu stark reglementiert und zu teuer erscheint. Auch Melanie und Olli – sie lebt in Riegelsberg und er im Friedrichsthaler Ortsteil Maybach – haben sich lange mit dem Gedanken getragen, den Schritt zu wagen. Noch ist es zu früh, aber einen Fuß haben sie bereits drin, im Land der Thraker.

Wir treffen Olli und Melanie kurz vor der Jahreswende im Treff am Markt im bitterkalten Riegelsberg. Das Thermometer lugt kaum über die Null-Grad-Grenze hinüber. „In Braknitsa sind es heute 19 Grad“ kommentiert Olli die aktuelle Wetterlage mit einem Lächeln. Beim Blick in die trübe Riegelsberger Suppe hinter dem Fenster, erscheint die Bemerkung surreal.

Wie sind die beiden denn überhaupt darauf gekommen? Mit dem Thema Auswanderung beschäftigen sie sich schon eine Weile. Sie haben sogar in einer Folge der Auswanderer-Show „Goodbye Deutschland“ teilgenommen, wobei es um einen Job auf Mallorca ging. Bei youtube findet sich eine Menge über das Thema und so stießen sie auf Ben Jung und seine Familie, die 2016 quasi mitten in die Prairie ausgewandert sind. Der Mann aus dem Siegerland dokumentiert seither das Leben im ländlichen Bulgarien, einschließlich der Renovierungsarbeiten, der kulturellen Besonderheiten und vor allem das Alltägliche. „In Deutschland wäre es nie möglich gewesen, ein Haus zu kaufen, mit viel Land für die Tiere.“ beschreibt er seine Motivation und trifft damit den Punkt, den viele Ausländer dazu bewegt, das Land am Schwarzen Meer als Wohnstätte auszuwählen.

Motiviert reisten Olli und Melanie nach Bulgarien, verbrachten einige Tage am Strand und besuchten Ben und Lena Jung in Braknitsa, einem kleinen Dorf, das etwa 80 Kilometer östlich der ehemaligen Hauptstadt Veliko Tarnovo und 170 Kilometer westlich von Varna und dem Meer entfernt liegt. Die Umgebung gefiel den Saarländern ebenso wie die Menschen, die sich dort niedergelassen haben, darunter ein Ehepaar aus Kaiserslautern. Auch die Suche nach einem Haus erledigte sich – nach einigen anstrengenden Besuchstouren mit verschiedenen Maklerinnen – fast von allein. Ben Jung erinnerte sich daran, dass ein älterer Herr ein paar Straßen weiter sein Anwesen veräußern wollte und stellte den Kontakt her. Olli und Melanie waren Feuer und Flamme. Ohne das Haus von innen gesehen zu haben, schlugen sie zu.

Doch die Kaufabwicklung entwickelte sich zu einem endlosen Hin-und-her, was sich in stundenlangen Telefonaten mit dem Verkäufer niederschlug, wobei sich schließlich herausstellte, dass er weder der einzige Eigentümer war, noch den ursprünglich vereinbarten Preis für gegeben betrachtete. Bis alle Unterschriften vorlagen, vergingen Monate und selbst der Notartermin zog sich in der bulgarischen Sommerhitze über etliche Stunden. Ein Nervenspiel, bei dem Olli fast ausgestiegen wäre, aber Melanie übernahm die Verhandlungen und so erfüllte sich für wenige Tausend Euro der Traum vom eigenen Haus in Bulgarien.

Nun ist der Standard nicht vergleichbar mit Deutschland. Den einheimischen Eigentümern fehlte in über 40 Jahren Sozialismus und den folgenden, chaotischen Jahren bis zur Aufnahme in die EU schlicht das Geld, in ihr Anwesen zu investieren, so dass gerade die günstigen Immobilien sanierungsbedürftig sind. Aber erst einmal ging es in Braknitsa ans sprichwörtliche „Ausmisten“, bei dem die Nachbarn kräftig mithalfen.

Der schrullige Vorbesitzer machte auch noch eine Sondereinlage. Er hatte auf dem Gelände einen verkommenen Fiat Ducato stehen lassen. „In dem hing sogar ein Wespennest!“ schmunzelt Olli. Nun hatten die beiden das Fahrzeug – im Gegensatz zu den anderen Hinterlassenschaften – nicht mitgekauft, denn dazu ist in Bulgarien ein notariell beurkundeter Kaufvertrag notwendig. Sie konnten mit dem Ding auch nichts anfangen, also forderten sie den Eigentümer auf, den Ducato zu entfernen, was unflätige Schimpftiraden zur Folge hatte. Die Lösung fand schließlich der Bürgermeister: Die Karre wurde an die Straße gerollt – und fertig.

