StartPolitikBUND Saar: Hohe Erwartungen an die neue Landesregierung

BUND Saar: Hohe Erwartungen an die neue Landesregierung

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Mehr Tempo beim Klimaschutz und Stopp beim Flächenfraß

Am 25.06.2022 fand in Saarbrücken die diesjährige Landesmitgliederversammlung des BUND Saar statt. Neben dem Blick zurück wurde auch über die Erwartungen und Forderungen des BUND Saar an die im März dieses Jahres neu gewählte Landesregierung diskutiert. 

„Die SPD-Landesregierung kann jetzt ihr Wahlprogramm in die Tat umsetzen, ohne Rücksicht auf einen Koalitionspartner nehmen zu müssen. Wir erwarten daher, dass jetzt den vielen Worten und Ankündigungen auch konkrete Maßnahmen im Bereich Natur- und Umweltschutz folgen werden“, so Christoph Hassel, Landesvorsitzender des BUND Saar. Der BUND sieht dringenden Handlungsbedarf beim fortschreitenden Flächenfraß durch Siedlungs-, Verkehrs- und Industrieflächen, der zurückgefahren werden muss. So müssen in viel stärkerem Maße industrielle Alt-Flächen für neue Ansiedlungen revitalisiert werden, statt auf der grünen Wiese zu bauen. „Der BUND Saar wird daher an seinem Widerstand gegen die Ansiedlung des Batterieherstellers SVOLT auf dem Linsler Feld festhalten. Der Standort für diese Industrieansiedlung ist falsch gewählt“, so Michael Grittmann, stellv. Landesvorsitzender des BUND Saar. 

Weitere Schwerpunkte sieht der BUND in der offensiven Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie, wo bis 2027 ein guter ökologischer Zustand unserer Gewässer erreicht sein muss. Zudem gehören das Thema „Landschaftswasserhaushalt in Zeiten des Klimawandels“ und die Erarbeitung des Masterplans „Wasser“ auf die politische Agenda. „Wir erwarten auch beim Klimaschutz mehr Tempo von der neuen Regierung. Ein saarländisches Klimaschutzgesetz mit klaren und konkreten Vorgaben und Maßnahmen muss zeitnah auf den Weg gebracht werden. Die Flutkatastrophe im Ahrtal im letzten Jahr und der Ukraine-Krieg in diesem Jahr haben deutlich gemacht, wie wichtig die Energiewende ist. Uns läuft hier so langsam die Zeit davon“, so Hassel weiter. 

So wurde auf der Landesversammlung des BUND die Forderung erhoben, dass die Bauvorschriften wie die Landesbauordnung (LBO) aber auch der Landesentwicklungsplan (LEP) mit dem Ziel geändert werden, Flächenverbrauch und Versiegelung beim Bau von Gebäuden zu reduzieren und den CO2-Ausstoß durch die Auswahl klimafreundlicher Baustoffe wie z.B. Holz zu verringern. Die Klimaziele können nur erreicht werden, wenn der Bau von Solaranlagen auf Neubauten und überdachten Park- und Stellplätzen verpflichtend in die LBO übernommen wird. Der BUND wird hierzu zeitnah das Gespräch mit der neuen Landesregierung suchen.

Weiter auf einem guten Weg ist auch das Großvorhaben „Haus Eckert“ des BUND Saar in Lebach-Jabach. Dort baut der BUND ein altes Bauernhaus aus dem Jahr 1822 um zu einem Zentrum für Ökologie, Umweltschutz und Nachhaltigkeit. So findet am 10.09.2022 zusammen mit dem Jubiläumsfest „50 + 1 Jahre BUND im Saarland“ eine Teileinweihung des Hauses Eckert statt.

(Christoph Hassel)
Landesvorsitzender BUND Saar

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