Die Grünen im Stadtrat Saarbrücken reagieren mit Unverständnis auf die kürzlich von der Verwaltung präsentierten Pläne für einen Umzug des Bürgeramts West auf die Saarterrassen. Dies gefährde die Bürgernähe und könnte zudem langfristig zu einer Verödung des Burbacher Marktes führen. Daher beantragen die Grünen gegenüber der Verwaltung, ein Konzept zu erarbeiten, um das Bürgeramt West am aktuellen Standort im Bürgerhaus Burbach zu belassen.
“Eine Verwaltung sollte stets bürgernah sein. Im Falle des Bürgeramts West, zentral gelegen am Burbacher Markt, ist dies auch gegeben. Die kürzlich von der Verwaltung vorgestellten Pläne für einen Umzug auf die Saarterrassen stehen dem Bestreben nach Bürgernähe jedoch vollkommen entgegen. Die Bürger:innen brauchen eine Anlaufstelle für ihre Anliegen an zentraler Stelle. Der Burbacher Markt ist leicht erreichbar und sehr gut an den ÖPNV angebunden. Dies macht die Pläne der Verwaltung für einen Umzug in ein Gebäude auf den Saarterrassen, das zudem noch nicht einmal errichtet wurde, umso unverständlicher.
Außerdem stellt sich die Frage, ob eine umfassende Sanierung des Bürgerhauses Burbach – insbesondere auch unter dem Aspekt der Barrierefreiheit – letztlich nicht sogar wirtschaftlicher wäre, als langfristig Miete für neue Räumlichkeiten entrichten zu müssen. Aus diesen Gründen beantragen wir im nächsten Werksausschuss GMS gegenüber der Verwaltung, ein Zukunftskonzept für den jetzigen Standort zu erarbeiten”, erklären die Fraktionsvorsitzenden der Grünen im Stadtrat, Claudia Schmelzer und Jeanne Dillschneider.
Mithilfe eines durchdachten Sanierungskonzepts sollten aus Sicht der Grünen auch die von der Verwaltung erwähnten Probleme unter anderem hinsichtlich des Datenschutzes in den Büros gelöst werden können. “Das ist unserer Auffassung nach schlicht eine Frage des Willens seitens der Verwaltung. Den Bürger:innen an zentraler Stelle möglichst viele städtische Dienstleistungen anbieten zu können, ist gerade für den Stadtteil Burbach als Ankunftsstadtteil von besonderer Bedeutung, um die Hürden für neu zugewanderte Bürger:innen so niedrig wie möglich zu halten. In unmittelbarer Nähe des Marktes befindet sich zudem die größte Grundschule der Stadt mit mehr als 500 Schüler:innen inklusive einer Kita mit Krippe und Nachmittagsbetreuung. Auch vor diesem Hintergrund sind nahe gelegene, zentrale Dienstleistungen für die Bürger:innen wichtig und helfen dabei, für eine hohe Besucher:innenfrequenz des Marktes zu sorgen.
Ohnehin ist es für die Attraktivität des Burbacher Markts entscheidend, den Publikumsverkehr aufrechtzuerhalten. Andernfalls droht langfristig eine Verödung des Marktes. Erst kürzlich hat die Stadt entschieden, sich für ein EU-Förderprogramm mit dem Ziel der Verbesserung der Aufenthaltsqualität am Burbacher Markt zu bewerben, auch durch Klima-Anpassungsmaßnahmen. Unser Bestreben sollte also in einer Aufwertung dieses Bereichs liegen. Dies würde durch einen Wegzug des Bürgeramtes konterkariert“, so Schmelzer und Dillschneider abschließend.