Der Plan von Olli und Melanie ist, das Haus in den kommenden Jahren ihren Vorstellungen entsprechend Stück für Stück anzupassen. Allzu eilig haben sie es nicht, denn beide haben noch schulpflichtige Kinder. Außerdem ist das Rentenalter noch weit entfernt und – auch wenn die Lebenshaltungskosten in Bulgarien deutlich geringer sind als im Saarland – Geld für Strom, Heizung, Lebensmittel braucht man auch in Braknitsa. In den Herbstferien ist der nächste Aufenthalt geplant. Wir werden das abenteuerlustige Paar bei ihrer Vorbereitung begleiten und regelmäßig darüber berichten.

Fotos von Olli und Melanie:

Heimat shoppen in Wadern feiert 10-jähriges Jubiläum

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Die Aktionstage „Heimat shoppen“ feiern ihr 10-jähriges Bestehen und laden am 13. und 14. September 2024 in der Stadt Wadern dazu ein, regionale Einzelhändler, Handwerker und Dienstleister zu unterstützen. Ziel der Initiative ist es, das Bewusstsein der Menschen für die Bedeutung des lokalen Handels, der Gastronomie und der Dienstleistungen vor Ort zu schärfen. Kunden haben an diesen Tagen die Möglichkeit, die Vielfalt der regionalen Angebote zu entdecken und mit ihrem Einkauf aktiv zur Stärkung ihrer Heimatregion beizutragen.

Die Bedeutung von „Heimat shoppen“ für die Region

Mit jedem Einkauf in den lokalen Geschäften unterstützen die Menschen nicht nur ihre eigene Lebensqualität, sondern auch die wirtschaftliche Stabilität ihrer Region. Regionale Betriebe schaffen Arbeitsplätze, bieten Ausbildungsplätze für Jugendliche und fördern die Gemeinschaft durch die Unterstützung von Veranstaltungen und Vereinen. Vor allem im Bereich der Lebensmittelversorgung spielen regionale Produkte eine große Rolle. So tragen der wöchentliche Frischmarkt am Freitag sowie die Angebote der lokalen Lebensmittelhändler und Hofläden wesentlich zur Versorgung der Stadt Wadern bei.

Beteiligte Betriebe und Aktionen

Auch in diesem Jahr beteiligen sich zahlreiche Geschäfte und Dienstleister an den Aktionstagen in Wadern. Zu den Teilnehmern gehören:

  • Hair Design Susanne Regert: Ein Friseursalon, der sich auf individuelle Haarpflege und moderne Frisurentrends spezialisiert hat.
  • Fun City Wadern: Ein Freizeitanbieter, der für Unterhaltung und Spaß für Groß und Klein sorgt.
  • Bücherhütte Wadern: Hochprämierter Buchladen, der eine breite Auswahl an Büchern und Schreibwaren für alle Altersgruppen anbietet.
  • Blumen Klatschmohn: Ein Blumenladen, der mit kreativen Blumendekorationen für besondere Anlässe sorgt.
  • Treff am Markt: Ein beliebter Treffpunkt im Herzen der Stadt, der kulinarische Genüsse und gemütliche Atmosphäre verbindet.
  • Forst- und Gartengeräte Wilhelm: Ein Fachgeschäft für Garten- und Forstgeräte, das Hobbygärtner und Profis mit hochwertigen Produkten versorgt.
  • Lisa’s Tierbedarf: Der Anlaufpunkt für alle Tierfreunde, mit einer großen Auswahl an Futter und Zubehör für Haustiere.
  • Restaurant Dompropst und Feinkostmanufaktur Gewürz-Genuss: Ein Restaurant, das regionale Küche und handgefertigte Feinkostprodukte bietet.

Stärkung des lokalen Handels und der Gemeinschaft

Die Aktion „Heimat shoppen“ hat sich in den vergangenen zehn Jahren zu einem wichtigen Bestandteil des regionalen Handels entwickelt. Durch die direkte Unterstützung der Betriebe tragen die Menschen dazu bei, dass lokale Unternehmen erhalten bleiben und weiterhin einen positiven Beitrag zum Gemeinschaftsleben leisten. Die Veranstaltung bietet eine ideale Gelegenheit, die Vielfalt der heimischen Wirtschaft kennenzulernen und sich mit den regionalen Produkten und Angeboten vertraut zu machen.

