„Stormwind“ heißt die Ensdorfer Gaststätte, in dem das Bündnis Sarah Wagenknecht heute seine Listenaufstellung für die Bundeswahl durchführte. Viele bekannte Gesichter aus den Zeiten der LINKEn flankierten die Veranstaltung, darunter natürlich die BSW Vorsitzende an der Saar, Astrid Schramm, und der ehemalige Abgeordnete Jochen Flackus. Oskar Lafontaine war ebenfalls anwesend und gab den etwa 30 anwesenden Parteimitgliedern zum Start einen politischen Impuls, wobei er die bekannten Standpunkte zur Friedens- und Wirtschaftspolitik vortrug.
Danach wurde gewählt, wobei alle fünf Listenplätze ohne Gegenkandidat/in mindestens 85 Prozent auf sich vereinen konnte. Als Spitzenkandidatin schickt das Bündnis Desirée Kany ins Rennen, die mit 91% ein überzeugendes Ergebnis erreichte. Dahinter rangieren Sascha Sprötge aus Dillingen und der Student Jean-Luc Wagner.
Nach der Wahl führten wir ein Interview mit der Spitzenkandidatin Desirée Kany:
saarnews: Guten Tag, Frau Kany! Welches Ziel haben Sie sich denn gesetzt für die Bundestagswahl gesetzt?
Desirée Kany: Ich will mich natürlich für die Menschen im Saarland oder für das Saarland allgemein einsetzen, aber ich habe ja auch gerade bei meiner Rede schon Sachen angesprochen, das heißt, wichtige Themen wie die Friedenspolitik, die Friedensdebatte, die aktuell ja in Deutschland und in Europa aktuell ist. Und natürlich für einen starken Sozialstaat und eine intelligente Wirtschafts- und Energiepolitik. Dafür will ich mich einsetzen.
saarnews: Sie haben am Ende Ihrer Rede gesagt, Sie möchten in Berlin auch etwas für das Saarland bewirken. Was stellen Sie sich darunter vor?
Desirée Kany: Gerade im Saarland ist ja die Wirtschaftslage relativ prekär. Also im Saarland hängen über 30.000 Arbeitsplätze an dem Verbrennermotor und in der EU wurde das Verbrennerverbot ab 2035 beschlossen. Und das heißt, viele Menschen haben jetzt schon Angst, ihre Jobs zu verlieren und ZF hat ja schon angekündigt, in den nächsten Jahren einige Stellen abzubauen. Das heißt, wir müssen uns auf jeden Fall gegen dieses Verbrennerverbot entgegensetzen und wollen halt, dass das aufgehoben wird.
saarnews: Welche Chancen würden Sie Ihrer Partei insgesamt ausrechnen für diese Bundestagswahl?
Desirée Kany: Die Menschen haben das Vertrauen in die etablierten Parteien, in die Opposition und die Regierung verloren. Und ja, ich denke, die Menschen werden sich glaubwürdigeren neuen Parteien zuwenden in der nächsten Zeit. Und wir haben ja schon hier im Saarland ein sehr gutes Ergebnis in der Europawahl erhalten. Und deshalb bin ich sehr zuversichtlich, dass wir auch den Einzug in den Bundestag schaffen werden.
saarnews: Ist dieses Europawahlergebnis auch Ihre persönliche Messlatte?
Desirée Kany: Natürlich würde ich mich freuen, wenn noch mehr Menschen sich dazu entscheiden, uns zu wählen und ich bin zuversichtlich, dass wir das schaffen werden.