In der Saarbrücker Buchhandlung Bock & Seip fand am gestrigen Abend eine besondere Buchvorstellung statt. Im Mittelpunkt stand das Werk „Wie wir morgen leben wollen“, herausgegeben von Werner Schreiber. Neben dem Herausgeber und der Gastgeberin Dörte Heinrich war auch der Saarbrücker Oberbürgermeister Uwe Conradt als Gastredner anwesend, um das Thema zu bereichern.
Ein bewegter Lebenslauf und eine klare Botschaft
Aus der Vorstellung von Dörte Heinrich erfuhren die zahlreichen Zuschauer mehr über die erstaunliche Biographie von Werner Schreiber: Gelernter Betonbauer, promovierter Sozialwissenschaftler, Mitglied des Deutschen Bundestages, Minister in Sachsen-Anhalt und Träger des Bundesverdienstkreuzes erster Klasse. Es ist uns eine große Ehre, Werner Schreiber heute hier zu haben. Sein Werdegang und seine politischen Erfahrungen sind beeindruckend.“
Schreiber selbst nutzte die Gelegenheit, um die zentrale Fragestellung des Buches zu erläutern: Wie wollen wir als Gesellschaft in Zukunft leben? „Menschen haben sich schon immer gefragt, was die Zukunft bringt, doch niemand kann sie voraussehen. Es liegt in unserer Verantwortung, die Richtung zu bestimmen“, sagte der gebürtige Saarbrücker.
Politische und gesellschaftliche Herausforderungen
Schreiber betonte die Bedeutung von Chancengerechtigkeit, Umweltschutz und Sicherheit in einer immer komplexeren Welt. In seinem Buch widmeten er und viele weitere prominente Autoren sich diesen und weiteren Themen, darunter auch Fragen zu Demokratie, sozialer Absicherung und der Rolle der Bundeswehr. Besonders wichtig war ihm die Botschaft, dass „alles mit allem zusammenhängt“. Er hob hervor, dass aktuelle Probleme wie Krieg, Fluchtbewegungen und wirtschaftliche Unsicherheiten eng miteinander verknüpft seien.
Zum Abschluss seines Vortrages verwies Werner Schreiber auf die Bedeutung sozialer Medien und künstlicher Intelligenz und zeigte sich besorgt über deren Einfluss auf die Gesellschaft: „Die sozialen Medien haben heute einen riesigen Einfluss auf die öffentliche Meinung, und jetzt kommt auch noch die künstliche Intelligenz hinzu. Ich bin gespannt, was das für unsere Gesellschaft bedeuten wird.“ Dabei warnte er vor einer Zukunft, in der diese Technologien stärker zur Manipulation als zur Aufklärung beitragen könnten.
Die Einschätzung des Oberbürgermeisters
Oberbürgermeister Uwe Conradt lobte in seinem Grußwort die Tiefe und Breite der Themen, die im Buch behandelt werden: „Es war spannend, in meinem Urlaub dieses Buch zu lesen. Die behandelten Themen sind brennend aktuell und es lohnt sich, sich intensiv mit ihnen auseinanderzusetzen.“ Er hob hervor, wie wichtig es sei, in Zeiten schneller Informationsflüsse und algorithmusgetriebener Nachrichtenformate wieder in tiefere, reflektierte Diskussionen einzutauchen.
Conradt betonte die Bedeutung von Visionen und langfristigen Projekten in der Politik: „Wir leben in einer Zeit, in der der Mut zu großen Projekten oft fehlt. Das Buch regt dazu an, wieder an die Zukunft zu glauben und aktiv daran zu arbeiten, diese zu gestalten.“ Er unterstrich die Wichtigkeit des Engagements für Demokratie und Freiheit, sowohl im eigenen Land als auch international.
Einblick in die Buchstruktur und die Autoren
„Wie wir morgen leben wollen“ enthält Beiträge von namhaften Experten aus verschiedenen Bereichen, darunter der britische Astronom Dr. Martin Rees, der sich mit den Risiken durch Klimawandel auseinandersetzt. Weitere Autoren wie Michael Backfisch, Matthias Maurer, Elmar Brok oder Jürgen Rissland thematisieren u.a. die Bedrohungen für die Demokratie, die Bedeutung Chinas, die Chancen, die sich durch die Raumfahrt ergeben könnten oder auch die Herausforderungen im Bereich der Pflege und des Gesundheitssystems.
Besonders emotional wurde es, als Schreiber den verstorbenen Klaus Töpfer erwähnte, der kurz vor seinem Tod noch einen wichtigen Beitrag für das Buch geleistet hatte. „Er hat bis zuletzt gekämpft und seine Gedanken zur Umweltpolitik und dem notwendigen Wandel mit uns geteilt“, so Schreiber.
Fazit: Ein Abend voller Anregungen
Der Abend in der Buchhandlung Bock & Seip bot nicht nur eine interessante Buchvorstellung, sondern auch einen Anstoß für tiefgehende Diskussionen über die Zukunft der Gesellschaft. Schreiber und Conradt regten das Publikum zum Nachdenken an und betonten, dass es an jedem Einzelnen liege, die Zukunft aktiv mitzugestalten.
Das Buch „Wie wir morgen leben wollen“ ist ab sofort im Buchhandel erhältlich und bietet einen umfassenden Einblick in die drängenden Fragen unserer Zeit.
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