Mit großer Erleichterung hat der BUND Saar zur Kenntnis genommen, dass das unlängst von der Landesregierung vorgestellte Verkehrsgutachten dem Bau der Nordsaarlandstraße bzw. Nordumfahrung Merzig aus verkehrlichen Gründen eine Absage erteilt hat. Umso verwunderlicher ist es für den Verband, dass das saarländische Verkehrsministerium und andere weiter an dem Projekt festhalten wollen.
„Wir sind entsetzt darüber, dass Verkehrsministerin Anke Rehlinger und andere weiter an der Nordsaarlandstraße bzw. Nordumfahrung Merzig festhalten wollen, obwohl das Verkehrsgutachten dies nicht begründen kann. Wer Straßen baut, wird nur zusätzlichen Verkehr ernten. Klimapolitisch und ökologisch wäre die Weiterplanung ein Desaster“, so Christoph Hassel, Landesvorsitzender des BUND.
Auch die Argumentation der Befürworter, dass das Projekt ein wichtiger strukturpolitischer Impuls für die Hochwaldregion sei, ist für den BUND nicht überzeugend. Die Regionalentwicklung nur auf den Bau von Straßen zu reduzieren, ist keine echte und zukunftsfähige Perspektive für den Hochwaldraum und zeugt von wenig Kreativität und Weitblick. Die Region bietet so viele Potenziale, die auch ohne dieses Prestigeobjekt weiterentwickelt und genutzt werden können, so der BUND.
„Die Millionen, die für den Bau der Straße aufgewendet werden müssten, wären sicherlich besser investiert in eine zukunftsfähige Mobilitätsstrategie für diesen Raum. Vorschläge dazu liegen auf dem Tisch und müssen vorrangig unter Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger vorangetrieben werden“, so Hassel weiter.
Man kann nur hoffen, dass der Landesrechnungshof dem Spuk ein Ende bereitet und die Weiterplanung an diesem Projekt untersagt. Leider scheint der Landesregierung für diese Entscheidung der Mut zu fehlen. Das Ende der Planung und die Diskussion darüber würden vielleicht auch den Blick dafür frei machen, wie man die Hochwaldregion weiterentwickeln und dabei auch die sich ändernden Anforderungen des Klimaschutzes und die Demografieentwicklung integrieren kann.