Kulturstaatsministerin Grütters: „Kulturerbe ist verbindendes Element in einem gemeinschaftlichen Europa“
In den kommenden drei Jahren unterstützt der Bund die Erschließung und Sicherung des Archivs der Carl-Schirren-Gesellschaft zur Geschichte der Deutschbalten in Lüneburg mit bis zu 400.000 Euro aus dem Kulturetat. Die Sammlung umfasst rund 23.000 Archivalien zu der einstigen deutschen Bevölkerung des Baltikums. Sie reicht mit Einzelstücken bis in das 17. Jahrhundert zurück.
Kulturstaatsministerin Grütters: „Die vielfältige Kultur und die lange Geschichte der Deutschen im östlichen Europa sind Teil unserer Identität und inzwischen auch ein verbindendes Element in einem gemeinschaftlichen Europa. Gerade vor dem Hintergrund eines europaweiten Erstarkens nationalistisch geprägter Geschichtsbilder werden die Erforschung und die Diskussion unserer gemeinsamen Vergangenheit immer wichtiger. Dazu gehören auch die wertvollen Überlieferungen zur deutschbaltischen Geschichte, die es für kommende Generationen zu sichern und für die internationale Forschung zugänglich zu machen gilt. Bei diesem wichtigen Vorhaben unterstützen wir die Carl-Schirren-Gesellschaft gern.“
Die Carl-Schirren-Gesellschaft sammelt, bewahrt und vermittelt historisches Kulturgut der Deutschbalten mit eigenen Publikationen und einem vielfältigen Veranstaltungsprogramm. Sie ist Mitglied der Deutsch-Baltischen Gesellschaft.
Nach § 96 des Bundesvertriebenengesetzes haben Bund und Länder den Auftrag, das deutsche Kulturerbe in Regionen des östlichen Europas, wie Böhmen und Mähren, Ostpreußen, Schlesien oder Siebenbürgen, zu erhalten, zu vermitteln und zu erforschen. Dazu gehört die Unterstützung von Museen, Archiven, Bibliotheken, Forschungseinrichtungen sowie von Projekten der kulturellen Vermittlung. Insgesamt stehen dafür in diesem Jahr rund 30,37 Millionen Euro zur Verfügung.
Quelle: Presse- und Informationsamt der Bundesregierung (BPA)