DGB Saarland und Arbeitskammer begrüßen neues Personalvertretungsgesetz: Mehr Mitbestimmung und Teilhabe im öffentlichen Dienst

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Der DGB Saarland und seine Mitgliedsgewerkschaften haben den Entwurf des neuen saarländischen Personalvertretungsgesetzes (SPersVG) als wichtigen Schritt zur Stärkung der Mitbestimmung im Öffentlichen Dienst gewürdigt. Gemeinsam mit der Arbeitskammer des Saarlandes loben sie die Modernisierung des Gesetzes, das insbesondere auf die veränderten Anforderungen der heutigen Arbeitswelt eingeht. Mit der Novellierung soll die Mitbestimmung der Personalräte erheblich ausgeweitet und gleichzeitig den Herausforderungen der digitalen Arbeitswelt Rechnung getragen werden.

Mehr Demokratie und Mitbestimmung im öffentlichen Dienst

Jörg Caspar, Vorstandsvorsitzender der Arbeitskammer des Saarlandes, unterstrich die Dringlichkeit der Novellierung: „Es ist im Sinne aller saarländischen Arbeitnehmer*innen wichtig und notwendig, das in die Jahre gekommene SPersVG an die heutige Arbeitswelt anzupassen. Mitbestimmung als gelebte Demokratie am Arbeitsplatz kann nur funktionieren, wenn die rechtlichen Rahmenbedingungen den notwendigen Handlungsspielraum gewährleisten.“ Das neue Gesetz bietet eine Stärkung der Mitbestimmung und sorgt dafür, dass das Land als guter Arbeitgeber weiterhin erfolgreich agieren kann.

Stärkung der Mitbestimmungsrechte durch Allzuständigkeit und Digitalisierung

Eine der entscheidendsten Neuerungen im neuen Gesetzesentwurf ist die Einführung der sogenannten „Allzuständigkeit“. Diese schließt bisherige Beteiligungslücken und erweitert die Mitbestimmungsmöglichkeiten der Personalräte erheblich. Timo Ahr, stellvertretender DGB-Bezirksvorsitzender für Rheinland-Pfalz und das Saarland, zeigte sich erfreut über die Regelung: „Die Allzuständigkeit ist ein großer Erfolg, der den Personalräten mehr Handlungsspielraum gibt.“ Darüber hinaus berücksichtigt der Gesetzesentwurf die fortschreitende Digitalisierung. So sind künftig Personalratssitzungen, Beschlussfassungen und Personalversammlungen als Video- oder Telefonkonferenzen möglich, was die Mitbestimmung in Zeiten von Homeoffice und mobiler Arbeit deutlich erleichtert.

Weitere zentrale Neuerungen: Freistellungen und Wahlrechte

Auch die Freistellungsgrenzen für Personalräte werden verbessert. Schon ab 150 Wahlberechtigten soll ein Personalratsmitglied im Umfang der Hälfte einer Vollzeitbeschäftigung freigestellt werden können. Besonders positiv bewerteten die Gewerkschaften die Abschaffung der Altersgrenze für das Wahlrecht bei Auszubildenden. Nun dürfen auch Jugendliche unter 18 Jahren den Personalrat wählen.

Gleichstellung und Inklusion im Fokus

Ein weiterer wichtiger Fortschritt liegt in der verstärkten Förderung der Gleichstellung sowie der Inklusion von Menschen mit Behinderungen. In § 76 des neuen Gesetzes wird die Teilhabe behinderter Menschen sowie ihnen gleichgestellter Personen am Arbeitsleben umfassend geregelt. Caspar betonte: „Diese Regelungen tragen dazu bei, dass eine gleichberechtigte Teilhabe aller Geschlechter und Menschen mit Beeinträchtigungen gewährleistet wird.“

Neue Kompetenzen für die Einigungsstelle

Eine überarbeitete Regelung betrifft die Entscheidungskompetenz der Einigungsstelle. Hier werden die Vorgaben des Bundesverfassungsgerichts von 1995 umgesetzt, was die Handlungsfähigkeit der Personalvertretungen weiter stärkt. Thomas Müller von ver.di begrüßte diesen Fortschritt und betonte, dass die gewerkschaftlichen Forderungen weitgehend in den Gesetzesentwurf eingeflossen seien.

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